In einer Sensibilisierungskampagne soll die Stadt Hamburg auf alltäglichen Sexismus aufmerksam machen und ihm entgegentreten. Einen entsprechenden Antrag haben die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen zur nächsten Bürgerschaft am 1. September eingebracht. Die Kampagne sensibilisiert für die vielfältigen Formen der Abwertung und Diskriminierung von Frauen. Sie soll die kulturelle Verankerung von Sexismus in unserem Alltag thematisieren und dazu beitragen, überholte Geschlechterrollen aufzubrechen.
Dazu Mareike Engels, frauenpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Für viele Frauen ist Sexismus fast allgegenwärtig. Die meisten Frauen können von unangemessenen Fragen, blöden Sprüchen und stereotypen Erwartungen berichten – ob im Beruf oder Privaten. Vieles davon gilt als normal und fällt selbst Betroffenen manchmal erst im Nachhinein oder gar nicht auf. Dabei manifestieren sexistische Sprüche und Handlungen diskriminierende Geschlechterrollen und Machtverhältnisse. Unser Ziel ist es, dass alle Menschen gleichberechtigt und selbstbestimmt leben können. Deswegen soll es bei der Kampagne nicht nur um sexistische Anmache gehen, sie soll vor allem einen Beitrag leisten, Geschlechterklischees und Rollenerwartungen zu hinterfragen.“
Dazu Gabriele Dobusch, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Sexismus im Alltag beeinträchtigt das gleichberechtigte Zusammenleben von Frauen und Männern. Alltagssexismus begegnet uns überall: im öffentlichen Raum, im Arbeitsleben und in den Medien. Um sexistische Klischees und Vorurteile aufzubrechen und um ihnen entgegenzuwirken, ist eine permanente Sensibilisierung notwendig. Eine Öffentlichkeitskampagne ist dafür eine geeignete erste Maßnahme. Um strukturell verankerten Alltagssexismus in sämtlichen Lebens- und Gesellschaftsbereichen nachhaltig entgegenzuwirken, ist es uns wichtig, dass in der anstehenden Fortschreibung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms Maßnahmen entwickelt werden, um Alltagssexismus beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr und in der Werbung im öffentlichen Raum entgegenzuwirken. Hier können wir an gute Vorarbeiten aus der letzten Legislatur anknüpfen.“
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