Mit einem Bürgerschaftsantrag erweitert die rot-grüne Regierungskoalition das Hilfeangebot für junge Obdachlose. Bis zum 1. Januar 2022 soll für die besonders vulnerable Gruppe der Jungerwachsenen (18 bis 27 Jahre) ein leicht zugängliches Notübernachtungs- und Betreuungsangebot in freier Trägerschaft entwickelt werden, das den besonderen Bedürfnissen obdachloser Jugendlicher gerecht wird.
Dazu Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Jeder Euro, den wir frühzeitig in die Verhinderung von Obdachlosigkeit – gerade bei jungen Menschen – investieren, zahlt sich für die Gesellschaft mehrfach aus. Auch aus fachlichen Gründen brauchen wir eine eigene Notschlafstelle für junge Erwachsene, die ein speziell auf diese Gruppe zugeschnittenes, niedrigschwelliges Angebot machen kann. Junge Obdachlose fühlen sich von den bestehenden Angeboten der Wohnungslosenhilfe oft nicht angesprochen und werden von den Hilfen schlecht erreicht. Sie brauchen jenseits der Notunterkünfte für Erwachsene einen eigenen, geschützten Raum, der kompetente Hilfe an der Schnittstelle zwischen Wohnungslosen- und Jugendhilfe bietet. Wir wollen in dem Modellprojekt mit zwei Trägern testen, wie das voraussetzungslose Angebot einer Notübernachtung mit einem Betreuungs- und Clearingprozess verbunden werden kann. Ziel ist es, auf die individuell ganz unterschiedlichen Bedarfe der jungen Menschen einzugehen und mit ihnen gemeinsam neue Chancen für ihr weiteres Leben zu erarbeiten. Dabei ist uns auch ein geschlechtssensibler Ansatz mit Blick auf junge Frauen und LSBTI-Personen wichtig.“
Dazu Iftikhar Malik, Experte für Wohnungslosenhilfe der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Junge Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, zählen meist auch zu einer ganz besonders vulnerablen Gruppe. Insbesondere das ‚Couchsurfing‘ ist ein bekannter Bestandteil ihrer traurigen Lebensrealität, mit dem versucht wird, sich vor physischer oder psychischer Gewalt im häuslichen Umfeld zu schützen. Mit der Pandemie haben sich die Problemlagen der betroffenen Jungerwachsenen weiter verschärft, weil unter anderem die geltenden Kontaktbeschränkungen die Suche nach einem geschützten Schlafplatz erschweren. Auch deshalb ist es uns eine große Freude, dass wir jetzt ein niedrigschwelliges Notübernachtungsangebot auf den Weg bringen können. Die professionellen Begleiter:innen erhalten mit dem Projekt eine wirkungsvolle Handhabe, um jungen Menschen in Not flexibel, individuell und zielgerichtet zur Seite zu stehen.“
Neuste Artikel
Übergangsplätze in der Repsoldstraße – Warnecke: „Hamburg schafft nachhaltige Hilfe für Menschen, statt ihre Not zu verdrängen“
Ab Mitte September stehen dreißig betreute Übergangsplätze in der Repsoldstraße 27 bereit. Damit werden Menschen, die von Sucht und Wohnungslosigkeit betroffen sind, passgenaue und niedrigschwellige Angebote ermöglicht. Für die Grüne Fraktion ist das ein sozialpolitisches Vorzeigeprojekt, das Menschen direkt vor Ort hilft, durch medizinische und psychiatrische Versorgung sowie individuelle Beratung. Die Ankündigung des Senats, im…
Wissenschaft
Friedens- und Sicherheitsforschung stärken: Rot-Grün unterstützt IFSH auf dem Weg in die Leibniz-Gemeinschaft
Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) ist eine der wichtigsten deutschen Einrichtungen in der zivilen Sicherheitsforschung. 2026 bewirbt es sich für eine Aufnahme in die renommierte Leibniz-Gemeinschaft. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich dafür ein, das IFSH bei diesem Schritt umfassend finanziell zu unterstützen und damit beste Voraussetzungen…
Gesundheit
ME/CFS und Long Covid: SPD und Grüne wollen Expert*innen-Anhörung im Gesundheitsausschuss
Eine bessere medizinische Versorgung für an ME/CFS oder Long Covid erkrankte Personen ist notwendig. Die Fraktionen von SPD und Grünen kündigen daher eine Expert*innen-Anhörung zum Thema ME/CFS und Long Covid im Gesundheitsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft an. Die Anhörung wird am 16. September im Ausschuss beantragt. Dazu Linus Görg, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg: „Auch…
Ähnliche Artikel
Soziales
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Zusammenhalt und Teilhabe für alle Menschen in Hamburg
Den Zusammenhalt und die Teilhabe aller Menschen in einer freien und solidarischen Gesellschaft zu ermöglichen, ist Ziel der rot-grünen Regierungskoalition. Dazu gehören insbesondere die Absicherung und Hilfen zur Überwindung von Lebensrisiken. Im Doppelhaushalt 2025/2026 ist für die Sozialbehörde ein Gesamtaufwand in Höhe von fast elf Milliarden Euro vorgesehen. Mit einem gemeinsamen Haushaltsantrag setzen die Regierungsfraktionen…
Soziales
Erfolgreiches Modellprojekt – Rot-Grün stärkt Housing First und setzt auf Verstetigung
Das Hamburger Modellprojekt Housing First zeigt seit 2022, wie wirkungsvoll der Ansatz der direkten Wohnungsvermittlung für obdachlose Menschen sein kann. Schon jetzt, lange vor dem geplanten Abschluss im Juni 2025, ist das ursprünglich festgelegte Kontingent von 30 Wohnungen nahezu ausgeschöpft. Daher wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen das Wohnungsangebot kurzfristig erweitern und planen eine…
Soziales
Gemeinsam mit den Bezirken – Rot-Grün stärkt Fachstellen für Wohnungsnotfälle
Im Kampf gegen Obdachlosigkeit spielen die Fachstellen für Wohnungsnotfälle eine wichtige Rolle: Sie vermitteln Wohnraum an benachteiligte Gruppen sowie an Menschen in öffentlicher Unterbringung und verhindern Wohnraumverlust. Durch den angespannten Wohnungsmarkt ist die Nachfrage und damit die Arbeitsbelastung der Beschäftigten in den Fachstellen gestiegen. Mit einem Zusatzantrag setzt sich Rot-Grün dafür ein, die Fachstellen strukturell…