Gestern hat die Volksinitiative „Schluss mit Gendern in Verwaltung und Bildung“ ihre Unterschriftensammlung begonnen. Die Initiative will den Beschäftigten in der Hamburger Verwaltung verbieten, jegliche Form geschlechtergerechter Sprache anzuwenden. Die Grüne Fraktion Hamburg weist das entschieden zurück und steht dafür ein, dass geschlechtersensible Sprache weiterhin möglich sein muss. Das Anliegen der Volksinitiative bedeutet einen Rückfall in Zeiten, in denen Frauen sowie non-binäre Personen sprachlich nicht abgebildet wurden. Die gestrigen queerfeindlichen Aussagen der Sprecherin Sabine Mertens sind Ausdruck einer rückwärtsgewandten Weltsicht, die auf populistische Weise diskriminierende Ressentiments bedient. Dass die CDU die Initiative bei der Unterschriftensammlung unterstützen will, wirkt vor diesem Hintergrund umso fragwürdiger.
Dazu Jenny Jasberg, Vorsitzende der Grünen Fraktion Hamburg: „Mit den queerfeindlichen Aussagen von Sprecherin Sabine Mertens hat die Volksinitiative schnell ihr wahres Gesicht gezeigt. Die von Mertens getätigte Äußerung ‚Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende‘ macht klar, dass es der Initiative nicht um Feinheiten der deutschen Rechtschreibung, sondern um den Ausschluss von Menschen geht, die nicht in ihr rückständiges Weltbild passen, das längst durch entsprechende Rechtsprechung im Bund rechtsverbindlich überholt wurde. Rot-Grün in Hamburg steht dafür, dass gegendert werden kann, aber nicht muss. Mit den Handlungsempfehlungen gibt der Senat Beschäftigten lediglich die Möglichkeit, unterschiedliche Formen geschlechtergerechter Sprache anzuwenden.
Dazu Jenny Jasberg, Vorsitzende der Grünen Fraktion Hamburg: „Mit den queerfeindlichen Aussagen von Sprecherin Sabine Mertens hat die Volksinitiative schnell ihr wahres Gesicht gezeigt. Die von Mertens getätigte Äußerung ‚Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende‘ macht klar, dass es der Initiative nicht um Feinheiten der deutschen Rechtschreibung, sondern um den Ausschluss von Menschen geht, die nicht in ihr rückständiges Weltbild passen, das längst durch entsprechende Rechtsprechung im Bund rechtsverbindlich überholt wurde. Rot-Grün in Hamburg steht dafür, dass gegendert werden kann, aber nicht muss. Mit den Handlungsempfehlungen gibt der Senat Beschäftigten lediglich die Möglichkeit, unterschiedliche Formen geschlechtergerechter Sprache anzuwenden.
Die Volksinitiative hingegen will jegliche Form geschlechtergerechter Sprache verbieten. Ihre Ablehnungshaltung geht offenbar sogar so weit, dass sie Formulierungen wie ‚Bürgerinnen und Bürger‘ ablehnt, die bereits seit Jahrzehnten existieren und mit Sicherheit von der großen Mehrheit in der Bevölkerung als selbstverständlich angesehen werden. Wenn es nach ihr geht, dürfte künftig nur noch von ‚Bürgern‘ und ‚Hamburgern‘ die Rede sein. Sie will Frauen bewusst ausschließen und betreibt damit einen Backlash zurück in die Achtzigerjahre. Das sollte allen bewusst sein, die in den kommenden Wochen um Unterstützung gebeten werden: Ihre Unterschrift würde einer reaktionären, populistischen Initiative helfen, die Menschen von oben herab verordnen will, wie sie zu sprechen haben. Das ist umso perfider, weil genau dieser Verbotsvorwurf allzu oft Verfechter*innen der geschlechtergerechten Sprache gemacht wird. Umso mehr Verantwortung trägt nun die Politik. Die Hamburger CDU hat bereits angekündigt, Unterschriften für die Volksinitiative sammeln zu wollen. Damit befindet sie sich auf einem politischen wie gesellschaftlichen Irrweg. Die Hamburger CDU darf Queerfeindlichkeit keine politische Legitimation geben. Sie muss sich endlich klarer nach Rechtsaußen abgrenzen, sich eindeutig zum Rechtsstaat und dessen Grundsätzen bekennen und von jeglicher Form der Diskriminierung distanzieren.“
