Die kürzlich veröffentlichten Recherchen des MDR und der Süddeutschen Zeitung zu Tierversuchen im Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT) mit dem Standort Mienenbüttel in Niedersachsen weisen auf mutmaßlich gravierende Missstände hin. Als zuständige Behörde für Mienenbüttel hat das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) Strafanzeige gegen die Firma LPT aufgrund des Verdachts von tierschutzrechtlichen Verstößen gestellt. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion fordert schnellstmögliche Aufklärung.
Dazu Christiane Blömeke, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die in der aktuellen Berichterstattung erhobenen Vorwürfe gegen das LPT sind gravierend. Ich hoffe, dass die Vorwürfe schnell aufgeklärt und den betroffenen Tieren umgehend würdige Lebensumstände ermöglicht werden können. Daher begrüße ich ausdrücklich, dass die zuständige Behörde in Niedersachsen Strafanzeige gestellt hat. Für den Standort Hamburg-Neugraben nimmt die Stadt ihre Verantwortung wahr, die Kontrollen finden jährlich statt. Langfristig ist für uns Grüne klar: Wir müssen wegkommen von Tierversuchen! Deshalb setzen wir auf Innovationen, um Tierversuche – wo immer es geht – überflüssig zu machen. Insbesondere Produktprüfungen an Tieren müssen schnellstmöglich beendet werden. Hier besteht das größte Potenzial für Alternativen. Denn nicht nur die Methode ist wegen der vielen leidenden Tiere kritisch zu bewerten, auch die Ergebnisse sind unsicher. In Hamburg sind wir dabei, Tierversuche aus dem universitären Forschungs- und Lehrbetrieb zu verbannen. Dass Hamburg inzwischen regelmäßig einen Forschungspreis für Alternativen zum Tierversuch vergibt, ist ein weiterer kleiner, aber wichtiger Baustein auf dem Weg zur Abschaffung von Tierversuchen. Ich bin überzeugt, dass Hamburg als Wissenschaftsmetropole bei der Entwicklung von Alternativmethoden mit gutem Beispiel voran gehen muss und wird.“
Hintergrund: Die Firma LPT betreibt Labore an zwei Standorten: In Mienenbüttel, auf das sich die aktuelle Berichterstattung bezieht, und in Hamburg-Neugraben. Am Standort in Hamburg wurden ausschließlich Versuche an Mäusen, Ratten und Meerschweinchen genehmigt, nicht an anderen Spezies wie Primaten, Katzen oder Hunden. Die Kontrollen am Standort Hamburg-Neugraben durch die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) finden jährlich statt. Dabei konnten keine tierschutzrelevanten Mängel festgestellt werden.


Neuste Artikel
Klimaschutz Landesausschuss Zukunftsentscheid
Leon Alam: „Während andere sagen, was beim Klimaschutz alles nicht geht, zeigen wir, was möglich ist!”
Landesausschuss GRÜNE Hamburg: Leitantrag des Landesvorstands zu Klima- und Naturschutz einstimmig beschlossen Die Hamburger GRÜNEN haben am Mittwoch, 19. November, auf ihrem Landesausschuss den Leitantrag „Hamburg gemeinsam auf Kurs Zukunft: Klima und Stadtnatur schützen” einstimmig angenommen. In dem Antrag schlägt der grüne Landesvorstand konkrete Maßnahmen für sozial gerechten und ambitionierten Klimaschutz vor. Mit dem erfolgreichen…
Fraktionsvorstand
Handreichung zur Smartphonenutzung – Gwosdz: „Gemeinsam gute Regeln entwickeln – klar, verständlich und alltagstauglich“
Heute hat die Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung die neue Handreichung zum Umgang mit privaten mobilen Endgeräten an Schulen vorgestellt. Sie bündelt rechtliche Orientierung, gesundheitliche Aspekte und konkrete Empfehlungen für altersgerechte Regeln. Grundlage ist ein gemeinsamer Entwurf Hamburgs und Niedersachsens, der in enger Abstimmung mit Eltern-, Schüler*innen- und Lehrkräftevertretungen entstanden ist. Für die Grüne…
Wirtschaft
Transformation der Wirtschaft – Hamburg übernimmt Vorreiterrolle bei nachhaltiger Industrie- und Standortentwicklung
Hamburg nimmt eine führende Rolle bei der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Industrie ein. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen hervor. Mit der Inbetriebnahme von Landstromanlagen an 13 Liegeplätzen können auch die größten Containerschiffe der Welt mit grünem Strom versorgt werden. Ab 2026 wird…
Ähnliche Artikel
Tierschutz
Auf Bundesebene: Hamburg macht Druck für besseres Tierschutzgesetz
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit Nachdruck für ein modernes und wirksames Tierschutzgesetz auf Bundesebene ein. Ziel des rot-grünen Vorhabens ist es, Haus-, Nutz- und Wildtiere besser vor Leid und Ausbeutung zu schützen, Qualzuchten konsequent zu beenden und den illegalen Tierhandel wirksam einzudämmen. Die Reform des Tierschutzgesetzes war auf Bundesebene bereits weit…
Tierschutz
Hundesteuer tierschutzfreundlich anpassen – Rot-Grün will Vermittlung von Tierheimhunden stärken
Die Hamburger Tierheime übernehmen eine wichtige Aufgabe für den Tierschutz in unserer Stadt. Sie sind angewiesen auf Menschen, die Verantwortung übernehmen und Tiere aus der Vermittlung aufnehmen. Um dieses Engagement zu stärken und die Vermittlungen durch die Tierheime zu fördern, wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen das Hamburger Hundesteuergesetz tierschutzfreundlich anpassen. Dazu soll geprüft…
Tierschutz
Katzenschutzverordnung kommt – Otte: „Wir mindern das Leid der Katzen und entlasten die Engagierten“
Heute hat der Senat die Katzenschutzverordnung für das gesamte Hamburger Stadtgebiet beschlossen, die auf einem Bürgerschaftsantrag der Regierungsfraktionen beruht. Neben dem Einsatz für das Wohl der Katzen wird die Verordnung die Arbeit der vielen Menschen unterstützen, die im Hamburger Tierschutz aktiv sind. Dazu Lisa Maria Otte, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Katzen leiden leise….