Schule

Update für Hamburgs Schulen – Neue Bildungspläne legen Grundsätze des Lernens für die nächsten Jahre fest

Heute hat die Behörde für Schule und Berufsbildung die neuen Bildungspläne vorgestellt. Nachdem die Entwürfe im März dieses Jahres veröffentlicht worden waren, haben bildungspolitische Akteur*innen über 230 Stellungnahmen zu den Entwürfen eingereicht. In den letzten Monaten haben die rot-grünen Regierungsfraktionen und die Schulbehörde intensive Gespräche über die Weiterentwicklung der Entwürfe auf Basis der Rückmeldungen und dem Austausch in Fachforen geführt, an deren Ende nun ein tragfähiger Kompromiss steht.

Dazu Ivy May Müller, schulpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Nach der Veröffentlichung der Bildungsplanentwürfe im Frühjahr wurden zahlreiche kritische Stellungnahmen ausgewertet. Auf dieser Basis haben die Koalitionspartner ihre unterschiedlichen Perspektiven zusammengeführt und durch intensive Verhandlungen Kompromisse zu zentralen Fragen gefunden. Besonders freuen wir uns über die Einigung im Leistungsbewertungsbereich: Es wird keine Erhöhung der Anzahl von Klausuren geben. Die 50/50-Regelung für die Benotung wird zurückgenommen, stattdessen erhalten die Schulen die Entscheidungskompetenz über die Gewichtung in der Notenberechnung. Darüber hinaus werden Klausurersatzleistungen im bisherigem Umfang möglich sein. Das ist eine gute Grundlage für eine zeitgemäße Prüfungskultur, die nicht zu verschärftem Leistungsdruck führt. Lediglich im Fach Mathematik wird es Veränderungen geben, da hier der Empfehlung der Mathematikkommission gefolgt wird. Dazu kommt eine deutliche Reduktion der Stofffülle in den Curricula, um das Ziel einer Stoffvorgabe für 50 Prozent der Unterrichtszeit auch in der Praxis sicherzustellen, egal in welchem Fach, Stufe und Schulform. Dadurch soll der Spielraum der Schulen bei Unterrichtsinhalten und -didaktik erhalten bleiben. Der allgemeine Teil der Bildungspläne wurde erheblich angepasst, auch mit Blick auf Inklusion sowie Demokratiebildung und Mitbestimmung von Schüler*innen. So bildet der allgemeine Teil die schulische Realität besser ab und setzt gemeinsam mit den Leitperspektiven einen wichtigen pädagogischen Rahmen.“

Dazu Nils Hansen, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Die neuen Bildungspläne sind Wegweiser für guten Unterricht in den nächsten Jahren. Sie geben den Lehrer:innen in Hamburg ein Gerüst an die Hand, mit dem sie modernen und wertvollen Unterricht gestalten können. Die neuen Leitperspektiven und die Stärkung der inklusiven Bildung sind das Fundament für die Schulbildung der nächsten Jahre. Sie nehmen die drängenden Fragen dieser Zeit auf und verknüpfen sie mit den Bildungsinhalten für unsere Schüler:innen. Es hat sich gelohnt, dass die Schulbehörde einen so breiten, transparenten und umfassenden Beteiligungsprozess aufgesetzt hat. Hunderte schriftliche Stellungnahmen zu den Bildungsplänen sind eingegangen und wurden veröffentlicht, in öffentlichen Fachforen wurden die Entwürfe diskutiert und die Überarbeitung der Entwürfe erfolgte gemeinsam mit Expert:innen aus der Praxis. All das geht weit über die gesetzlich vorgeschriebene Beteiligung hinaus und verdient Anerkennung. Viele Vorschläge und auch Kritik aus Wissenschaft, Praxis sowie der Schüler:innen- und Elternschaft sind in die Überarbeitung eingeflossen. Die jetzt veröffentlichten Bildungspläne sind besser als die Anfang des Jahres vorgelegten Entwürfe. So werden künftig 50 Prozent der Unterrichtsinhalte durch das Kerncurriculum vorgegeben, die andere Hälfte sowie die Wissensvermittlung legen weiterhin die Lehrkräfte fest. Aus meiner Praxis als Lehrer an einer Stadtteilschule weiß ich, wie wichtig es ist, die Themen des Unterrichts an die Lebenswelt der Schüler:innen anzupassen. Das ist mit den neuen Bildungsplänen gewährleistet. Fächerübergreifende Projekte, individualisiertes pädagogisches Arbeiten und das Anpassen der Inhalte auf die individuellen Lerngruppen findet weiterhin statt. Klausurersatzleistungen ermöglichen es auch zukünftig, dass hochwertige, schülerorientierte Projekte und Arbeiten durchgeführt werden können und entsprechend in die Bewertung einfließen.”

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