Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen eine Umweltkomponente in das Hafengeld einführen. Seeschiffe mit entsprechend sauberer Technologie sollen künftig einen Abschlag erhalten, andere zahlen einen höheren Anteil. Damit sollen Anreize für den verstärkten Einsatz von umweltfreundlichen Schiffen geschaffen werden. Einen entsprechenden Antrag bringt Rot-Grün in die Bürgerschaft am 11. Oktober ein.
Dazu Anjes Tjarks, Vorsitzender und hafenpolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Rußende Schiffe und rauchende Schornsteine – dieses Bild vom Hamburger Hafen soll zunehmend der Vergangenheit angehören. Der Hafen und insbesondere der Seeschiffsverkehr sind die größten Verursacher von Stickstoffemissionen in Hamburg. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Seeschifffahrt ihren Beitrag dazu leistet, dass die Luftqualität in unserer Stadt besser wird. Um das zu erreichen, führen wir eine Umweltkomponente in das Hafengeld ein, die besonders saubere Schiffe belohnt und für andere Anreize schafft, besser zu werden. Das ist ein wichtiges Signal dafür, dass wir den Weg zu einem Grünen Hafen ernst meinen. Gerade weil viele ökologische Standards in der Seeschifffahrt international geregelt werden, ist das Hafengeld eines der wenigen Instrumente, die im Einflussbereich der Hamburger Politik liegen, um die Luft im Hafen zu verbessern. Zusammen mit dem Neubau einer Landstromanlage am Kreuzfahrtterminal Altona packen wir das jetzt an.“
Dazu Dr. Joachim Seeler, hafenpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Mit diesem neuen Bonus-Malus-System im Hafengeld schaffen wir spürbare Anreize dafür, den Hamburger Hafen mit umweltfreundlichen Schiffen anzulaufen. Künftig können Reedereien durch eine geringere finanzielle Belastung über das Hafengeld profitieren, was verstärkt dazu einlädt, Schiffe mit sauberen Technologien hier in Hamburg einzusetzen. Damit setzen wir ein deutliches Zeichen dafür, dass auch der Hafen seinen Beitrag zu besserer Luft in unserer Stadt leistet.“
Hintergrund:
Die rot-grüne Initiative sieht vor, stufenweise einen Teil der Bruttoraumzahl (BRZ), eine Bemessungsgröße des Hafengeldes, zugunsten einer Umweltkomponente umzuwidmen. Zum 1. Januar 2018 sollen 15 Prozent der BRZ zugunsten der neuen Umweltkomponente umgewidmet werden, zum 1. Januar 2019 soll sie 20 Prozent ausmachen. Bemessen wird die Höhe der Umweltkomponente am IAPP-Wert eines Schiffes, ein international festgelegter Wert für Stickstoffoxidemissionen. Seeschiffe, die einen hohen Wert vorlegen können, erhalten einen Abschlag an der Umweltkomponente. Seeschiffe, die ein niedriges oder kein IAPP-Rating vorlegen, zahlen einen höheren Anteil. Dabei soll eine Spanne von plus 15 Prozent Zuschlag bis minus 30 Prozent Abschlag gelten.
Neuste Artikel
Sonderparteitag an der Elbe: GRÜNE Hamburg beschließen Koalitionsvertrag mit der SPD
Die Hamburger GRÜNEN haben bei ihrer Sonder-Landesmitgliederversammlung am Montagabend im Alten Fährterminal Altona dem rot-grünen Koalitionsvertrag und vorgeschlagenen Personaltableau zugestimmt. Ein entsprechender Antrag des Landesvorstands wurde mit großer Mehrheit angenommen. Dem künftigen Hamburger Senat werden diese grünen Senator*innen angehören: Katharina Fegebank (Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft), Maryam Blumenthal (Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung), Anna Gallina (Justiz…
Fraktionsvorstand
De Vries wird Staatssekretär – Imhof: „Das ist eine irritierende Entscheidung von Friedrich Merz“
Die CDU hat heute ihre Personalentscheidungen für die neue Bundesregierung vorgestellt. Dass ausgerechnet der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium wird, ist aus Sicht der Grünen Fraktion Hamburg ein schlechtes Signal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. De Vries, der in der Vergangenheit immer wieder durch rechtspopulistische Rhetorik und abwertende Aussagen…
Medien
Meinungsvielfalt schützen – Rot-Grün setzt sich für moderne Medienregeln ein
Medienvielfalt ist ein wichtiger Pfeiler für eine lebendige und stabile Demokratie. Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen daher für eine tiefgreifende Reform des Medienkonzentrationsrechts innerhalb der aktuellen Vertrags- und Rechtslage ein. Ziel ist es, die crossmediale Markmacht einzelner Konzerne zukünftig zu messen und zu bewerten. Damit wird die demokratische…
Ähnliche Artikel
Hafen
Gute Arbeit im Hafen – Rot-Grün setzt sich für Sicherung des Gesamthafenbetriebs ein
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für die langfristige Sicherung des Gesamthafenbetriebs (GHB) mit seinen rund tausend Beschäftigten ein. Ein Antrag zur Bürgerschaftssitzung am 16. Oktober soll Maßnahmen auf den Weg bringen, um den Hafenbetrieb zu stärken und den GHB als wichtigen Akteur für tarifgebundene und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu unterstützen. Dazu Johannes Müller,…
Hafen
MSC-Einstieg bei HHLA – Strategische Partnerschaft für einen starken Hafen
Die rot-grünen Regierungsfraktionen unterstützen den Einstieg der weltgrößten Containerreederei Mediterranean Shipping Company (MSC) bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Mithilfe der strategischen Partnerschaft will Hamburg die Entwicklung des Hafens stärken sowie den Wirtschaftsstandort langfristig sichern. In einem gemeinsamen Zusatzantrag betonen SPD und Grüne die Bedeutung von guter Arbeit und Beschäftigungssicherung im Hafen und…
Hafen
Impulspapier zur Zukunft des Hafens – Müller: „Unsere Wirtschaft macht klar: Es ist Zeit zu handeln“
Heute haben die Handelskammer und der Unternehmensverband Hafen Hamburg ein Impulspapier mit Ideen zur künftigen Entwicklung des Hamburger Hafens vorgestellt. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt die notwendigen Denkanstöße aus der Hamburger Wirtschaft. Auf dem Weg zum nachhaltigen Umbau des Hamburger Hafens müssen alle Beteiligten eng zusammenarbeiten, damit der Wohlstand in Hamburg auch langfristig bewahrt werden…