Die Corona-Pandemie hat zu einem erheblichen Rückgang der Fahrgastzahlen und damit einhergehend zu großen Einnahmeverlusten für die Verkehrsunternehmen geführt, die auch nach dem Ende der Pandemie nachwirken werden. Daher soll sich Hamburg auf Bundesebene für eine zeitlich befristete Erhöhung der Regionalisierungsmittel einsetzen. Dies sieht ein Antrag vor, den die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen zur kommenden Bürgerschaftssitzung am 8. April eingebracht haben. Eine vorübergehende Ausweitung der Bundesfinanzierung leistet einen wichtigen Beitrag für einen starken Hamburger ÖPNV, während sich die Fahrgastzahlen von den Folgen der Corona-Pandemie erholen und unterstützt die Stadt so bei der Umsetzung der Mobilitätswende mit dem Hamburg-Takt.
Dazu Gerrit Fuß, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Öffentliche Personen-Nahverkehr ist das Rückgrat des Umweltverbunds. Ihn zu stärken und auszubauen ist und bleibt das Ziel in Hamburg – auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Die zeitweise dramatischen Rückgänge der Fahrgastzahlen bringen große Löcher bei der Finanzierung des ÖPNV mit sich. Der Bund hat bereits mit seiner Unterstützung im letzten Jahr bewiesen, dass auch er den Wert von Bus und Bahn zu bezahlbaren Preisen für alle anerkennt. Um die Mobilitätswende voranzutreiben, sollte dieses Engagement fortgesetzt werden. Mit mindestens einer Milliarde Euro zusätzlicher Regionalisierungsmittel vom Bund für die Länder würden die Lasten gerecht verteilt.“
Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der umwelt- und klimafreundliche Bus- und Bahnverkehr soll mit dem Hamburg-Takt durch ein dichteres Netz und dichtere Takte noch attraktiver werden. Seit März 2020 hat der ÖPNV aufgrund der Corona-Maßnahmen und des damit verbundenen Fahrgastrückgangs massive Einnahmeverluste erlitten. Für 2021 prognostiziert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen aufgrund der Corona-Krise bundesweit erneut Einnahmeverluste in Milliardenhöhe. Es ist abzusehen, dass die im letzten Jahr einmalig erfolgte Erhöhung der Regionalisierungsmittel nicht ausreichen wird, die langfristigen Folgen aus den jetzigen Einnahmedefiziten zu decken. Die Mobilitätswende darf als gemeinsames Ziel von Bund und Ländern nicht durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gefährdet werden. Eine nachhaltige Finanzierung ist dafür eine Grundvoraussetzung. Daher setzen wir uns dafür ein, dass auch in den Folgejahren bis zum Jahr 2030 die Erhöhung der Regionalisierungsmittel angemessen verstetigt wird.“
Hintergrund
Die Mobilitätswende ist ein zentrales Vorhaben der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen in Hamburg und insbesondere in der Fortschreibung des Hamburger Klimaplans von herausragender Bedeutung. Der Klimaplan beschreibt einen weitreichenden Paradigmenwechsel im ÖPNV von einer nachfrage- hin zu einer angebotsorientierten Planung – den Hamburg-Takt. Ziel ist es, mittels erheblicher Angebotsausweitungen im Schnellbahn- und Busverkehr eine deutliche Verkehrsverlagerung vom motorisierten Individualverkehr zum ÖPNV zu erreichen. Es gilt nun, auch in der Zeit nach der Corona-Pandemie, die Finanzierung des Hamburg-Taktes zu gewährleisten.
Neuste Artikel
Justiz
Bei häuslicher Gewalt – Einfacherer Ausstieg aus dem gemeinsamen Mietvertrag
Der gemeinsame Mietvertrag bedeutet für Betroffene von häuslicher Gewalt zusätzliches Leid: Sie bleiben häufig auch nach dem Auszug abhängig von ihren gewalttätigen Partnern und müssen langwierige Gerichtsverfahren durchstehen. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich deshalb für einen einfacheren Ausstieg aus gemeinsamen Mietverträgen in Fällen häuslicher Gewalt ein. Betroffenen wird so ein klarer Neuanfang…
Landesverband
Landesparteitag: GRÜNE wählen neuen Landesvorstand
Selina Storm wird neue Parteichefin / Leon Alam wiedergewählt Die Hamburger GRÜNEN haben auf ihrer Landesmitgliederversammlung in Wandsbek einen neuen Landesvorstand gewählt: Selina Storm ist neue Landesvorsitzende. Die 37-jährige Wissenschaftlerin sitzt bereits als Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft. Sie wurde mit 77 Prozent der Stimmen gewählt. Storm bildet künftig die Doppelspitze der Hamburger GRÜNEN gemeinsam…
Mobilitätswende
Mehr Parkraum für Anwohnende – Rot-Grün will Nachbarschaftsparken ausweiten
In Hamburg verfügen manche Park+Ride-Anlagen über freie Kapazitäten, während in den umliegenden Wohnvierteln der Parkraum knapp ist. Um die Parkmöglichkeiten in den Quartieren besser zu nutzen, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, das Pilotprojekt „Nachbarschaftsparken“ auszuweiten. Dadurch können vorhandene Kapazitäten effizienter genutzt und…
Ähnliche Artikel
Verkehr
Optimierte Strecke für U5 – Botzenhart: „Die U5 hat die bestmögliche Ausgestaltung verdient“
Der Senat hat heute mitgeteilt, dass die Linienführung der U5 im Innenstadtbereich aufgrund neuer Rahmenbedingungen und Verkehrsmodelle überprüft und optimiert wurde. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt die geplanten Anpassungen und den Verzicht auf einen Halt am Jungfernstieg. Dazu Eva Botzenhart, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Stärkung des Bahnhofs Dammtor und des Stephansplatzes als…
Verkehr
Kostengünstiger ÖPNV – SPD und Grüne starten Ticket-Initiative für Senior*innen
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen beauftragen den Senat mit der Einführung eines kostengünstigen ÖPNV-Tickets für Senior*innen. Schon heute profitieren viele Menschen in Hamburg von günstigen Tickets – darunter das kostenfreie Ticket für Schüler*innen und der Sozialrabatt für Leistungsempfänger*innen. Die Hamburgische Bürgerschaft stimmt im Rahmen ihrer heutigen Sitzung über den rot-grünen Antrag ab. Dazu Eva…
Klimaschutz
Mehr Sicherheit auf dem Schulweg – Neue Verkehrskonzepte vor Schulen
Der Weg zur Schule soll künftig in Hamburg noch sicherer werden. Ein gemeinsamer Bürgerschaftsantrag von SPD und Grünen sieht vor, dass alle Hamburger Schulstandorte auf ihre Verkehrssicherheit überprüft werden. Wenn notwendig, sollen für einzelne Schulen neue Verkehrskonzepte entwickelt werden, die die Sicherheit von Schulkindern verbessern (siehe Anlage). Zudem soll an geeigneten Stellen die Einrichtung von…