Mit einem gemeinsamen Haushaltsantrag setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für den Start eines Housing First-Modellprojekts in Hamburg für bis zu 30 Haushalte ein. Damit wird das Ersuchen aus Drs. 21/19723 und die Vereinbarung im Koalitionsvertrag im Haushalt abgebildet. Auf der Straße lebende Menschen mit komplexen Problemen, bei denen die herkömmlichen Stufen-Hilfeangebote nicht greifen, können so ohne Vorbedingungen eigenen Wohnraum erhalten. Ein Beratungs- und Unterstützungsangebot wird den Betroffenen begleitend zur Verfügung stehen .
Dazu Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wir wollen, dass obdachlose Menschen möglichst schnell in eine Wohnung kommen und damit in ein selbstbestimmtes Leben. Wir ergänzen mit unserem Antrag das umfangreiche System der Wohnungslosenhilfe in Hamburg um einen neuen Ansatz, der ganz nah an den Bedarfen der Obdachlosen ansetzt. Housing First bedeutet: Für Obdachlose mit vielfältigen Problemen wird zuerst eine sichere Wohnung besorgt, weil sich aus dieser Sicherheit die Ursachen und Folgeprobleme der Obdachlosigkeit leichter lösen lassen. Weltweit hat der Housing First-Ansatz viel Erfolg in der Obdachlosenarbeit gezeigt. Mit unserem Modellprojekt wollen wir beweisen, dass Housing First auch auf dem engen Wohnungsmarkt in Hamburg erfolgreich umzusetzen ist. Dafür werden wir unser Modellprojekt gut ausstatten und sorgfältig evaluieren.”
Dazu Iftikhar Malik, Experte für Wohnungslosen- und Obdachlosenhilfe der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Housing First ist ein wirkungsvoller Ansatz, um Obdachlosen nachhaltig zu helfen: Den Betroffenen steht mit einer vermittelten Wohnung von Beginn an Wohnraum zur Verfügung – ohne Vorbedingungen erfüllen oder das Ende einer Entwicklung abwarten zu müssen. Obdachlose erhalten in Einzelunterbringung ein sicheres Umfeld und haben hier den Raum, sich physisch und auch mental zu erholen. Unter diesen Bedingungen lassen sich die Hilfsangebote und Therapiemaßnahmen für die Betroffenen sehr viel effizienter gestalten. Das Housing First-Modellprojekt ist eine wertvolle Ergänzung und reiht sich nahtlos ein, in ein ausdifferenziertes Hilfesystem für Wohnungs- und Obdachlose in Hamburg.“
Neuste Artikel
Sonderparteitag an der Elbe: GRÜNE Hamburg beschließen Koalitionsvertrag mit der SPD
Die Hamburger GRÜNEN haben bei ihrer Sonder-Landesmitgliederversammlung am Montagabend im Alten Fährterminal Altona dem rot-grünen Koalitionsvertrag und vorgeschlagenen Personaltableau zugestimmt. Ein entsprechender Antrag des Landesvorstands wurde mit großer Mehrheit angenommen. Dem künftigen Hamburger Senat werden diese grünen Senator*innen angehören: Katharina Fegebank (Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft), Maryam Blumenthal (Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung), Anna Gallina (Justiz…
Fraktionsvorstand
De Vries wird Staatssekretär – Imhof: „Das ist eine irritierende Entscheidung von Friedrich Merz“
Die CDU hat heute ihre Personalentscheidungen für die neue Bundesregierung vorgestellt. Dass ausgerechnet der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium wird, ist aus Sicht der Grünen Fraktion Hamburg ein schlechtes Signal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. De Vries, der in der Vergangenheit immer wieder durch rechtspopulistische Rhetorik und abwertende Aussagen…
Medien
Meinungsvielfalt schützen – Rot-Grün setzt sich für moderne Medienregeln ein
Medienvielfalt ist ein wichtiger Pfeiler für eine lebendige und stabile Demokratie. Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen daher für eine tiefgreifende Reform des Medienkonzentrationsrechts innerhalb der aktuellen Vertrags- und Rechtslage ein. Ziel ist es, die crossmediale Markmacht einzelner Konzerne zukünftig zu messen und zu bewerten. Damit wird die demokratische…
Ähnliche Artikel
Haushalt
Reform der Schuldenbremse – Änderung der Hamburgischen Verfassung sichert Bundesregelung rechtlich ab
Die Neuregelung der Schuldenbremse auf Bundesebene hat auch in den Ländern die Möglichkeit einer strukturellen Kreditaufnahme ermöglicht. Um diese ins Landesrecht wirkende Regelung rechtssicher festzuschreiben, schlagen die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen eine Änderung der Hamburgischen Landesverfassung vor. Über den rot-grünen Antrag debattiert die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 24. April. Dazu Dennis…
Haushalt
Aktuelle Stunde – Paustian-Döscher: „Neue Schuldenregeln sind gute Nachrichten für Hamburg – aber sie dürfen nur der Anfang sein“
Die Hamburgische Bürgerschaft debattiert heute in der Aktuellen Stunde die auf Bundesebene beschlossene Änderung der Schuldenbremse und das neue Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion begrüßt die zusätzlichen Investitionsspielräume ausdrücklich – fordert vom Bundestag aber zugleich eine umfassende Reform der Schuldenbremse, um Zukunftsinvestitionen dauerhaft möglich zu machen. Dazu Dennis Paustian-Döscher, Abgeordneter der Grünen…
Haushalt
Klimaschutz in Hamburg – Paustian-Döscher: „Städtische Betriebe nehmen eine besondere Vorreiterrolle ein“
Hamburgs öffentliche Unternehmen treiben den Klimaschutz mit Nachdruck voran: Seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode wurden bereits 8,5 Milliarden Euro in Klimaschutzmaßnahmen investiert, weitere 6,2 Milliarden Euro sind bis 2027 für wegweisende Projekte fest eingeplant. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage (SKA) der Grünen Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Paustian-Döscher, René Gögge und…