Heute hat die Hamburger CDU ihr Sicherheitskonzept mit 15 Handlungsfeldern vorgestellt. Für die Grüne Fraktion Hamburg offenbart sich darin ein einseitiges und verkürztes Verständnis von Sicherheit: Statt langfristige Lösungen zu präsentieren, die ordnungs- und sozialpolitische Maßnahmen kombinieren, wiederholt die CDU ihre bekannten Forderungen nach mehr Polizeipräsenz, Videoüberwachung und Härte im Kampf gegen Kriminalität. Das erhebliche Sicherheitsrisiko durch den wachsenden Rechtsextremismus wird hingegen vergleichsweise wenig adressiert.
Dazu Jennifer Jasberg, Vorsitzende der Grünen Fraktion Hamburg: „Heute hat sich wieder einmal gezeigt, dass die größte Oppositionspartei in der Bürgerschaft ein einseitiges Verständnis von Sicherheit hat. Mehr Polizei, mehr Videoüberwachung, mehr Härte gegenüber Straftäter*innen, mehr ‚Law and Order‘ – das sind die Kernforderungen im heute vorgestellten Sicherheitskonzept der Hamburger CDU. Bemerkenswert ist die Schwerpunktsetzung, von welchen Gruppen laut CDU vor allem eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgeht: etwa jugendliche Straftäter*innen, sogenannte Clans oder Linksextremist*innen. Vom Rechtsextremismus ist fast nicht die Rede. Die massive Gefahr von Rechts ist der CDU noch nicht mal ein eigenes Handlungsfeld wert, sondern wird mit der islamistischen und linksextremistischen Szene in einen Topf geworfen. Dabei ist nicht zuletzt durch die gestern veröffentlichten Correctiv-Recherchen klargeworden: Das größte Sicherheitsrisiko geht aktuell vom Rechtsextremismus und der AfD aus. Leider fällt der Hamburger CDU erschreckend wenig dazu ein, wie man diesen aktiv bekämpft. Statt die Brandmauer hochzuhalten, erweisen sich die Konservativen ein ums andere Mal als Brandbeschleuniger. Das ist fatal, denn wer echte Verantwortung in unserer Stadt wahrnehmen will, darf auf dem rechten Auge nicht blind sein oder auch nur den Anschein erwecken, er würde die Gefahr durch den wachsenden Rechtsextremismus unterschätzen.
Die CDU ist geübt darin, bestimmte Gebiete in unserer Stadt als ‘Brennpunkte’ zu brandmarken und daraufhin mehr Härte und Überwachung gegen einzelne Gruppen zu fordern. Die Probleme, die etwa rund um den Hauptbahnhof bestehen, lösen wir jedoch nicht durch immer stärkere Repressionen, sondern verschieben sie so nur in andere Gebiete. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen nicht verdrängt und kriminalisiert, sondern Probleme vor Ort in den Blick genommen und ganzheitlich gelöst werden. Sozialpolitik und Ordnungspolitik müssen Hand in Hand gehen. Das ist deutlich komplexer und anstrengender, als tagtäglich Ängste in der Bevölkerung zu schüren, auf die anschließend mit noch mehr Härte reagiert werden soll. Aber es ist der richtige Weg, um langfristig Sicherheit für alle Menschen in unserer Stadt zu schaffen.“
Neuste Artikel
Ausschluss aus der AfD-Fraktion- Jasberg: „Weder Olga Petersen noch die unglaubwürdige Distanzierung sind Einzelfälle in der AfD“
Die Hamburger AfD-Fraktion hat ihre Abgeordnete Olga Petersen ausgeschlossen, parallel läuft ein Parteiausschlussverfahren. Für die Grüne Fraktion steht der Umgang mit der Personalie Petersen symptomatisch für demokratieverachtendes und populistisches Handeln der AfD. Mit Blick auf die Parteiprogrammatik und das Verhalten anderer, weiterhin aktiver AfD-Politiker ist Petersens Ausschluss wenig glaubwürdig und erscheint als rein wahltaktisches Manöver….
Einladung an die Medien – Abgeordnete der SPD, Grünen, CDU und Linken reinigen Stolpersteine vor dem Rathau
Am 8. Mai 1945 endete der Schrecken des 2. Weltkrieges in Europa und mit ihm der menschenverachtende Terror des Nationalsozialismus. Anlässlich des Gedenktages zum 8. Mai und des Gedenkens an die Opfer der Nationalsozialisten, werden Abgeordnete von SPD, Grünen, CDU und Linken die Stolpersteine vor dem Hamburger Rathaus reinigen. Die Stolpersteine erinnern an die Opfer…
Klimaschutz
Energieeinsparung im öffentlichen Raum – Domm: „Wir bringen die Beleuchtung der Stadt voran“
Der Energieverbrauch von öffentlicher Beleuchtung in Hamburg nimmt durch Einführung sparsamer LED-Anlagen weiterhin ab. Dies geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage (SKA) der Grünen Abgeordneten Rosa Domm an den Hamburger Senat hervor. Demnach ist der Stromverbrauch von Straßenlaternen im Vergleich zum Jahr 2000 um 30 Prozent zurückgegangen, bei Ampeln und Leuchtverkehrszeichen sogar um 69 bzw….
Ähnliche Artikel
Fraktionsvorstand
Cannabis ab 1. April teillegalisiert – Jasberg: „Ein historischer Paradigmenwechsel für mehr Gesundheits- und Jugendschutz“
Der Deutsche Bundesrat hat heute verschiedene Anträge auf Einberufung des Vermittlungsausschusses für das Gesetz zur Teillegalisierung von Cannabis zurückgewiesen. Damit steht der Einführung des Gesetzes zum 1. April 2024 nichts mehr im Wege. Die Grüne Fraktion begrüßt diese Entscheidung der Bundesländer und mahnt nun eine gute und durchdachte Umsetzung des Gesetzes an. Die Entkriminalisierung des…
Fraktionsvorstand
Änderung bei Karfreitagsregelung – Zeitgemäße Lösung für das vielfältige Leben in Hamburg
Heute hat der Hamburger Senat beschlossen, dass die bisherige Karfreitagsruhe angepasst wird. Von nun an gilt das sogenannte Tanzverbot am Karfreitag nur noch von 5 Uhr morgens bis 24 Uhr. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen bewerten diese Entscheidung als guten, zeitgemäßen Schritt: Der Senat berücksichtigt sowohl die Bedürfnisse religiöser Menschen, die am Karfreitag einen…
Fraktionsvorstand
Jasberg: „Frauenrechte sind Teil der Brandmauer gegen Rechtsextremismus“
Die Hamburgische Bürgerschaft debattiert in ihrer heutigen Aktuellen Stunde auf Anmeldung der Grünen Fraktion das Thema „Jeder Tag ist Weltfrauentag: Statt einmal Blumen braucht es echte Gleichstellung an allen Tagen im Jahr“. Anlässlich des am 8. März stattgefundenen Internationalen Frauentags möchten die 33 Abgeordneten der Grünen so auch im parlamentarischen Raum auf die heute noch…