Das Katzenhaus des Tierheims an der Süderstraße ist akut einsturzgefährdet. Jetzt hilft Rot-Grün mit 390.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2030 und unterstützt damit den Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. bei der Finanzierung der Sanierungskosten in Höhe von 780.000 Euro. Betroffen von der Einsturzgefahr sind insgesamt 150 Plätze zur Unterbringung von Katzen, auch die Quarantäne für Hunde und die gesamte Krankenhaus-Abteilung – mit OP-Bereich und Röntgengerät – mussten aus Sicherheitsgründen geräumt werden. Die Regierungsfraktionen wollen den rot-grünen Antrag am 30. März in der Bürgerschaft beschließen (siehe Anlage).
Dazu Lisa Maria Otte, Sprecherin für Tierschutz der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Risse in den Wänden, schräge Böden und Mauern, die nur noch mit Stützbalken stehen, der gesamte Bereich zur Operation und medizinischen Versorgung der Tiere gesperrt: Ich habe mir die Schäden angesehen und es steht außer Frage, dass wir dem Tierheim sofort helfen müssen. Ich habe größten Respekt vor dem Team des Tierheims, das unter diesen Bedingungen arbeitet und täglich pragmatische Lösungen finden muss. Die Sanierung des Katzenhauses, der Hunde-Quarantäne und des OP-Bereichs kann nun mit unserer Unterstützung beginnen. Dass wir jetzt mit 390.000 Euro helfen, ist bitter nötig. Hamburg braucht ein modernes, leistungsfähiges Tierheim, das den gewachsenen Anforderungen gerecht wird. Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Haustier, der illegale Welpenhandel boomt und Streunerkatzen vermehren sich noch ungebremst. Doch die Infrastruktur der Stadt wächst nicht mit, sie verfällt. Das Tierheim an der Süderstraße darf mit diesen Herausforderungen nicht allein gelassen werden.”
Dazu Britta Schlage, Tierschutzexpertin der SPD-Fraktion Hamburg: „1960 hat man das Tierheim Süderstraße direkt auf alten Kriegstrümmern errichtet. Das war ein Fehler, der nun gravierende Folgen hat: Durch Hohlräume im Erdreich, sackt der Boden immer weiter ab und mit ihm das Katzenhaus darüber. Die Folge sind Risse in Wänden und Fußböden, es besteht akute Einsturzgefahr. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Möglichkeiten des Tierheims, Tiere zu schützen. So können etwa keine Katzen mehr aufgenommen werden und auch der im Gebäude untergebrachte OP-Bereich ist unbenutzbar. Das Tierheim leistet einen wichtigen Beitrag, deshalb bin ich sehr froh, dass wir nun die Möglichkeit haben, die Eigenmittel des Tierheims zu ergänzen. Dafür stehen bis zu 390.000 Euro aus dem Sanierungsfonds bereit.”
Hintergrund: Seit den 1960er-Jahren ist das Tierheim des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. an der Süderstraße zu finden. Die Bauten stehen auf einer alten Mülldeponie mit Trümmerschutt aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Boden ist abgesackt und Risse in Wänden und Böden des Katzenhauses zeugen von der Einsturzgefahr. Rund 10.000 Tiere nimmt das Tierheim des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. an der Süderstraße pro Jahr auf, darunter bislang 1.500 Katzen. Der Verein, der Hamburgs größtes Tierheim betreibt, ist von der Freien und Hansestadt Hamburg mit bestimmten hoheitlichen Aufgaben beauftragt, darunter die Aufnahme, Unterbringung und – auch medizinische – Versorgung von Fund- und Verwahrtieren (24 Stunden pro Tag an 365 Tagen im Jahr) sowie von Isolations- und Beobachtungstieren. Ferner nimmt der privatrechtlich organisierte Hamburger Tierschutzverein weitere Tiere auf und versorgt diese.
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