Eine Reduzierung der Geschwindigkeit von 50 Km/h auf 30 Km/h vermindert nachhaltig den Lärm um 2,5 bis 3 Dezibel. Für die vom Verkehrslärm betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner bedeutet dies eine Halbierung des Verkehrsaufkommens. Im Rahmen der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft haben deshalb die Grünen erneut die Einführung von nächtlichem Tempo 30 auf insgesamt zehn weiteren Hauptverkehrsstraßen begrüßt. 130.000 Hamburgerinnen und Hamburger sind derzeit nachts gesundheitsschädlichem Lärm von über 55 Dezibel ausgesetzt, der durch den Straßenverkehr verursacht wird. Die Temporeduzierung und die damit einhergehende Lärmreduzierung dienen der Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung.
Dazu Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass an Straßen wie der Bergedorfer Straße, der Eiffestraße oder auch am Mühlendamm-Kuhmühle nachts Tempo 30 eingeführt wird. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Tempo 30 die schnellste und effektivste Maßnahme zur Reduzierung von Verkehrslärm ist. In einer Untersuchung des Umweltbundesamtes zur ‚Wirkung von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen‘ wurde darüber hinaus festgestellt, dass eine Senkung der Höchstgeschwindigkeit keinen nennenswerten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Hauptverkehrsstraßen hat. Tempo 30 bringt vielmehr Gewinne bei der Verkehrssicherheit, der Lärm- und Luftschadstoffminderung und der Lebensqualität – Faktoren übrigens, auf die jede ‚Weltstadt‘ von Oslo über Tokio bis Berlin inzwischen setzt. Es spricht also sehr viel für Tempo 30 in der Stadt – nicht nur nachts!“
Dazu Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Nächtliches Tempo 30 an zehn schwer lärmbelasteten Straßen ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr und ruhigerem Schlaf für die Menschen, die dort wohnen. Das ist eine wichtige Maßnahme zum Gesundheitsschutz. Dass die FDP daran eine Debatte über die ‚Weltstadt Hamburg‘ aufzieht, ist schon ziemlich absurd. Wir setzen uns für eine weltoffene, nachhaltige und lebenswerte Stadt ein.“
Hintergrund:
Die Behörde für Umwelt und Energie hat am 10. Januar verkündet, dass im Rahmen der Lärmaktionsplanung auf weiteren insgesamt zehn Straßen nächtliches Tempo 30 angeordnet werden soll. In den nächsten Wochen soll Tempo 30 nachts auf den Straßen Holtenklinker Straße, Bergedorfer Straße, Eiffestraße, Mühlendamm-Kuhmühle, Vogt-Wells-Straße sowie Rennbahnstraße – Horner Rampe angeordnet werden. Voraussichtlich im 1. Halbjahr 2018 folgen die Straßen Holstenstraße, Braamkamp, Bramfelder Chaussee und Tarpenbekstraße.
Der Hamburger Lärmexperte und Gutachter der Firma Lärmkontor, Christian Popp, hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 „die einfachste und am schnellsten umzusetzende Maßnahme gegen die hohe Lärmbelastung ist“ (Abendblatt v. 22.10.17). Tempo 30 führt zu einer Lärmminderung von bis zu 3 dB(A), was auch nach der Studie des Bundesumweltamtes „deutlich im wahrnehmbaren Bereich“ liegt (vgl. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2546/publikationen/wirkungen_von_tempo_30_an_hauptstrassen.pdf, S. 13). Die Lärmreduktion bei Tempo 30 entspricht in etwa der Halbierung der Verkehrsmenge.
Neuste Artikel
Haushalt
Sanierungsfonds Hamburg 2030 – Rot-Grün sichert barrierefreie Sportangebote im Hammer Park
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für die umfassende Modernisierung des Stadions im Hammer Park ein. Um die Finanzierungslücke in Höhe von 220.000 Euro zu schließen, die durch gestiegene Baukosten entstanden ist, soll der Sanierungsfonds Hamburg 2030 in Anspruch genommen werden. Die Mittel sind insbesondere für die barrierefreie Erweiterung der Calisthenics-Anlage sowie die…
Fraktionsvorstand
Attacke auf Hamburger Antisemitismusbeauftragten – Gwosdz: „Antisemitismus darf in Hamburg keinen Platz haben“
Die Grüne Fraktion Hamburg verurteilt den heutigen Angriff auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel und seine Tochter aufs Schärfste. Die Attacke ist zugleich ein erschreckendes Beispiel für zunehmenden Antisemitismus, dem Menschen jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Dazu Michael Gwodsz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Attacke auf Stefan Hensel und seine Tochter ist absolut inakzeptabel und…
Fraktionsvorstand
Aktuelle Stunde zu Olympia – Imhof: „Wir zeigen Chancen auf und lassen die Menschen selbst entscheiden“
Mit der Übergabe des Hamburger Konzepts hat der Senat die Grundlage für eine mögliche Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gelegt. Die finale Entscheidung werden die Hamburger*innen per Referendum im kommenden Jahr treffen. In der heutigen Aktuellen Stunde der Bürgerschaft macht die Grüne Fraktion klar, dass ein mögliches Olympia so ausgestaltet sein muss, dass es…
Ähnliche Artikel
Verkehr
Optimierte Strecke für U5 – Botzenhart: „Die U5 hat die bestmögliche Ausgestaltung verdient“
Der Senat hat heute mitgeteilt, dass die Linienführung der U5 im Innenstadtbereich aufgrund neuer Rahmenbedingungen und Verkehrsmodelle überprüft und optimiert wurde. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt die geplanten Anpassungen und den Verzicht auf einen Halt am Jungfernstieg. Dazu Eva Botzenhart, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Stärkung des Bahnhofs Dammtor und des Stephansplatzes als…
Verkehr
Kostengünstiger ÖPNV – SPD und Grüne starten Ticket-Initiative für Senior*innen
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen beauftragen den Senat mit der Einführung eines kostengünstigen ÖPNV-Tickets für Senior*innen. Schon heute profitieren viele Menschen in Hamburg von günstigen Tickets – darunter das kostenfreie Ticket für Schüler*innen und der Sozialrabatt für Leistungsempfänger*innen. Die Hamburgische Bürgerschaft stimmt im Rahmen ihrer heutigen Sitzung über den rot-grünen Antrag ab. Dazu Eva…
Klimaschutz
Mehr Sicherheit auf dem Schulweg – Neue Verkehrskonzepte vor Schulen
Der Weg zur Schule soll künftig in Hamburg noch sicherer werden. Ein gemeinsamer Bürgerschaftsantrag von SPD und Grünen sieht vor, dass alle Hamburger Schulstandorte auf ihre Verkehrssicherheit überprüft werden. Wenn notwendig, sollen für einzelne Schulen neue Verkehrskonzepte entwickelt werden, die die Sicherheit von Schulkindern verbessern (siehe Anlage). Zudem soll an geeigneten Stellen die Einrichtung von…