In der aktuellen Stunde der heutigen Bürgerschaftssitzung wird das Thema „Für gute Stadtentwicklung, mehr Mieter*innenschutz und gegen Spekulation mit Grund und Boden: Das Baulandmobilisierungsgesetz unterstützt den Hamburger Weg“ debattiert. Das Gesetz wurde am 7. Mai vom Bundestag beschlossen und erleichtert Kommunen die Aktivierung von Bauland für Wohnnutzungen. Die Novelle des Baugesetzbuches wird die rot-grüne Regierung in ihrem Vorhaben stärken, mehr bezahlbaren Wohnraum in Hamburg zu schaffen. Gleichzeitig kritisiert die Grüne Bürgerschaftsfraktion die bundesweite Beibehaltung des Flächenvernichtungsparagraphen 13b, den Hamburg nicht anwendet und auch zukünftig nicht anwenden wird.
Dazu Olaf Duge, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Fast vier Jahre hat es nun gedauert bis auf Bundesebene ein Baulandmobilisierungsgesetz beschlossen wurde. Dabei haben sich die CDU/CSU-Fraktion und Bundesbauminister Horst Seehofer immer wieder als Bremser und Verhinderer hervorgetan. Herausgekommen ist ein Torso, der zwar richtige Ansätze zeigt aber unvollendet bleibt. Denn für viele Mieter*innen kommt das Gesetz bei der Umwandlung ihrer Wohnung in Eigentum viel zu spät. Vor allem aber werden Außengebiete ohne Umweltverträglichkeitsprüfung, ohne Bürgerbeteiligung und ohne Ausgleichsmaßnahmen zu Bauland gemacht. Das öffnet dem Flächenfraß Tür und Tor und ist das Gegenteil dessen, was die Bundesumweltministerin anstrebt. Wir sind uns mit der SPD einig, dass wir keine Bebauungspläne in Außengebieten nach dem aus der Zeit gefallenen Paragraphen 13b in Hamburg umsetzen werden. Trotz dieser zentralen Kritik am Baulandmobilisierungsgesetz der Bundesregierung werden wir einige der Maßnahmen nutzen können, um Spekulant*innen den Hahn zuzudrehen und Mieter*innen besser zu schützen.“
Dazu Dominik Lorenzen, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion: Auch wenn wir Grünen uns für die Novelle des Baugesetzbuches einen größeren Wurf gewünscht hätten, werden wir die neuen Regelungen gezielt einsetzen, um die rot-grüne Boden- und Wohnungsbaupolitik in Hamburg zu stärken. Die neuen sektoralen Bebauungspläne können uns dabei helfen, schneller und einfacher Baugrund in Innenbereichen für Wohnungsbau bereitzustellen. Zudem haben wir mit einem erweiterten Vorkaufsrecht und verschärften Baugeboten bessere Eingriffsmöglichkeiten bei Immobilien und Grundstücken, die dem Erhalt und der Schaffung bezahlbaren Wohnraums dienen können. Vor allem werden aber unsere Möglichkeiten gestärkt, bislang untergenutzte Flächen gezielt zu entwickeln und damit gleichzeitig lebendige und lebenswerte Quartiere zu gestalten.“
Neuste Artikel
Sonderparteitag an der Elbe: GRÜNE Hamburg beschließen Koalitionsvertrag mit der SPD
Die Hamburger GRÜNEN haben bei ihrer Sonder-Landesmitgliederversammlung am Montagabend im Alten Fährterminal Altona dem rot-grünen Koalitionsvertrag und vorgeschlagenen Personaltableau zugestimmt. Ein entsprechender Antrag des Landesvorstands wurde mit großer Mehrheit angenommen. Dem künftigen Hamburger Senat werden diese grünen Senator*innen angehören: Katharina Fegebank (Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft), Maryam Blumenthal (Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung), Anna Gallina (Justiz…
Fraktionsvorstand
De Vries wird Staatssekretär – Imhof: „Das ist eine irritierende Entscheidung von Friedrich Merz“
Die CDU hat heute ihre Personalentscheidungen für die neue Bundesregierung vorgestellt. Dass ausgerechnet der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium wird, ist aus Sicht der Grünen Fraktion Hamburg ein schlechtes Signal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. De Vries, der in der Vergangenheit immer wieder durch rechtspopulistische Rhetorik und abwertende Aussagen…
Medien
Meinungsvielfalt schützen – Rot-Grün setzt sich für moderne Medienregeln ein
Medienvielfalt ist ein wichtiger Pfeiler für eine lebendige und stabile Demokratie. Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen daher für eine tiefgreifende Reform des Medienkonzentrationsrechts innerhalb der aktuellen Vertrags- und Rechtslage ein. Ziel ist es, die crossmediale Markmacht einzelner Konzerne zukünftig zu messen und zu bewerten. Damit wird die demokratische…
Ähnliche Artikel
Fraktionsvorstand
De Vries wird Staatssekretär – Imhof: „Das ist eine irritierende Entscheidung von Friedrich Merz“
Die CDU hat heute ihre Personalentscheidungen für die neue Bundesregierung vorgestellt. Dass ausgerechnet der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium wird, ist aus Sicht der Grünen Fraktion Hamburg ein schlechtes Signal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. De Vries, der in der Vergangenheit immer wieder durch rechtspopulistische Rhetorik und abwertende Aussagen…
Fraktionsvorstand
Mareike Engels erneut Vizepräsidentin – Gwosdz: „Sie ist eine wichtige Kraft für einen respektvollen Austausch“
Die Grüne Fraktion Hamburg gratuliert Mareike Engels herzlich zur Wiederwahl als Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft. Engels ist seit 2015 Abgeordnete, wurde erneut direkt im Wahlkreis Altona gewählt und hatte das Amt der Vizepräsidentin bereits in der vergangenen Legislatur inne. Sie wird ihre engagierte und besonnene Arbeit in dieser wichtigen Funktion nun fortsetzen. Dazu Michael Gwosdz,…
Fraktionsvorstand
Änderungen im Vorstand – Grüne Fraktion stellt sich neu auf
Mit Blick auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen und den Beginn der neuen Legislaturperiode hat sich die Grüne Fraktion Hamburg am heutigen Abend personell neu aufgestellt. Zur konstituierenden Bürgerschaftssitzung am Mittwoch wird es Veränderungen im Fraktionsvorstand geben. Sina Imhof, bisher innenpolitische Sprecherin, und Michael Gwosdz, bisher Parlamentarischer Geschäftsführer, werden künftig die Fraktion als gleichberechtigte Vorsitzende führen. Das…