Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen ziehen nach der heutigen Beratung des Gesundheitsausschusses ein positives Fazit zur angespannten wirtschaftlichen Situation des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß-Sand. Wenn das Erzbistum Hamburg, als Eigentümer des Krankenhauses, mit der Stadt kooperiert, könnte das katholische Krankenhaus Groß-Sand eine belastbare Zukunftsperspektive bekommen und damit für die Menschen im Stadtteil erhalten werden.
Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Es gibt gute Nachrichten für die Menschen in Wilhelmsburg: Wenn das Bistum auf das Angebot der Stadt eingeht, kann das Krankenhaus Groß-Sand erhalten werden. Dazu ist es notwendig, einen tragfähigen Sanierungsplan vorzulegen, der die bisherigen Schwachstellen offenlegt. Wir können nur helfen, wenn das Bistum alle relevanten Daten und Fakten auf den Tisch legt. Die hohen Verluste der Klinik sind mehr als erklärungsbedürftig und können nur abgestellt werden, wenn die Ursachen bekannt sind. Auch eine bessere Kommunikation in die Mitarbeiterschaft ist gefordert. Wenn das Bistum voll kooperiert, wird die Stadt mit Krankenhausstrukturmitteln die Sanierung unterstützen. Das ist gut für die Menschen in Wilhelmsburg und im Interesse der gesamten Stadt.“
Dazu Linus Jünemann, pflegepolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion und Obmann im Gesundheitsausschuss: „Der Senat will dabei helfen, das Krankenhaus zu erhalten und hat zu diesem Zweck eine eigene Lenkungsgruppe eingerichtet. Die Chancen stehen also gut, dass es eine Zukunft für Groß-Sand gibt, wenn das Bistum kooperiert. Ich bedaure allerdings sehr die unternehmerische Entscheidung des Bistums, die Pflegeschule am Standort in Wilhelmsburg aufzugeben. Der Verlust ist schwer zu kompensieren, aber es wird trotzdem gelingen, die Zahl der Auszubildenden in der Pflege in Hamburg wie geplant zu steigern. Ich appelliere an alle Beteiligten, nun die Chance für eine Rettung des Krankenhauses nicht verstreichen zu lassen. Der Verlust der Pflegeschule wiegt schon schwer, aber für die Klinik gibt es gute Perspektiven.“
Dazu Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Ich setze große Hoffnungen in die Lenkungsgruppe, die die Sozialbehörde unter Beteiligung des Erzbistums und der Kostenträger einberufen hat. Es ist in der aktuellen Situation sehr gut, dass sich die Sozialbehörde dafür einsetzt, dass endlich eine Zukunftsperspektive für das Krankenhaus erarbeitet wird. Es ist aber auch klar, dass das Unterstützungsangebot der Stadt an Bedingungen geknüpft ist. Dazu gehört, dass das Erzbistum als Eigentümerin seine Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbessert und belastbare Zahlen in die Beratungen einbringt. Die Beschäftigten haben es verdient, dass nun wirklich ernsthaft an einer Zukunftsperspektive des Krankenhauses gearbeitet wird. Die Stadt hat dazu die Hand gereicht. Ich wünsche mir nun vom Erzbistum klare Entscheidungen in einem sachlichen, politischen Kontext. Von Luftschlössern und hochfliegenden Emotionen haben die Beschäftigten des Krankenhauses schon genug gehabt.“
Dazu Michael Weinreich, Abgeordneter der SPD-Bürgerschaftsfraktion aus Wilhelmsburg: „Für die Menschen in Wilhelmsburg ist es wichtig, dass das Krankenhaus Groß-Sand eine Zukunftsperspektive hat und sie damit ein naheliegendes und medizinisch gutes Versorgungsangebot haben. Deshalb begrüße ich das Engagement und das Angebot der Stadt entsprechende Pläne des Erzbistums gegebenenfalls mit Investitionshilfen zu unterstützen. Das Erzbistum schuldet den Menschen und den Beschäftigten in Wilhelmsburg jetzt eine klare Ansage zu seinen Plänen und eine belastbare Kooperation mit der Stadt, um die Zukunftsperspektive und Chance für das Krankenhaus jetzt auch zu nutzen.“
