Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen die ÖPNV-Anbindung auch in Hamburgs dünn besiedelten Gebieten deutlich verbessern. Dazu soll die Anrufsammeltaxilinie in den Vier- und Marschlanden digitalisiert und komfortabler nutzbar werden, etwa durch die Integration des Dienstes in die Fahrplanauskunft und die Online-Buchung des hvv (siehe Anlage). So soll Mobilität ohne eigenes Auto dort auch in den Nachtstunden möglich sein. Eine Ausweitung des Bediengebietes auf die Stadtteile Billwerder, Moorfleet und Allermöhe soll zudem geprüft werden. Über den rot-grünen Antrag stimmt die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 11. Oktober ab.
Dazu Eva Botzenhart, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Wir wollen allen Menschen in Hamburg eine selbstbestimmte, umweltverträgliche und autounabhängige Mobilität ermöglichen. Äußere Stadtgebiete wie die Vier- und Marschlande stellen dabei eine besondere Herausforderung dar, die sich nicht mit klassischen öffentlichen Verkehrsmitteln lösen lässt. Langfristig werden On-Demand-Angebote in diesen Regionen eine große Rolle spielen, etwa hvv hopp, das derzeit im Hamburger Süden erprobt wird. Bis solche Lösungen final bereitstehen, sollten wir die bestehenden Angebote weiterentwickeln und verbessern. Anrufsammeltaxis haben sich gerade in Gebieten mit geringer Einwohner*innendichte seit langem bewährt. Mit unserem Antrag sorgen wir dafür, dass das Anrufsammeltaxi in den Vier- und Marschlanden deutlich attraktiver wird. AST-Nutzer*innen sollen die Fahrzeuge künftig per hvv switch-App und deutlich kurzfristiger als bislang buchen können. Damit bringen wir das Anrufsammeltaxi in die digitale Zeit und leisten einen Beitrag dafür, dass man in Hamburg selbstbestimmt und unkompliziert von A nach B kommt – ohne eigenes Auto und egal, wo man wohnt.“
Dazu Ali Simsek, Experte für Taxiverkehr in der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Anrufsammeltaxi-Linie 829 ist seit fast 30 Jahren unverzichtbar für viele Menschen in den Vier- und Marschlanden, die in Quartieren ohne Anschluss an die Nachtbuslinien leben und sich dennoch selbstständig und ohne Auto fortbewegen wollen. Mit unserem Antrag sorgen wir dafür, dass die Nutzung des Anrufsammeltaxis komfortabler und digitaler wird. Wir wollen, dass die Linie 829 auch per Handy besser sichtbar und erreichbar wird und mehr Menschen auf sie aufmerksam werden. Dazu ist eine Integration in die Fahrplanauskunft und die Online-Buchung des hvv unverzichtbar. Darüber hinaus wollen wir, dass die Buchungen spontaner möglich werden und das Bediengebiet auf Billwerder, Moorfleet und Allermöhe erweitert wird. Denn auch im Bezirk Bergedorf möchte die weiter wachsende Bevölkerung den ÖPNV in den Nachtstunden nutzen. Unser Antrag ist ein weiterer Schritt für die Mobilitätswende, die uns nur gelingen kann, wenn wir auch die Menschen in den ländlich geprägten Gebieten Hamburgs mitnehmen.“
Hintergrund
Die Anrufsammeltaxi-Linie 829 befördert seit 1994 die Menschen in den Vier- und Marschlanden von und zum Bahnhof Bergedorf mit dem Ziel, den Menschen auch in dünn besiedelten Gebieten in den Nachtstunden den Anschluss an den ÖPNV zu ermöglichen.
Den Antrag zur Pressemitteilung finden Sie hier.
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