Auf ihrer Helsinki-Reise hat sich die Grüne Fraktion Hamburg intensiv mit dem finnischen Bildungssystem auseinandergesetzt. Dafür besuchten die Abgeordneten Bildungseinrichtungen, die sich durch moderne Unterrichtsformen auszeichnen und Zentren lebendiger Quartiere sind, etwa die Schule Jätkäsaari auf dem Gebiet eines früheren Industriehafens oder die Vesala Comprehensive School am Stadtrand. Ein Gespräch mit der linken Bildungsministerin Li Andersson, die sich seit langem für eine progressive Bildungspolitik einsetzt, rundete das viertägige Bildungsprogramm ab. Für die Grüne Fraktion steht fest: Finnland ist auch deswegen Bildungsvorreiter in Europa, weil es die persönliche Entwicklung aller Schüler*innen in den Mittelpunkt eines wirklich inklusiven Schulsystems stellt und optimale Lernräume sowie die passende Infrastruktur dafür geschaffen hat.
Dazu Dominik Lorenzen, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Unsere Helsinki-Reise war gleich in mehrfacher Hinsicht lehrreich, wir kehren mit einem Koffer voller Inspiration zurück. Die finnischen Schulen machen vor, wie gut gestaltete Lernräume zu erfolgreichem Lernen und gemeinschaftlichem Miteinander einladen. Statt klassischem Frontalunterricht bieten diese Räume Platz für progressivere, phänomenbezogene Formen des Lernens. Hochwertige Architektur, viel Licht in den Gebäuden sowie eine flexible, sinnvolle Gestaltung von Klassen- und Aufenthaltsräumen können die Lernqualität verbessern. Zugleich fungieren die Schulen, die wir in Helsinki besuchen durften, auch als Treffpunkte für das gesamte Quartier: Soziale Angebote für Alle finden in den Schulgebäuden statt, Spielplätze auf den Schulhöfen sind auch nach Schulschluss für die Nachbarschaft zugänglich. Helsinki macht deutlich: Wachsende Metropolen benötigen kreative Lösungen für eine vielfältige effiziente Nutzung öffentlicher Gebäude und Freiflächen. Das gilt genauso für Hamburg. Helsinki sollte uns sowohl in Bildung als auch Stadtentwicklung Vorbild sein.“
Dazu Ivy May Müller, schulpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Auf unserer Fraktionsreise durften wir erleben, wie ein gerechteres Bildungssystem erfolgreich funktioniert. Finnland lebt echte Inklusion: Jedes Kind bekommt die individuelle Förderung, die es braucht, ohne komplizierte Diagnostik. Kindern lernen bis zur neunten Klasse zusammen gelernt, ganz ohne Selektion. Außerdem ist die Schule hier Ausgangspunkt eines selbstbestimmten Lebens für jedes Kind. Im Unterricht steht die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Schüler*innen im Fokus – so gibt es ein Fach, das sich ihrer mentalen Gesundheit, sozialen Fähigkeiten sowie Problemen widmet. Und es gibt Lehrkräfte, die einzig für Beratungsgespräche über ihre Zukunft für die Schüler*innen ab der Unterstufe zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt war der persönliche Austausch mit der linken Bildungsministerin Li Andersson gewinnbringend, die sich der strukturellen Bekämpfung von Ungerechtigkeiten im Bildungssystem in einer kapitalistischen Gesellschaft verschrieben hat. In Hamburg, ebenso wie in ganz Deutschland, fokussieren wir uns zu oft auf vergleichende Bewertungen und produzieren damit übermäßigen Leistungsdruck. Von Finnland lernen heißt auch: strukturelle Ungerechtigkeit im Kapitalismus anerkennen und durch ein inklusives Bildungssystem bekämpfen, das es allen ermöglicht, sich zu entfalten.“
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