Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für eine bessere Unterstützung von jungen Menschen bei ihrem Weg aus der stationären Jugendhilfe in die Selbstständigkeit ein. Ein rot-grüner Antrag zur nächsten Bürgerschaftssitzung am 18. September sieht vor, dass im Rahmen einer Fachtagung die konkreten Bedarfe der sogenannten Care Leaver zusammengetragen und perspektivisch in zielführende Maßnahmen übersetzt werden (siehe Anlage). Zudem soll die Aufmerksamkeit für die herausfordernde Situation dieser Gruppe junger Menschen erhöht werden.
Dazu Britta Herrmann, Sprecherin für Kinder, Jugend und Familie der Grünen Fraktion Hamburg: „Care Leaver stehen vor enormen Herausforderungen, die viele andere junge Menschen nicht kennen. Sie müssen oft frühzeitig existenzielle Fragen meistern und ihren Weg in die Selbstständigkeit ohne familiären Rückhalt gehen. Diese jungen Menschen verdienen unsere volle Unterstützung. Wir setzen uns dafür ein, dass sie in wichtigen Lebensbereichen wie Wohnen, Bildung und finanzieller Förderung die nötige Hilfe erhalten. Mit der geplanten Fachveranstaltung und einer anschließenden Arbeitsgruppe stellen wir sicher, dass konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um ihre Situation in Hamburg weiter zu verbessern. Dafür wollen wir auch bestehende Angebote und Projekte ausweiten und noch besser machen. Besonders wichtig ist uns dabei, dass ihre Stimmen gehört werden und die Care Leaver aktiv in den Prozess eingebunden sind. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit: Care Leaver sollen die gleichen Chancen auf ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben haben wie andere junge Menschen.“
Dazu Uwe Lohmann, Fachsprecher Familie, Kinder und Jugend der SPD-Fraktion Hamburg: „Junge Menschen aus stationärer Jugendhilfe haben es auf ihrem Weg in die Selbständigkeit oft schwerer als Gleichaltrige mit familiären Bindungen. Sie müssen früher selbständig werden, sie trauen sich in Punkto Berufsabschluss weniger zu und haben es schwerer eine Wohnung zu finden. Diese Care Leaver berichten zudem, dass mit dem Verlassen der Pflegefamilie oder Wohngruppe die gewohnten Ansprechpersonen aus der Jugendhilfe wegfallen. Eltern stehen als Unterstützer:innen und Ratgeber:innen meist nicht zur Verfügung. Dieser herausfordernden Situation wollen wir daher gerecht werden: Wir stoßen einen Prozess an, mit dem die Unterstützungsangebote für Care Leaver weiter verbessert werden sollen. Dazu sollen eine Fachtagung und eine darauf aufbauende Arbeitsgruppe konkrete Maßnahmen erarbeiten. Junge Menschen, die die stationäre Jugendhilfe verlassen, sind bereits mit großen Hürden ins Leben gestartet. Wir wollen diese Hürden abbauen.“
Neuste Artikel
Haushalt
Sanierungsfonds Hamburg 2030 – Rot-Grün sichert barrierefreie Sportangebote im Hammer Park
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für die umfassende Modernisierung des Stadions im Hammer Park ein. Um die Finanzierungslücke in Höhe von 220.000 Euro zu schließen, die durch gestiegene Baukosten entstanden ist, soll der Sanierungsfonds Hamburg 2030 in Anspruch genommen werden. Die Mittel sind insbesondere für die barrierefreie Erweiterung der Calisthenics-Anlage sowie die…
Fraktionsvorstand
Attacke auf Hamburger Antisemitismusbeauftragten – Gwosdz: „Antisemitismus darf in Hamburg keinen Platz haben“
Die Grüne Fraktion Hamburg verurteilt den heutigen Angriff auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel und seine Tochter aufs Schärfste. Die Attacke ist zugleich ein erschreckendes Beispiel für zunehmenden Antisemitismus, dem Menschen jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Dazu Michael Gwodsz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Attacke auf Stefan Hensel und seine Tochter ist absolut inakzeptabel und…
Fraktionsvorstand
Aktuelle Stunde zu Olympia – Imhof: „Wir zeigen Chancen auf und lassen die Menschen selbst entscheiden“
Mit der Übergabe des Hamburger Konzepts hat der Senat die Grundlage für eine mögliche Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gelegt. Die finale Entscheidung werden die Hamburger*innen per Referendum im kommenden Jahr treffen. In der heutigen Aktuellen Stunde der Bürgerschaft macht die Grüne Fraktion klar, dass ein mögliches Olympia so ausgestaltet sein muss, dass es…
Ähnliche Artikel
Familie
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Familienstadt Hamburg sichert Bildung, Integration und Teilhabe
Mit einer guten Finanzierung für Kinderbetreuung, Hilfen zur Erziehung, Familienberatungen und die Offene Kinder- und Jugendarbeit setzt Rot-Grün in Hamburg einen deutlichen Schwerpunkt im Doppelhaushalt 2025/26. Mit einem gemeinsamen Haushaltsantrag ergänzen die rot-grünen Regierungsfraktionen den Haushaltsplanentwurf des Senats um Maßnahmen für Familien, Kinder und Jugendliche. Es stehen zwei Millionen Euro pro Jahr für die Jugendverbandsarbeit,…
Familie
Sondernutzung von Spielplätzen – Inbetriebnahme von Kitas ohne Außenfläche ermöglicht
Der Familienausschuss der Bürgerschaft befasst sich in seiner heutigen Sitzung mit der neuen Fachanweisung zur Sondernutzung von Spielplätzen durch Kitas. Nach einem Gerichtsurteil des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts wird mit einer Fachanweisung für Kitaträger sowie für Bezirksämter und Behörden erneut Rechtssicherheit geschaffen und ein Verfahren vereinbart. Damit gibt es nun wieder die Möglichkeit, auch Kitas ohne ausreichend…
Familie
Mit Mitteln aus dem Sanierungsfonds – Rot-Grün investiert in Harburger Infrastruktur
Mit über einer halben Million Euro aus dem Sanierungsfonds 2030 wollen die Hamburger Regierungsfraktionen von SPD und Grünen zwei Infrastruktur-Projekte im Bezirk Harburg stärken (siehe Anlage). Zum einen ist vorgesehen, den Einbau eines Aufzuges für die Gloria-Unterführung zwischen Seevepassage und Lüneburger Straße mit bis zu 334.000 Euro zu unterstützen. Zum anderen stellt Rot-Grün 234.000 Euro…