Die Corona-Pandemie bringt für junge Menschen erhöhte psychische und soziale Belastungen mit sich. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen machen sich daher in einem neuen Antrag für zusätzliche Landesmittel stark, die dem erhöhten Bedarf an Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit von Schulkindern Rechnung tragen. So sollen neben zehn zusätzlichen Beratungsstellen auch neue Lerngruppen ermöglicht und die Ressourcen für Schulsozialarbeit für mindestens zwölf Monate erhöht werden. Mithilfe von Bundesmitteln konnten in Hamburg bereits verschiedene Angebote zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit psychosozialen Problemen etabliert werden. Über den rot-grünen Antrag wird die Bürgerschaft am 19. Januar beraten.
Dazu Ivy May Müller, schulpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die Pandemie hat massive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von uns allen. Obwohl die Auswirkungen noch immer nicht final abzuschätzen sind, wissen wir schon jetzt aus der COPSY-Studie vom UKE, dass fast jedes dritte Kind in Deutschland psychisch belastet ist. Kinder und Jugendliche befinden sich in einer entscheidenden Lebensphase für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und den Aufbau sozialer Beziehungen. Durch die pandemiebedingten Einschränkungen und die beständige Sorge um die Gesundheit mussten sie auf viele wichtige Erfahrungen verzichten. Zugleich existierte für viele junge Menschen der Generation Z auch schon vor Corona eine allgemein hohe psycho-soziale Belastung durch eine krisendurchzogene Gegenwart und ungewisse Zukunft. Eine wichtige Rolle beim Umgang mit dieser Problematik spielen Schulen, da dort der erhöhte Bedarf an psychologischer Beratung, sozial-emotionaler Unterstützung und Stress- sowie Druckreduktion sichtbar wird. Deshalb wollen wir die bisherigen Maßnahmen an Schulen und Regionalen Bildungszentren ergänzen, indem wir die Schulsozialarbeit und psychologische Beratungsstellen stärken sowie individualisierte pädagogische Angebote in speziellen Lerngruppen ermöglichen.“
Dazu Anja Quast, Schulexpertin der SPD-Fraktion Hamburg: „Das gemeinsame Lernen und Zusammensein ist für die soziale und emotionale Entwicklung junger Menschen von großer Bedeutung. Kinder und Jugendliche leiden daher besonders stark unter den Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt. Gerade die Schulschließungen haben nicht alle Kinder und Jugendlichen gut verkraftet. Mit unserem Antrag wollen wir gegensteuern und die Programme von Bund und Land zur psychischen Unterstützung weiter ausbauen. Dazu werden wir unter anderem die Bildungs- und Beratungszentren mit zehn zusätzlichen Stellen ausstatten, um die Schulsozialarbeit und die psychologische Beratung an den Schulen weiter zu verbessern. Kinder dürfen mit den Belastungen der Pandemie in Hamburg nicht alleine bleiben.”
Neuste Artikel
Haushalt
Sanierungsfonds Hamburg 2030 – Rot-Grün sichert barrierefreie Sportangebote im Hammer Park
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für die umfassende Modernisierung des Stadions im Hammer Park ein. Um die Finanzierungslücke in Höhe von 220.000 Euro zu schließen, die durch gestiegene Baukosten entstanden ist, soll der Sanierungsfonds Hamburg 2030 in Anspruch genommen werden. Die Mittel sind insbesondere für die barrierefreie Erweiterung der Calisthenics-Anlage sowie die…
Fraktionsvorstand
Attacke auf Hamburger Antisemitismusbeauftragten – Gwosdz: „Antisemitismus darf in Hamburg keinen Platz haben“
Die Grüne Fraktion Hamburg verurteilt den heutigen Angriff auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel und seine Tochter aufs Schärfste. Die Attacke ist zugleich ein erschreckendes Beispiel für zunehmenden Antisemitismus, dem Menschen jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Dazu Michael Gwodsz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Attacke auf Stefan Hensel und seine Tochter ist absolut inakzeptabel und…
Fraktionsvorstand
Aktuelle Stunde zu Olympia – Imhof: „Wir zeigen Chancen auf und lassen die Menschen selbst entscheiden“
Mit der Übergabe des Hamburger Konzepts hat der Senat die Grundlage für eine mögliche Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gelegt. Die finale Entscheidung werden die Hamburger*innen per Referendum im kommenden Jahr treffen. In der heutigen Aktuellen Stunde der Bürgerschaft macht die Grüne Fraktion klar, dass ein mögliches Olympia so ausgestaltet sein muss, dass es…
Ähnliche Artikel
Schule
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Gerechte Chancen durch gute Bildung
Hamburg sorgt dafür, dass alle Schüler*innen von guter Bildung profitieren. Mit rund 3,8 Milliarden Euro jährlich im Haushalt 2025/26 investiert die Stadt so viel wie nie zuvor in den Bildungssektor. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen ergänzen den Haushalt mit Vorhaben in einem Volumen von rund 890.000 Euro pro Jahr und setzen damit Akzente im…
Schule
Rot-Grün startet Pilotprojekt – Kostenlose Menstruationsprodukte an Schulen
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich in einem gemeinsamen Antrag dafür ein, Menstruationsprodukte an Schulen kostenlos zugänglich zu machen. Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen dafür an 20 weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Hamburg Informationsangebote zur Periode sowie einfach zu bedienende Automaten mit Menstruationsprodukten zur Verfügung gestellt werden. Über den rot-grünen Antrag wird die Hamburgische…
Schule
Update für Hamburgs Schulen – Neue Bildungspläne legen Grundsätze des Lernens für die nächsten Jahre fest
Heute hat die Behörde für Schule und Berufsbildung die neuen Bildungspläne vorgestellt. Nachdem die Entwürfe im März dieses Jahres veröffentlicht worden waren, haben bildungspolitische Akteur*innen über 230 Stellungnahmen zu den Entwürfen eingereicht. In den letzten Monaten haben die rot-grünen Regierungsfraktionen und die Schulbehörde intensive Gespräche über die Weiterentwicklung der Entwürfe auf Basis der Rückmeldungen und…