Neuste Artikel
Klimaschutz
Emissionsdaten 2023 – Domm: „Das sind gute Nachrichten und zugleich ein klarer Auftrag“
Die CO₂-Emissionen Hamburgs sind im Jahr 2023 erneut deutlich gesunken. Das belegen neue Zahlen des Statistikamts Nord. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diese Entwicklung, mahnt jedoch: Sinkende Emissionszahlen dürfen nicht als Selbstverständlichkeit gelten. In Teilen ist der Rückgang auf die Reduzierung der Kohleverstromung zurückzuführen, die 2022 infolge der Energiekrise kurzfristig zugenommen hatte. Die kommenden Jahre…
Sport
Gemeinnützigkeit stärken – Rot-Grün entlastet Sportvereine und gemeinnützige Organisationen
Die Fraktionen von SPD und Grünen setzen sich auch in der neuen Wahlperiode dafür ein, die steuerlichen und bürokratischen Rahmenbedingungen für Sportvereine und weitere gemeinnützige Organisationen deutlich zu verbessern. In einem gemeinsamen Antrag fordern die Fraktionen, dass die Grenze für den vereinfachten Nachweis von Spenden erhöht und die Vereine durch den Abbau bürokratischer Hürden bei…
Haushalt
Reform der Schuldenbremse – Änderung der Hamburgischen Verfassung sichert Bundesregelung rechtlich ab
Die Neuregelung der Schuldenbremse auf Bundesebene hat auch in den Ländern die Möglichkeit einer strukturellen Kreditaufnahme ermöglicht. Um diese ins Landesrecht wirkende Regelung rechtssicher festzuschreiben, schlagen die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen eine Änderung der Hamburgischen Landesverfassung vor. Über den rot-grünen Antrag debattiert die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 24. April. Dazu Dennis…
Ähnliche Artikel
Pflege
Bildungsurlaub im freiwilligen Engagement Rot-Grün schafft mehr Möglichkeiten für Weiterbildung
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen erweitern die Möglichkeiten der Weiterbildung im freiwilligen Engagement. Ein rot-grüner Bürgerschaftsantrag sieht vor, dass Bildungsurlaub künftig auch für Qualifizierungsmaßnahmen in Bereichen wie der Hospizarbeit, Seelsorge und Angehörigenhilfe genommen werden kann. Um die Angebote zur Weiterbildung noch transparenter zu machen, wird die Aktivoli-FreiwilligenAkademie als zentrale Plattform miteinbezogen. Über den Antrag…
Pflege
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Gesund leben in Hamburg
Um die Gesundheit der Menschen in Hamburg zu fördern und den Zugang zu exzellenter medizinischer Versorgung abzusichern, setzen SPD und Grüne im Haushalt 2025/26 auf hohe Investitionen in die Krankenhäuser sowie eine Erprobung von neuen Versorgungsformen. Mit einem gemeinsamen Haushaltsantrag geben die rot-grünen Regierungsfraktionen darüber hinaus Impulse zur Verbesserung der medizinischen Versorgung insbesondere in sozial…
Pflege
Bessere Inklusion an Hochschulen – Rot-Grün fördert barrierefreie Räumlichkeiten für Bildungsfachkräfte
Anfang 2025 startet an der HAW die Weiterbildung von Bildungsfachkräften, die bisher in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen tätig waren und eine Laufbahn in der Hochschullehre anstreben. Um ihnen einen reibungslosen Start zu ermöglichen, benötigen sie barrierefreie Räumlichkeiten. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen unterstützen deshalb die notwendigen Baumaßnahmen mit 30.000 Euro aus dem Sanierungsfonds…