Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, dass bereits in der Schule über Finanzierungsmöglichkeiten sowie die Arbeit von Stiftungen und Stipendienwerken aufgeklärt wird. So will Rot-Grün einen weiteren Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Hamburg leisten. Die Studienfinanzierung in Deutschland beinhaltet neben dem BAföG und der Unterstützung durch das Elternhaus eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendien. Diese sind zu Beginn des Studiums oft nur wenigen Studierenden bekannt. Durch fehlende finanzielle Sicherheit bleibt so mancher Ausbildungs- und Studientraum unerfüllt.
Dazu Ivy May Müller, Sprecherin für Schulpolitik der Grünen Bürgerschaftsfraktion: “Wir sind in Deutschland noch weit von einem gerechten Bildungssystem entfernt, der Zugang zu Ausbildungen und Studiengängen hängt weiterhin stark vom Geldbeutel der Eltern ab. Es gibt vor allem mit BAföG als auch mit Stipendienprogrammen zwar Unterstützung bei der Bildungsfinanzierung, dieses Dickicht der Möglichkeiten ist aber viel zu undurchsichtig. Mit unserem Antrag sorgen wir dafür, dass junge Menschen schon während ihrer Schulzeit erfahren, wie sie während einer Ausbildung oder eines Studiums finanziell unterstützt werden können. Auch wenn die reine Information nicht alle Hürden abbauen kann, ist sie dennoch wichtig. Zugänge zu kultureller und politischer Bildung sind in unserer Gesellschaft ungerecht verteilt und mit hohen Barrieren verbunden. Wenn wir diese Barrieren durch Informationsbereitstellung etwas absenken können, ist dies ein Schritt hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit.“
Dazu Clarissa Herbst, Schulexpertin der SPD-Fraktion Hamburg: „Leider wissen viele Schülerinnen und Schüler nicht, dass es neben der BAföG-Unterstützung auch Stiftungen und Stipendienwerke gibt, die eine Studienfinanzierung anbieten. Deshalb wollen wir, dass in der Schule künftig noch stärker auf die unterschiedlichen Förderungsmöglichkeiten hingewiesen wird. Durch ein neues Informationskonzept soll verhindert werden, dass junge Menschen aufgrund ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft auf eine Bewerbung für ein Stipendium verzichten. Deswegen liegt ein Schwerpunkt der Maßnahme auf Schulen mit einem niedrigen Sozialindex. Indem die Schülerinnen und Schüler sich frühzeitig damit auseinandersetzen können, welche Stipendien für sie in Frage kommen, haben sie Gelegenheit, sich ehrenamtlich oder politisch zu engagieren oder ihre Schulnoten zu verbessern und damit ihre Chancen auf ein Stipendium zu erhöhen. Davon profitieren nicht nur die jungen Menschen, sondern auch die Gesellschaft insgesamt.“


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