Damit ältere und eingeschränkte Menschen sicher und unabhängig in ihrer vertrauten Umgebung leben können, wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Einbau von technischen Assistenzsystemen prüfen. Ambient Assisted Living-Systeme (AAL) schaffen ein barrierefreies Umfeld und tragen so zu einem selbstbestimmten Alltag bei. Über den rot-grünen Antrag wird die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 7. Juni abstimmen.
Dazu Christa Möller-Metzger, Sprecherin für Senior*innen der Grünen Fraktion Hamburg: „Der größte Wunsch vieler älterer Menschen ist es, möglichst lange zuhause leben zu können. Vor allem hochaltrige Frauen über 80 leben oft allein, digitale Assistenzsysteme können kleinere und größere Schwächen im Alter ausgleichen und lassen sich in der heutigen Zeit immer einfacher bedienen. Notrufsysteme, intelligente Wassermelder, Bettkantenalarm, Sturzerkennung oder automatische Herdabschaltung sind nur wenige Beispiele der inzwischen vielfältigen technischen Möglichkeiten unter dem Namen AAL-Systeme. Die individuelle Beratung spielt auf der Suche nach passenden Lösungen eine große Rolle. Deshalb ist es uns besonders wichtig, als Regierungsfraktionen hier zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass das Beratungsangebot ‚Smart Wohnen und Pflegen‘ im Haus der Barrierefreiheit ausgeweitet wird. Ebenso wollen wir mit unserem Antrag eine wichtige Regel für Neubauten auf den Weg bringen: So soll eine Nachrüstung von technischen Hilfen beim Entstehen neuer Wohnungen zukünftig stets mitgedacht werden. Das ist ein weiteres, wichtiges Puzzleteil auf dem Weg in ein altersfreundliches Hamburg, in dem es für Senior*innen keine unnötigen Barrieren mehr gibt.“
Dazu Britta Schlage, seniorenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „In den eigenen vier Wänden selbstbestimmt bis ins hohe Alter leben zu können, ist für viele Menschen ein Herzenswunsch. Alltagstaugliche Assistenzsysteme wie eine automatische Wohnungssicherung, ferngesteuerte Medikamentenboxen oder Betten mit Aufstehhilfe können einen wichtigen Beitrag für ein barrierefreies Leben leisten. Noch ist zu wenig Information über das hilfreiche System in der Öffentlichkeit angekommen – viele Menschen verbinden mit Technik komplizierte Verfahren und fühlen sich rasch überfordert. AAL-Systeme verfügen über eine einfache und intuitive Handhabung und werden an individuelle Bedürfnisse angepasst. Kurzum: Die großen Potentiale von AAL-Systemen können vielen Menschen helfen, ein unabhängiges Leben zu führen. Mit der Fortführung der wichtigen Arbeit von ‚Smart Wohnen und Pflegen‘ im Haus der Barrierefreiheit sorgen wir in Hamburg dafür, dass ein Beratungsangebot für breite Bevölkerungsgruppen zur Verfügung steht. Mit unserem Antrag setzen wir uns darüber hinaus dafür ein, dass bereits beim Bau von neuen seniorengerechten Wohnungen die notwendigen baulichen Vorkehrungen für AAL-Systeme berücksichtigt werden können, um später Umbaukosten zu mindern. Darüber hinaus soll geprüft werden, wie die Fördermöglichkeiten im Bestand sowie im Neubau von Wohnungen für Senior:innen und Service-Wohnanlagen verbessert werden können.“
Neuste Artikel
Arbeitsmarkt
Zum Tag der Arbeit – Grüne in Hamburg fordern 14 Euro Mindestlohn und mehr Rechte für Betriebsräte
Die gewerkschaftlichen Kundgebungen finden am heutigen 1. Mai in Hamburg unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ statt. Damit soll in Zeiten steigender Preise, globaler Krisen und Kriege sowie erstarkten rechtsextremen Parteien auf die zentrale Bedeutung von sozialer Sicherheit und einer gerechteren Arbeitswelt hingewiesen werden. Die Grüne Fraktion sowie der grüne Landesverband Hamburg…
Außerschulische Bildung
Offene Kommunikation – Rot-Grün schafft Rechtssicherheit mit Änderung des Hamburger Schulgesetzes
Offene Kommunikation ist eine wichtige Basis für den Lernerfolg und für ein gutes Miteinander an Schulen. Dazu gehört es insbesondere, die Mimik des Gegenübers lesen zu können. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einem gemeinsamen Antrag die bereits gelebte Praxis einer offenen Kommunikation im Hamburgischen Schulgesetz verankern und damit Rechtssicherheit schaffen. Die Gesetzesänderung…
Soziales
Ankauf der Repsoldstraße 27 – Engels: „Ein wichtiger Schritt für die Sucht- und Obdachlosenhilfe“
Wie der Senat am heutigen Dienstag mitgeteilt hat, ist dem städtischen Unternehmen Fördern & Wohnen (F&W) der Ankauf der Immobilie Repsoldstraße 27 gelungen. Diese liegt in direkter Nähe der Drogenberatungsstelle Drob Inn. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diesen Ankauf, durch den für die Sozialbehörde rund um den Hauptbahnhof weitere Möglichkeiten entstehen, die Schutz- und Beratungsangebote…
Ähnliche Artikel
Senior*innen
Einladung zur Abschlussveranstaltung „Age-friendly-City“ – Wie Hamburg altersfreundlich wird
2022 startete die Grüne Fraktion Hamburg ihre Stadtteiltour „Age-friendly City“, um auf zahlreichen Veranstaltungen zu erfahren, welche Bedürfnisse und Wünsche ältere Menschen für die Entwicklung ihrer Stadt haben. Im Dialog mit interessierten Bürger*innen aus 16 Stadtteilen wurden konkrete Maßnahmen auf dem Weg zur altersfreundlichen Stadt erarbeitet. Die zentralen Ergebnisse werden auf der Abschlussveranstaltung „So wird…
Senior*innen
Gute Ernährung in Pflegeheimen – Rot-Grün ermöglicht mehr Transparenz
Die Qualität von Essen in Hamburger Pflegeeinrichtungen soll in Zukunft transparent ausgewiesen werden. Ein entsprechender Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen sieht vor, dass alle nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zertifizierten Einrichtungen im Pflegekompass der Stadt kenntlich gemacht werden. So soll ein Anreiz gesetzt werden, vermehrt Essen mit guter Qualität…
Senior*innen
Routingtool für barrierefreie Wege – Mobilität für alle mithilfe von Daten stützen
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen stoßen auf ihren Wegen immer wieder auf Barrieren, die bislang noch nicht systematisch erfasst werden. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, dass diese Mobilitätsdaten künftig erhoben und für die Planung barrierefreier Wegstrecken genutzt werden. Ziel ist die Entwicklung eines individualisierten Routingtools, das Menschen mit…