Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für einen Ausbau der Präventionsprogramme gegen Antisemitismus in Hamburg ein. Mit einem entsprechenden Haushaltsantrag sollen dafür weitere 300.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Europaweit beklagen Juden einen zunehmenden Antisemitismus. Dem Zentralrat der Juden in Deutschland zufolge nimmt der offen gezeigte Antisemitismus vor allem in Großstädten zu.
Dazu Filiz Demirel, religionspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wir treten Antisemitismus in allen Formen und in allen gesellschaftlichen Bereichen entschieden entgegen. Mit unserem Antrag wollen wir dies einmal mehr mit einem Ausrufezeichen unterstreichen – auch mit Blick auf den diesjährigen achtzigsten Jahrestag des Beginns der systematischen Verfolgung deutscher Jüdinnen und Juden. Leider leben wir in Zeiten, in denen selbstverständliche Werte und Konventionen immer häufiger in Frage gestellt werden. Daher müssen wir unseren Worten auch immer wieder klare Taten folgen lassen. In diesem Fall heißt das: Wir investieren gezielt in die Stärkung der Arbeit gegen Antisemitismus.”
Dazu Kazim Abaci, Fachsprecher für Migration, Integration und Geflüchtete der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die intensive Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus und dem Holocaust muss fortlaufend weiterentwickelt werden. Das ist eine Lehre aus der deutschen Vergangenheit, die wir niemals vergessen dürfen. Egal, ob der Antisemitismus von rechts oder aus der Einwanderungsgesellschaft kommt: Als Gesellschaft müssen wir der Herausforderung entschieden begegnen. Die Präventionsarbeit gegen Antisemitismus muss künftig noch stärker in den Fokus rücken. Deshalb wollen wir die schon heute zahlreichen Projekte in unserer Stadt, die sich gegen Antisemitismus stark machen mit 300.000 Euro zusätzlich unterstützen und ausbauen. Damit stärken wir den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft und unsere demokratische Kultur für ein gemeinsames und tolerantes Miteinander. Wir dürfen in unseren Anstrengungen im Kampf gegen Antisemitismus nicht nachlassen.”
Neuste Artikel
Fraktionsvorstand
Zum Tod von Eugen Wagner – Gwosdz: „Hamburg verliert eine prägende Persönlichkeit der jüngeren Stadtgeschichte“
Am 7. August ist Eugen Wagner im Alter von 83 Jahren in Hamburg gestorben. Die Grüne Fraktion trauert um den SPD-Politiker und langjährigen Senator, der fast zwei Jahrzehnte lang die Bau- und Verkehrspolitik der Stadt maßgeblich geprägt hat. Von 1983 bis 2001 verantwortete er zentrale Infrastrukturprojekte wie den Bau der vierten Elbtunnelröhre, die Planung der…
Fraktionsvorstand
Thering-Kritik an Merz – Gwosdz: „Die CDU Hamburg liegt einmal mehr daneben“
Die Hamburger CDU kritisiert die Entscheidung von Bundeskanzler Merz, vorerst keine Waffen nach Israel zu liefern, und bezeichnet dieses Vorgehen als „falsch“. Die Grüne Fraktion Hamburg zeigt sich darüber irritiert und bewertet die Äußerungen von CDU-Landeschef Dennis Thering als realitätsfern. Dazu Michael Gwosdz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Fast zwei Jahre nach dem 7. Oktober,…
Wohnen
Azubi-Wohnen stärken – Rot-Grün bringt mehr Wohnheimplätze für Auszubildende auf den Weg
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, das Angebot an bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende in Hamburg deutlich auszubauen. Künftig sollen städtische Flächenpotenziale noch gezielter genutzt und auch private Grundstücke erschlossen werden. Ergänzend sollen auch neue Kooperationsmodelle, etwa im Rahmen des Fachkräftenetzwerks, gefunden und gestärkt werden. Ziel ist es,…
Ähnliche Artikel
Erinnerungskultur
Zum Tod von Peggy Parnass – Zamory: „Hamburg verliert eine jüdische und mutige Kämpferin für Gerechtigkeit“
Peggy Parnass ist heute im Alter von 97 Jahren gestorben. Die Grüne Fraktion trauert um die Schriftstellerin, Gerichtsreporterin und Holocaust-Überlebende, die ihr Leben dem Kampf für Menschenrechte, Demokratie und Erinnerung gewidmet hat. Dazu Peter Zamory, Sprecher für Erinnerungskultur der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Nachricht vom Tod von Peggy Parnass erschüttert uns tief. Ich kannte sie…
Religion
Dunkelfeldstudie zu Antisemitismus – Gwosdz: „Jüdisches Leben muss angstfrei möglich sein!“
Heute wurde die Dunkelfeldstudie „Jüdisches Leben und Alltag in Hamburg“ vorgestellt. Sie wurde auf Initiative des Hamburger Antisemitismusbeauftragten erarbeitet und in Zusammenarbeit mit der Akademie der Polizei Hamburg, der Polizeiakademie Niedersachsen, der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und der Gleichstellungsbehörde (BWFGB) durchgeführt. Insgesamt 548 Jüdinnen und Juden, überwiegend aus Hamburg, berichten in der Studie über ihre…
Religion
Austausch mit islamischen und alevitischen Religionsgemeinschaften – Staatsverträge bleiben wichtige Grundlage für erfolgreiche Zusammenarbeit
Die rot-grünen Regierungsfraktionen sprechen sich dafür aus, die Zusammenarbeit zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und den islamischen Religionsgemeinschaften – die sich aus dem Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg (SCHURA), DITIB Hamburg und dem Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) zusammensetzen – sowie den alevitischen Religionsgemeinschaften fortzusetzen. Die einst von der CDU vorbereiteten und 2012…