30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention sollen Kinderrechte auch sichtbar ins deutsche Grundgesetz aufgenommen werden. Hierzu wurde heute der Entwurf der Bundesregierung im ersten Durchgang im Bundesrat behandelt. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion Hamburg fordert schon seit langem die Aufnahme von Kinderrechten in die Verfassung. Die jetzt abzustimmende Fassung ist jedoch zu ungenau, um ein wirksamer Hebel zum Schutz von Kinderrechten zu sein.
Dazu Britta Herrmann, familienpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die Rechte von Kindern zu stärken ist aktuell wichtiger denn je. Durch die Corona-Pandemie wird deutlich, dass das Kindeswohl bei staatlichen Entscheidungen den höchsten Stellenwert einnehmen muss. Deshalb ist es wichtig, den Schutz, das Wohl und die Beteiligung von allen Kindern im Grundgesetz zu sichern. Die Verankerung von Kinderrechten in der deutschen Verfassung ist über 30 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention ein längst überfälliger Schritt. Die Aufnahme der Kinderrechte darf dabei keine reine Symbolpolitik sein, sondern muss das Ziel verfolgen, die Lebensrealität von Kindern in Deutschland tatsächlich zu verbessern. Hierfür braucht es eine konsequente und starke Formulierung. Die im Gesetzentwurf verwendete Formulierung, das Kindeswohl ‚angemessen‘ zu berücksichtigen, fällt dabei deutlich schwächer aus als die Vorgaben der UN-Kinderrechtskonvention. Dort ist vorgesehen, das Kindeswohl stets vorrangig zu berücksichtigen. Vernachlässigt wird auch das Recht auf umfassende Beteiligung und Mitsprache von Kindern bei allen Angelegenheiten, die sie selbst betreffen. Dies muss unbedingt festgeschrieben werden. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Formulierung erfüllt diese Ansprüche nicht.“


Neuste Artikel
Fraktionsvorstand
Handreichung zur Smartphonenutzung – Gwosdz: „Gemeinsam gute Regeln entwickeln – klar, verständlich und alltagstauglich“
Heute hat die Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung die neue Handreichung zum Umgang mit privaten mobilen Endgeräten an Schulen vorgestellt. Sie bündelt rechtliche Orientierung, gesundheitliche Aspekte und konkrete Empfehlungen für altersgerechte Regeln. Grundlage ist ein gemeinsamer Entwurf Hamburgs und Niedersachsens, der in enger Abstimmung mit Eltern-, Schüler*innen- und Lehrkräftevertretungen entstanden ist. Für die Grüne…
Wirtschaft
Transformation der Wirtschaft – Hamburg übernimmt Vorreiterrolle bei nachhaltiger Industrie- und Standortentwicklung
Hamburg nimmt eine führende Rolle bei der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Industrie ein. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen hervor. Mit der Inbetriebnahme von Landstromanlagen an 13 Liegeplätzen können auch die größten Containerschiffe der Welt mit grünem Strom versorgt werden. Ab 2026 wird…
Fraktionsvorstand
Verbot von „Muslim Interaktiv“ – Imhof: „Der demokratische Rechtsstaat wehrt sich“
Die Grüne Fraktion begrüßt das Verbot der islamistischen Vereinigung „Muslim Interaktiv“: Der demokratische Rechtsstaat zeigt sich wehrhaft gegen die Feinde von Freiheit und Demokratie. Das Verbot ist ein weiterer wichtiger Baustein im Kampf gegen den Islamismus. Die Hamburger Sicherheitsbehörden haben bei der Vorbereitung des Verbots ganze Arbeit geleistet. Dazu Sina Imhof, Vorsitzende und innenpolitische Sprecherin…
Ähnliche Artikel
Kinder
Grüne Bezirkskandidat*innen: Noch mehr Geld in Spielplatzsanierung investieren!
Die Spitzenkandidat*innen der GRÜNEN für die Bezirksversammlungswahlen machen sich dafür stark, dass die 750 Hamburger Spielplätze in der kommenden fünfjährigen Wahlperiode einen großen Sprung nach vorne machen. Viele Spielplätze sind in die Jahre gekommen und müssen saniert werden. Die Bürgerschaft hat im laufenden Haushalt den sieben Bezirken insgesamt 10 Millionen Euro für die Spielplatzsanierung bereitgestellt….