Nach Eintritt in die Kita benötigen Kinder Zeit zur Eingewöhnung. Bislang existiert eine Eingewöhnungsphase von bis zu vier Wochen, in der das Kind von einem Elternteil oder einer vertrauten Bindungsperson begleitet werden kann. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich nun in einem gemeinsamen Antrag dafür ein, die Eingewöhnungszeit von Kita-Kindern auf bis zu sechs Wochen zu erhöhen. Damit wird Kindern mehr Zeit gegeben, eine tragfähige Beziehung zum Erziehungspersonal aufzubauen. Über den Antrag wird in der kommenden Bürgerschaftssitzung am 30. März beraten (siehe Anlage).
Dazu Britta Herrmann, Sprecherin für Kinder-, Jugend- und Familienpolitik der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die mehrwöchige Eingewöhnungsphase ist entscheidend dafür, dass sich Kinder von ihren Eltern lösen können und sich gut in die Kita integrieren können. Bislang hat das Gutscheinsystem für diese Phase vier Wochen berücksichtigt. Mit unserem Antrag soll diese Zeit auf sechs Wochen erhöht werden. Kinder, die in den vergangenen Pandemiejahren zur Welt kamen, haben eine große Last getragen und auf vieles verzichten müssen. Erste Kontaktmöglichkeiten wie Schwimm- oder Krabbelgruppen, die in der Vor-Pandemie-Zeit ganz selbstverständlich noch vor Kita-Eintritt ihren Alltag bereicherten, durften aufgrund der notwendigen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung lange Zeit nicht stattfinden. Diese Situation hat einen Einfluss darauf, wie schnell sich Kinder an ein für sie vollkommen neues, soziales Umfeld wie die Kita gewöhnen können. Durch die von uns vorgeschlagene verlängerte Eingewöhnungszeit kann die Übergangsphase von der Familie in die Kita mit mehr Zeit und Ruhe gestaltet werden. Das sorgt für wichtige Entlastung bei Kindern, ihren Eltern und den Erzieher*innen.“
Dazu Uwe Lohmann, Fachsprecher Familie, Kinder und Jugend der SPD-Fraktion Hamburg: „Wir werden die Eingewöhnungsphase in der Kita von den bisher üblichen vier Wochen vorübergehend auf sechs Wochen verlängern. Damit entlasten wir Kinder, Eltern und Kita-Personal in der nach wie vor andauernden Corona-Zeit. Eltern mit Kleinkindern hatten pandemiebedingt in den letzten zwei Jahren nicht die Möglichkeit, regelmäßig an Krabbel- und Spielgruppen sowie ähnlichen Angeboten teilzunehmen. Als Folge sind Kinder den Kontakt zu Gleichaltrigen weniger gewohnt, die Eingewöhnung in einer Kita-Gruppe und die Ablösung von den Eltern kann sich dadurch schwieriger gestalten. Andererseits ist auch das Kita-Personal durch quarantäne- und krankheitsbedingte Ausfälle belastet. Eine Verlängerung der Eingewöhnungszeit schafft Entlastung auf beiden Seiten, und ermöglicht mehr Zeit und Ruhe für die Kita-Eingewöhnung.“
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