Am 8. Mai 1945 endete der Schrecken des 2. Weltkrieges in Europa und mit ihm der menschenverachtende Terror des Nationalsozialismus. Anlässlich des Gedenktages zum 8. Mai und des Gedenkens an die Opfer der Nationalsozialisten, werden Abgeordnete von SPD, Grünen, CDU und Linken die Stolpersteine vor dem Hamburger Rathaus reinigen. Die Stolpersteine erinnern an die Opfer des Holocaust und die Verbrechen des Nationalsozialismus. Mit der Reinigung dieser Steine vor dem Rathaus erinnern die Fraktionen auch an die von den Nationalsozialisten verfolgten Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft. Die Reinigung findet statt am
Mittwoch, den 8. Mai um 11:00 Uhr,
vor dem Haupteingang des Hamburger Rathauses.
Für die Fraktionen nehmen teil: Isabella Vértes-Schütter (SPD), Lena Zagst (Grüne), Andreas Grutzeck (CDU) und Cansu Özdemir (Linke).
Dazu Lena Zagst, stellvertretende Vorsitzende und verfassungspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Der 8. Mai steht für das Ende des dunkelsten Kapitels unserer deutschen Geschichte. Heute, mehr als siebzig Jahre später, sind wir weiterhin gefragt, für Freiheit, Toleranz und gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit einzustehen. Angesichts des beunruhigenden Erstarkens rechtsextremer Strömungen, die unsere Demokratie aktiv herausfordern, sind fraktionsübergreifende und demokratische Zeichen von besonderer Bedeutung. Indem wir gemeinsam die Stolpersteine vor dem Rathaus reinigen, erinnern wir nicht nur an die Millionen Opfer des Nationalsozialismus, sondern senden ein deutliches Signal gegen Antisemitismus und für eine Gesellschaft, in der Vielfalt und gegenseitiger Respekt oberste Prinzipien sind. Als buntes und demokratisches Hamburg müssen wir gemeinsam dafür eintreten, dass wir die Lehren der Vergangenheit nie vergessen und unsere Demokratie stets verteidigen.“
Dazu Isabella Vértes-Schütter, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Hamburg: „Der 8. Mai ist ein wichtiger Gedenktag, der uns den Wert unserer Freiheit und das besondere Privileg unserer Demokratie vor Augen führt. Mit dem Putzen der Stolpersteine ehren wir stellvertretend das Andenken der Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft, die von den Nationalsozialisten ausgegrenzt, verfolgt und ermordet wurden. Sie sind eine Mahnung an uns alle, unsere Demokratie vor ihren Gegnern zu schützen und die von den Nationalsozialisten begangenen Verbrechen nie wieder zuzulassen. Besonders in diesem Jahr haben wir eine große gesellschaftliche Solidarität gegen die menschenverachtende Politik vom rechten Rand erlebt. Das Reinigen der Stolpersteine vor dem Rathaus ist ein wichtiges Signal der Geschlossenheit. Nie wieder ist jetzt!“
Dazu Andreas Grutzeck, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Der 8. Mai erinnert uns, welches Leid totalitäre Ideologien, Krieg und Vertreibung über die Menschen bringen. Wir erinnern uns an die Millionen Ermordeten, die KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Verfolgte und Unterdrückte des NS-Regimes. Und wir erinnern uns, dass Demokratie und unsere freie Art zu leben das höchste Gut ist, das es jeden Tag zu verteidigen gilt. Durch das Reinigen der Stolpersteine möchten wir den damals verschleppten und getöteten Mitgliedern der Bürgerschaft ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Stolpersteine erinnern daran, dass sich hinter jedem getöteten Menschen ein Einzelschicksal verbirgt. Als Abgeordnete ist es unsere tägliche Pflicht, totalitären Strömungen konsequent entgegenzutreten und unsere freiheitliche demokratische Grundordnung zu verteidigen. Nie wieder darf Deutschland in die Hände extremistischer Kräfte fallen. Dieses Versprechen sind wir den Opfern der NS-Diktatur schuldig.“
Dazu Cansu Özdemir, Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Bürgerschaft: „Am 8.Mai erinnern wir an die Befreiung vom Faschismus und an die Opfer des Naziregimes. Wir gedenken den ermordeten Bürgerschaftsabgeordneten, die der menschenverachtenden Ideologie der Nazis zum Opfer gefallen sind. Die Opfer des Faschismus bleiben unvergessen. Und `Nie wieder´ ist keine Floskel: Angesichts des grassierenden Antisemitismus und der Bedrohung jüdischen Lebens ist es unsere alltägliche Aufgabe, diesem Anspruch auch gerecht zu werden. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit darf niemals Normalität werden, wir müssen uns deswegen gegen den Rechtsruck entschieden zur Wehr setzen.“
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