Neuste Artikel
Mobilitätswende
Mehr Parkraum für Anwohnende – Rot-Grün will Nachbarschaftsparken ausweiten
In Hamburg verfügen manche Park+Ride-Anlagen über freie Kapazitäten, während in den umliegenden Wohnvierteln der Parkraum knapp ist. Um die Parkmöglichkeiten in den Quartieren besser zu nutzen, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, das Pilotprojekt „Nachbarschaftsparken“ auszuweiten. Dadurch können vorhandene Kapazitäten effizienter genutzt und…
Klimaschutz
91 Prozent nutzen Schüler*innenticket – Domm: „Das ist eine Investition, die sich lohnt!“
Das kostenlose Deutschlandticket für alle Hamburger Schüler*innen erfreut sich großer Beliebtheit: Insgesamt 91 Prozent der Kinder und Jugendlichen quer durch alle Altersgruppen und Bezirke nutzen dieses Angebot. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage (SKA) der Grünen Abgeordneten Rosa Domm an den Hamburger Senat hervor. Besonders hoch ist die Nutzungsquote bei den über zehn Jahre…
Klimaschutz
Hitzewelle in Hamburg – Domm: „Die Klimakrise ist hier und jetzt spürbar“
Deutschland hat diese Woche eine extreme Hitzewelle erlebt. Ein solches Wetter beeinträchtigt nicht nur das alltägliche Leben, sondern birgt auch ernste Gesundheitsrisiken und belastet die Natur stark. Immer häufiger auftretendes Extremwetter ist ein alarmierendes Zeichen der fortschreitenden Klimakrise und unterstreicht die Notwendigkeit einer entschlossenen Klimapolitik. Die Grüne Fraktion warnt eindringlich vor den derzeit kursierenden Verharmlosungen…
Ähnliche Artikel
Fraktionsvorstand
Veteranentag – Rot-Grün will dauerhaft sichtbare und würdige Anerkennung
Die rot-grünen Regierungsfraktionen setzen sich mit einem Antrag dafür ein, dass der jährlich am 15. Juni stattfindende Veteranentag auch künftig in einem sichtbaren und würdigen Rahmen begangen wird. Der bundesweit erstmals durchgeführte Veteranentag war auf dem Hamburger Rathausmarkt feierlich und in Anwesenheit von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius begangen worden. Rot-Grün fordert zudem auf Bundesebene eine bessere…
Fraktionsvorstand
Schulqualität weiter stärken – Rot-Grün startet Qualitätsoffensive für Hamburgs Schulaufsicht
Die Schulaufsicht ist eine zentrale Säule für gute Schulen in Hamburg. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen sie weiter stärken und besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten (siehe Anlage). Mit einer Qualitätsoffensive soll die Schulaufsicht noch gezielter fortgebildet, vernetzt und weiterentwickelt werden. Die Hamburgische Bürgerschaft entscheidet am 2. Juli über den rot-grünen Antrag. Dazu Michael…
Fraktionsvorstand
Verfassungsschutzbericht 2024 – Imhof: „Zeitenwende muss auch bei der Spionageabwehr umgesetzt werden“
Internationale Konflikte und Krisen nehmen in den letzten Jahren an Zahl und Intensität zu. Das wirkt sich unmittelbar auf die Sicherheitslage in Deutschland und Hamburg aus, wie der heute veröffentlichte Verfassungsschutzbericht 2024 zeigt. Der Bericht belegt, dass insbesondere infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und des Krieges im Gaza-Streifen die Radikalisierung in Deutschland befeuert…