Jungen Eltern fehlt oft die Zeit, um sich freiwillig zu engagieren. Die geförderte Tagesbetreuung könnte dabei gegebenenfalls ein Instrument sein, um ihnen den nötigen Raum für gemeinnützige Tätigkeiten zu geben. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich deshalb dafür ein, dass geprüft wird, ob künftig auch die Zeit für freiwilliges Engagement bei der geförderten Tagesbetreuung berücksichtigt werden kann, wie es heute schon beispielsweise bei Erwerbstätigkeit oder Weiterbildungszeiten der Fall ist. Der Senat soll in diesem Zusammenhang entsprechende Möglichkeiten einer Anrechnung über den Kita-Gutschein prüfen. Die Hamburgische Bürgerschaft stimmt über den rot-grünen Antrag in ihrer Sitzung am 30. August ab.
Dazu Yusuf Uzundag, Sprecher für freiwilliges Engagement der Grünen Fraktion Hamburg: „Wer sich freiwillig engagieren will, benötigt ausreichend freie Zeit. Gerade daran aber mangelt es jungen Eltern, weswegen freiwilliges Engagement oft das Erste ist, was nach der Geburt des Kindes auf der Strecke bleibt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, spielt die geförderte Tagesbetreuung über den Kita-Gutschein eine wichtige Rolle. Derzeit werden für den Stundenumfang allerdings nur Erwerbstätigkeit, Aus- und Weiterbildungszeiten, Deutsch- oder Integrationskurse sowie Eingliederungsmaßnahmen in Arbeit berücksichtigt. Mit unserem Antrag ersuchen wir den Senat, zu prüfen, wie auch das freiwillige Engagement beim Kita-Gutschein berücksichtigt werden kann. Unser Ziel ist es, dass Eltern auch nach der Geburt ihres Kindes genügend Zeit für gemeinnütziges Engagement finden. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung von langfristigem Engagement und der wichtigen Arbeit gemeinnütziger Organisationen, aber auch zur Wertschätzung der engagierten Menschen.“
Dazu Ali Simsek, Experte für Freiwilliges Engagement der SPD-Fraktion Hamburg: „Von der freiwilligen Feuerwehr über Sportvereine bis hin zu Hilfsorganisationen – große wie kleine Organisationen und Vereine leben vom freiwilligen Engagement der Hamburger:innen. Weit über 500.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in unserer Stadt und leisten einen wichtigen Beitrag zu unserer vielfältigen und starken Zivilgesellschaft. Die große Bereitschaft, sich freiwillig und unentgeltlich zu engagieren, ist nicht selbstverständlich und verdient Anerkennung und großen Dank. Es ist wichtig, dass Staat und Wirtschaft gute Rahmenbedingungen für soziales Engagement schaffen. In der Phase der Familiengründung ziehen sich Engagierte oft aus ihren Ehrenämtern zurück. Um eine Rückkehr ins Engagement zu erleichtern, wollen wir, dass der Senat prüft, ob und wie regelmäßig ausgeübte Ehrenämter bei den Kita-Gutscheinen berücksichtigt werden können. Hamburg ist eine soziale Stadt und das freiwillige Engagement der Menschen vor Ort soll möglichst in allen Lebensphasen unterstützt werden.“
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