Um bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen in Hamburg zu sichern, wollen SPD und Grüne alte Baustufenpläne aktualisieren und in modernes Planrecht umwandeln. Darüber hinaus sollen auch Potenziale für Klimaschutz und Biodiversität erschlossen werden. Über den gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen stimmt die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 15. Dezember ab (siehe Anlage).
Dazu Olaf Duge, Sprecher für Bauen und Wohnen der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Wohnungsmarkt in Hamburg ist nach wie vor – auch trotz Corona – einem hohen Druck ausgesetzt. Damit die Mieten nicht aus dem Ruder laufen, muss der Wohnungsbau weiterhin aktiv vorangetrieben werden. Rot-Grün hat sich die Prämisse gesetzt: Entwicklung der Stadt im Inneren statt Bauen auf der grünen Wiese. Mit der ,Magistralen-Strategie’ haben wir bereits ein großes Potenzial der Nachverdichtung entlang der großen Verkehrsräume identifiziert. Nun gilt es, die zum Teil 50 Jahre alten Bebauungspläne zukunftsfähig zu machen. Das ist ein dickes Brett, aber wir müssen früh anfangen, um die Früchte auch in den nächsten zehn bis 20 Jahren ernten zu können.“
Dazu Martina Koeppen, Fachsprecherin für Stadtentwicklung und Wohnen der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Gemeinsam mit den Bezirken wollen wir den erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre fortsetzen und gemeinsam bezahlbaren Wohnraum für Hamburg schaffen. Dafür brauchen wir ein modernes Planrecht. Die alten Baustufenpläne stammen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts und bergen großes Potenzial für eine sozialgerechte Stadtentwicklung. Mit dem neuen Baulandmobilisierungsgesetz hat Hamburg zudem eine wichtige Unterstützung aus dem Bund bekommen, um diesen Schatz zu heben und zügig in modernes Recht zu überführen. Für uns ist klar, dass bei diesem Prozess die Planungshoheit der Bezirke erhalten bleiben muss und natürliche Lebensgrundlagen sowie Klimaschutz zu berücksichtigen sind. Unser Ziel ist eine generationengerechte Stadtentwicklung, die mit Rücksicht auf die Hamburger Baukultur und das Stadtbild zusätzliche Möglichkeiten für bezahlbaren Wohnraum schafft.“
Hintergrund
Historisch bedingt besteht in Hamburg unterschiedliches Planrecht. Baustufenpläne wurden in Hamburg auf Grundlage von Bauregelungsverordnungen aus dem Jahr 1936 erlassen und sind seit 1960 im Bundesrecht verankert. Sie decken einen Großteil des Hamburger Stadtgebiets ab. Trotz der sukzessiven Überplanung durch neuere Bebauungspläne stellen die Stufenpläne auch heute noch oftmals die alleinige planungsrechtliche Grundlage in Hamburg dar.
Neuste Artikel
Bürgerschaftswahl 2025
Hamburgs Wohlstand erneuern: GRÜNE Hamburg investieren in Innovation und Zukunftstechnologien
Hamburgs Wirtschaft ist zuletzt – entgegen dem Bundestrend – gewachsen: im ersten Halbjahr 2024 um 2,2 Prozent. Damit das so bleibt, muss Hamburg massiv investieren: „Wir müssen heute investieren, wenn wir morgen ernten wollen”, so Katharina Fegebank, Spitzenkandidatin der Hamburger GRÜNEN bei der Bürgerschaftswahl 2025. Das Fundament für Hamburgs Wohlstand müsse erneuert werden: „Investitionen in…
Arbeitsmarkt
Gute Arbeit im Vergaberecht – Rot-Grün für rechtliche Verankerung von Tarifbindung und Tariftreue
Tarifverhandlungen zwischen Sozialpartnern sind wesentlich für die Förderung guter Arbeitsbedingungen und Löhne. SPD und Grüne wollen daher Tarifbindung und Tariftreue als verbindliche Kriterien im Hamburger Vergaberecht verankern. Über einen entsprechenden rot-grünen Zusatzantrag stimmt die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer heutigen Sitzung ab. Dazu Filiz Demirel, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Ich freue mich sehr, dass…
parlamentarischer Geschäftsführer
Aktuelle Stunde – Gwosdz: „Daseinsvorsorge ist keine Ware, sondern ein Grundrecht“
In der heutigen Aktuellen Stunde diskutiert die Hamburgische Bürgerschaft über die Hamburger Stadtwirtschaft und den Rückkauf von „Pflegen & Wohnen“. Mit der Übernahme der Pflegeeinrichtung in städtische Hand sichert Hamburg 2.400 Pflegeplätze und rund 2.000 Arbeitsplätze. Gleichzeitig werden wichtige Spezialangebote wie die Betreuung von Menschen mit Demenz oder alkoholkranken Personen dauerhaft geschützt. Die Grüne Fraktion…
Ähnliche Artikel
Wohnen
Planungen für „Quartiere am Volkspark“ – Duge: „Science City ist Paradebeispiel klimaneutraler Stadtentwicklung“
Auf der heutigen Landespressekonferenz hat der Senat die Planungen für die „Quartiere am Volkspark“ in der Bahrenfelder Science City vorgestellt. Seit Oktober 2023 konnten Planungsteams in einem wettbewerblichen Dialog Konzepte zur Quartiersentwicklung einbringen. Die Grüne Fraktion freut sich, dass das Gewinnerkonzept einen besonderen Fokus auf klimafreundliche Entwicklung legt. Damit ist die Science City Vorreiterin für eine…
Wohnen
3. Förderweg bei Sozialwohnungen – Duge: „Wir geben den Menschen damit Sicherheit“
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen haben Ende November 2023 mit einem gemeinsamen Antrag die Weichen für die Einführung des 3. Förderwegs gestellt. Ziel der parlamentarischen Initiative war und ist es, den Bau von Sozialwohnungen in der Hansestadt noch einmal deutlich voranzubringen. Am heutigen Freitag hat der Hamburger Senat nun wichtige Rahmendaten dieser neuen Wohnraumförderung…
Wohnen
Mietenspiegel 2023 – Duge: „Darauf dürfen wir uns nicht ausruhen“
In der heutigen Landespressekonferenz hat der Senat den qualifizierten Mietenspiegel für 2023 vorgestellt. Demnach steigen die Mietpreise nicht mehr so stark an wie noch 2021, befinden sich aber dennoch weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die Grüne Fraktion Hamburg weist vor diesem Hintergrund auf die Wichtigkeit der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und einer entsprechenden Förderung…