Mit einer guten Finanzierung für Kinderbetreuung, Hilfen zur Erziehung, Familienberatungen und die Offene Kinder- und Jugendarbeit setzt Rot-Grün in Hamburg einen deutlichen Schwerpunkt im Doppelhaushalt 2025/26. Mit einem gemeinsamen Haushaltsantrag ergänzen die rot-grünen Regierungsfraktionen den Haushaltsplanentwurf des Senats um Maßnahmen für Familien, Kinder und Jugendliche. Es stehen zwei Millionen Euro pro Jahr für die Jugendverbandsarbeit, für Care Leaver, für die Sanierung von Kitas und Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie weitere Projekte zur Verfügung. Zu den Haushaltsberatungen in der Hamburgischen Bürgerschaft am 16., 17. und 18. Dezember legen die rot-grünen Regierungsfraktionen insgesamt 16 Sammelanträge vor, die unter dem Titel „Investieren in ein starkes Hamburg von morgen“ über 160 Einzelmaßnahmen abdecken.
Dazu Britta Herrmann, Sprecherin für Kinder, Jugend und Familie der Grünen Fraktion Hamburg: „Hamburg bleibt eine Stadt, die Kinder und Familien in den Mittelpunkt stellt. Statt zu sparen, investieren wir mit diesem Haushalt gezielt in diesen Bereich – trotz angespannter finanzieller Lage. Das bedeutet nicht nur den Ausbau und die Sanierung von Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, sondern vor allem die gezielte Verbesserung der Qualität in der Kinderbetreuung. Denn echte Chancengerechtigkeit beginnt von Anfang an. Alle Hamburger Kinder, unabhängig von Herkunft, Stadtteil oder finanziellen Möglichkeiten, sollen die besten Startbedingungen haben. Besonders diejenigen, die schon früh mit großen Herausforderungen kämpfen, unterstützen wir gezielt. Mit neuen Mitteln für die Begleitung von Kindern alkoholkranker Eltern und der Stärkung niedrigschwelliger Beratungsangebote für Familien, schaffen wir eine verlässliche Grundlage für frühzeitige Unterstützung und stärken den Kinderschutz. Mit unserem Haushaltsantrag setzen wir also ein klares Zeichen: Kinder sind unsere Zukunft. Jede Investition in ihre Chancen und ihr Wohlergehen ist eine Investition in ein gerechtes und starkes Hamburg.“
Dazu Uwe Lohmann, Sprecher für Familie, Kinder und Jugend der SPD-Fraktion Hamburg: „Mit dem Doppelhaushalt 2025/26 senden wir ein wichtiges Signal: Hamburg ist Familienstadt. In einer wachsenden und vielfältigen Stadt wie Hamburg, in der über 50 Prozent der jungen Menschen einen Migrationshintergrund haben, sind Kitas mehr als nur Orte der Bildung und Betreuung. Sie fördern Chancengerechtigkeit durch Integration und Spracherwerb. Mit unserem Haushalt setzen wir einen starken Schwerpunkt bei den Kitas – fünf Stunden Grundbetreuung inklusive Mittagessen sind für alle Kinder beitragsfrei. Dafür sind im kommenden Doppelhaushalt insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro vorgesehen. Damit leisten wir seit zehn Jahren einen spürbaren Beitrag zur finanziellen Entlastung von Hamburgs Familien und stärken die frühkindliche Bildung. Familien müssen die Hilfe bekommen, die sie brauchen: Mit den Frühen Hilfen, den Familienberatungen, der Offenen Kinder- und Jugendhilfe, den Hilfen zur Erziehung und weiteren Angeboten unterstützt Hamburg Familien, Kinder und Jugendliche, damit ein gutes Aufwachsen für alle möglich ist. Als Regierungsfraktionen ergänzen wir den Senatshaushalt daher um rund zwei Millionen Euro pro Jahr für wichtige Projekte. So fördern wir beispielsweise Care Leaver – junge Menschen, die die stationäre Jugendhilfe verlassen und oft auf kein familiäres Netzwerk zurückgreifen können – mit einem neuen Gutscheinmodell zur individuellen Nachbetreuung. Mit 450.000 Euro im Jahr stärken wir die Jugendverbandsarbeit, indem wir die Fördersätze für die Jugendreisen von zwei auf fünf Euro erhöhen. Das ist eine echte Entlastung für die Jugendverbände, deren Finanzierung durch die Preissteigerungen der letzten Jahre unter Druck geraten ist. Weitere Maßnahmen helfen bei der Sanierung von Kitas und Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und machen Beratung von Kindern und Jugendlichen, deren Eltern alkoholkrank sind, möglich.“
Jugendverbandsreisen stärken
Die Finanzierung der Jugendverbandsarbeit ist durch die Preissteigerungen der letzten Jahre unter Druck geraten. Insbesondere ist dies bei der Finanzierung von Jugendreisen spürbar. Für Jugendfreizeiten muss beim aktuellen Höchstfördersatz von zwei Euro pro Teilnehmenden und Tag ein besonders hoher Eigenanteil durch die Verbände erbracht werden. Mit dem rot-grünen Antrag zum Haushalt werden Jugendverbandsreisen weiter unterstützt und der Höchstfördersatz von zwei auf fünf Euro angehoben.
Care Leavern individuelle Nachbetreuung ermöglichen
Ein neues Gutscheinmodell soll Care Leaver in Hamburg zukünftig mit einem niedrigschwelligen Angebot zur individuellen Nachbetreuung unterstützen. Das Gutscheinmodell soll die Weiterbetreuung durch bisherige Betreuer*innen auch nach dem Auszug aus einer Einrichtung der Jugendhilfe ermöglichen. Für die Care Leaver soll der Gutschein möglichst leicht, ohne großen Aufwand in Anspruch genommen werden können.
Energetische Sanierung von Kitas fördern
Durch energetische Sanierungen können die Klimaziele Hamburgs umgesetzt und zugleich die Energiekosten für die Kita-Träger deutlich gesenkt werden. Dies entlastet langfristig nicht nur die Kitas finanziell, sondern schafft auch eine nachhaltigere Infrastruktur für die Zukunft unserer Stadt. Rot-Grün stellt insgesamt eine Million Euro in den kommenden beiden Jahren bereit, um Kitas bezirks- und trägerübergreifend bei der Sanierung der Einrichtungen zu unterstützen.
„Frühe Hilfen“ in Harburg verstetigen
Das Harburger Modell der „Frühen Hilfen“ zeichnet sich durch die koordinierte Unterstützung aus einer Hand aus, die Familien ab der Geburt eines Kindes lückenlos begleitet. Durch Babylotsen in Geburtskliniken, Familienteams vor Ort und spezialisierte Fachkräfte wird eine vernetzte Betreuung sichergestellt, die Überlastung vermeidet und das Wohl der Kinder stärkt. Mit insgesamt 290.000 Euro sichern die Regierungsfraktionen die Verstetigung dieses erfolgreichen und überregional anerkannten Projekts.
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