Wichtigstes Ziel der Bildungspolitik ist die Teilhabe aller Menschen an Bildung und Ausbildung unabhängig von Sprache, Herkunft und Einkommen der Eltern. Mit ihrem Antrag zum Doppelhaushalt 2023/24 legen die rot-grünen Regierungsfraktionen daher einen Fokus auf die Förderung von Schüler*innen in benachteiligten Stadtteilen. Zudem wird die digitale Ausstattung an Schulen sowie die Medienbildung und die Umsetzung des Masterplans BNE vorangetrieben. Die Hamburgische Bürgerschaft stimmt im Rahmen ihrer Haushaltsberatungen vom 13. bis zum 15. Dezember über die Haushaltsanträge und den Gesamthaushalt ab.
Dazu Ivy May Müller, schulpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „In der Schule geht es um Zukunft – und zwar um die Zukunft aller Kinder. Mit unserem Haushaltsantrag statten wir Hamburgs Schulen daher mit wichtigen Zukunftskompetenzen aus. Gerechtigkeit, Teilhabe und zukunftsgerichtete Lernkulturen stehen bei unserem großen und vielfältigen Paket an Haushaltsinitiativen an erster Stelle. Dafür bauen wir den ‚Masterplan Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) 2030‘ strukturell aus und stärken so die Transformation des Lernens. Damit bekräftigen wir unseren Weg, die wichtigen BNE-Strukturen weiterzuentwickeln und bestärken konkrete Maßnahmen des Masterplans an Schulen, darunter zum Beispiel ein BNE-Pilotprojekt für ganzheitlich zukunftsgerichtete Schulen. Wichtig ist uns auch, die sozialen und psychischen Folgen der Pandemie anzugehen, die viele junge Leute stark belasten. Deshalb führen wir mit rund 1,6 Millionen Euro pro Jahr die psychosozialen Angebote in Hamburg weiter und richten die Schulen so weiter nach den Bedürfnissen der Schüler*innen aus.“
Dazu Nils Hansen, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Für gute Bildung zu sorgen heißt, die unterschiedlichen Bedürfnisse in der ganzen Stadt im Blick zu haben. Dies ist uns mit dem Haushaltsantrag gelungen. Einen Schwerpunkt setzen wir auf die Schulen in benachteiligen Stadtteilen: An ihnen werden Schüler:innen weiterhin mit Lernferien unterstützt und Koordinator:innen sollen dafür sorgen, dass mehr internationale Austausche und Begegnungen ermöglicht werden. Ein großer Schritt in die Zukunft der Bildung ist das Projekt der voll digitalisierten Schulen. Wir investieren zusätzlich über zwei Millionen Euro, damit zehn Pilotschulen voll digitalisiert werden können. Neben Tablets für alle Schüler:innen bekommen die Schulen auch Unterstützung bei der Entwicklung neuer Unterrichtsmethoden. Für uns ist klar: Moderne Schulen sorgen für gute Bildung.“
Ausgewählte Schwerpunkte
Voll digitalisierte Schulen
Die bisherigen Entwicklungen zeigen, dass digitale Bildung eine zentrale Säule eines modernen Schulsystems ist. Deswegen soll ein Pilotprojekt für zehn voll digitalisierte Schulen aufgelegt werden, in dem die Schulen flächendeckend mit digitalen Geräten ausgestattet werden. Ergänzend sollen die Schulen für zusätzliche Fortbildungen und Konzeptarbeit weitere Unterstützung erhalten. Ziel ist es, Bildungsprozesse zu digitalisieren, digitale Lehr- und Lernmethoden zu erproben und Erkenntnisse für den weiteren Digitalisierungsprozess der Hamburger Schulen zu erlangen.
Sicherung der psychosozialen Unterstützung
Einsamkeit, psychische Erkrankungen und Zukunftsängste junger Menschen werden in der Schule oft sichtbar – nicht erst seit der Pandemie, aber seitdem verstärkt. Damit die psychosozialen Belastungen abgefedert werden können, werden beispielsweise die geschaffenen Stellen für Schulpsychologische Fachkräfte verlängert, aber auch die Beratungsdienste an den Gymnasien sollen erhalten bleiben. Außerdem sollen die Lernferien und das Mentorenprogramm „Anschluss“ an Schulen mit dem Sozialindex 1 und 2 in den nächsten zwei Jahren weitergeführt werden.
Einführung eines BNE-Pilotschulprojekts
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist Zukunftsbildung. An 24 Pilotschulen soll in Hamburg das Lernen über Fächergrenzen, das Erleben von Selbstwirksamkeit und die Arbeit an Zukunftsthemen an Schulen lebendig werden. Die einzelnen Schulen erhalten für die Transformation zusätzliche 1.000 Euro an jährlichem Budget und zusätzliche Arbeitsstunden für ihre Lehrer*innen.
Internationale Koordinator*innen für mehr globale Bildung in Schulen mit Sozialindex 1 und 2
Ein Schüler*innenaustausch und internationale Bildungsmomente sollten kein Luxus sein. Mit 3.000 Euro jährlich und dem Einsatz von mit Arbeitsstunden ausgestatteten internationalen Koordinator*innen an Schulen in sozial schwierigen Lagen unterstützen die rot-grünen Regierungsfraktionen daher gezielt internationale Begegnungen für Schüler*innen.
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