Im Jahr 2018 wurden 22 Entnahmekrankenhäuser in Hamburg festgelegt, die mithilfe von Transplantationsbeauftragten dafür sorgen sollen, alle notwendigen Fragen im Falle einer möglichen Organspende schnell zu klären. Dazu gehört an erster Stelle, die Spendebereitschaft der verstorbenen Person zu ergründen. Eine Schriftliche Kleine Anfrage (siehe Anlage) der Grünen Bürgerschaftsfraktion zeigt eine sinkende Zahl bei den Organspenden seit 2010.
Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion:
„Jeden Tag sterben zwei bis drei Menschen in Deutschland, die vergeblich auf ein Spenderorgan gewartet haben, obwohl die Bereitschaft zur Organspende laut Umfragen in Deutschland hoch ist. Die Zahlen bundesweit und in Hamburg zeigen einen Abfall der Transplantationen unter das Niveau von 2010. Die Krankenhäuser sind seit 2019 gesetzlich verpflichtet, Transplantationsbeauftragte einzusetzen, die Zahlen für Transplantationen sind jedoch nicht gestiegen. Weil das Klinikpersonal häufig schon im Alltag überlastet ist, hat die Beratung von Angehörigen und Organisation von Transplantationen oft nicht den Stellenwert, den sie haben müsste. Gerade kleineren Kliniken, die nicht selbst transplantieren, fehlt oft Expertise. Auch ein neurologisch-neurochirurgischer Konsiliardienst, der hier unbedingt zur Unterstützung erforderlich wäre, wurde noch nicht eingerichtet. Ebenso fehlt es an einer unabhängigen Instanz zur Kontrolle über die Abläufe in den Kliniken. Die Zahlung von Geldern für die Kliniken muss an die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben gekoppelt werden, sonst wird es weiterhin für viele Menschen nicht möglich sein, ein lebensrettendes Organ zu erhalten. Nicht die Bereitschaft zur Organspende ist der Grund für die niedrigen Zahlen, sondern die Organisation in den Kliniken.”
Neuste Artikel
Klimaschutz
Hitzewelle in Hamburg – Domm: „Die Klimakrise ist hier und jetzt spürbar“
Deutschland hat diese Woche eine extreme Hitzewelle erlebt. Ein solches Wetter beeinträchtigt nicht nur das alltägliche Leben, sondern birgt auch ernste Gesundheitsrisiken und belastet die Natur stark. Immer häufiger auftretendes Extremwetter ist ein alarmierendes Zeichen der fortschreitenden Klimakrise und unterstreicht die Notwendigkeit einer entschlossenen Klimapolitik. Die Grüne Fraktion warnt eindringlich vor den derzeit kursierenden Verharmlosungen…
Inklusion
Barrierefreiheit auf Veranstaltungen – Hamburg bekommt mobile „Toilette für Alle“
In Hamburg fehlen an vielen Orten geeignete öffentliche Toiletten für Menschen mit Behinderung, insbesondere wenn sie auf Assistenz oder technische Hilfsmittel angewiesen sind. Um die Teilhabe am öffentlichen Leben in Hamburg weiter zu verbessern, bringen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen die Anschaffung einer mobilen „Toilette für Alle“ auf den Weg. Eine solche speziell ausgestattete…
Tierschutz
Hundesteuer tierschutzfreundlich anpassen – Rot-Grün will Vermittlung von Tierheimhunden stärken
Die Hamburger Tierheime übernehmen eine wichtige Aufgabe für den Tierschutz in unserer Stadt. Sie sind angewiesen auf Menschen, die Verantwortung übernehmen und Tiere aus der Vermittlung aufnehmen. Um dieses Engagement zu stärken und die Vermittlungen durch die Tierheime zu fördern, wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen das Hamburger Hundesteuergesetz tierschutzfreundlich anpassen. Dazu soll geprüft…
Ähnliche Artikel
Gesundheit
Krankenhaus Groß-Sand – Rot-Grün stellt Initiative für innovativen Gesundheitsstandort in Wilhelmsburg vor
Das Erzbistum Hamburg hat heute seine Pläne für Veränderungen am Krankenhaus Groß-Sand in Wilhelmsburg bekannt gegeben. Demnach wird das Bistum die medizinischen Angebote sukzessive abbauen und an andere Standorte verlagern. In Groß-Sand verbleiben für einen Übergangszeitraum die Geriatrie sowie die Neurologische Frührehabilitation. Für die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen ist die Entscheidung des Bistums unzureichend…
Gesundheit
Ein Jahr nach Änderung der Blutspende-Richtlinie – Schittek: „Jede Blutspende ist unschätzbar wertvoll“
Seit 2023 führt die sexuelle Orientierung schwuler und bi-sexueller Männer nicht mehr zu Rückstellungen oder einem Ausschluss von der Blutspende. Zudem wurde die Höchstaltersgrenze aufgehoben. Damit ist es mehr Menschen möglich, Blut zu spenden. Diese Erweiterung hat sich in Hamburg bislang noch nicht in höheren Spendezahlen niedergeschlagen, wie die Senatsantwort auf eine Anfrage der grünen…
Gesundheit
Gesunde Geburt – Gezielte Unterstützung für Hamburger Hebammen und Geburtshelfer
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen regen die Einrichtung einer koordinierenden Stelle für Hebammenangelegenheiten bei der Stadt Hamburg an. Ziel ist es, den Hebammen und Geburtshelfern durch gute Koordinierung die Arbeit zu erleichtern und bürokratischen Aufwand weitestgehend zu reduzieren. Die Koordinierungsstelle soll das neue Hebammengesetz ergänzen, das die Bürgerschaft auf Antrag von Rot-Grün im Jahr…