SPD und Grüne setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, den Austausch auf dem „Forum WIR“, das in der Flüchtlingshilfe Engagierte mit Verwaltung und Hilfsorganisationen zusammenbringt, zu verstärken (siehe Anlage). So soll das für den 2. September auf Kampnagel geplante Forum genutzt werden, um einen direkten Austausch zwischen Schutzsuchenden, Engagierten, Verwaltung sowie Zivilgesellschaft und Politik zu ermöglichen. Der Dialog soll unabhängig von der Herkunft der Schutzsuchenden über die unterschiedlichen Rahmenbedingungen informieren, Probleme analysieren sowie faire und bedarfsorientierte Hilfe bieten. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges haben zuletzt vor allem viele Menschen aus der Ukraine Zuflucht in Hamburg gesucht. Über den rot-grünen Antrag stimmt die Hamburgische Bürgerschaft am 15. Juni ab.
Dazu Yusuf Uzundag, Sprecher für freiwilliges Engagement der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „In unserem Antrag zum ‚Forum WIR‘ geht es nicht nur um eine bloße Veranstaltung. Es geht um viel mehr: Wir wollen, dass Engagement in unserer Stadt noch stärker wertgeschätzt wird und wir durch einen guten Austausch die Hilfe für alle Geflüchteten in Hamburg langfristig stärken. Hilfesuchende, Helfende und die beteiligten Institutionen profitieren sehr, wenn sie sich gegenseitig ihre Sorgen und Empfindungen kommunizieren. Zweifelsfrei können wir als Stadt von den gemeinnützigen Organisationen Hamburgs lernen, die immer schnell zur Stelle sind, wenn Menschen bei uns aus den verschiedensten Ländern und aufgrund unterschiedlichster Ursachen Schutz suchen.“
Dazu Kazim Abaci, Sprecher für Geflüchtete, Integration und Migration der SPD-Fraktion Hamburg: „Das Forum-Flüchtlingshilfe hat sich in der Arbeit mit Geflüchteten und vielen freiwillig in der Flüchtlingshilfe Engagierten in den vergangenen Jahren sehr bewährt. Auch heute bietet das zum ‚Forum WIR‘ weiterentwickelte Format den Geflüchteten aus der Ukraine hilfreiche Strukturen. Das gilt sowohl für die Gemeinschaft der Ukrainer:innen in Norddeutschland selbst als auch für die vielen Initiativen der Flüchtlingshilfe, die sich in den Hamburger Stadtteilen gebildet und im Bündnis der Hamburger Flüchtlingsinitiativen organisiert haben. Die Situation der Geflüchteten in Hamburg ist teilweise sehr unterschiedlich und entsprechend müssen auch die Hilfen vielfältig sein und angepasst werden. Politik, Verwaltung und freiwillig Engagierte eint die Solidarität mit allen, die ihre Heimat aufgrund von Krieg, Verfolgung oder Unterdrückung verlassen mussten. ‚Forum WIR‘, das bedeutet, sich unterzuhaken und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. So bleibt Hamburg Willkommensstadt und ein Ort, der Freiheit, Sicherheit und ein gutes Leben für alle Geflüchteten bietet.“
Hintergrund
Mit dem Forum Flüchtlingshilfe hat die Stadt seit der Flüchtlingskrise 2015 Instrumente geschaffen, um alle Engagierten in einen guten Kontakt zu Verwaltung und Hilfsorganisationen zu bringen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte das weiterentwickelte „Forum WIR“, das die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit in Hamburg umfassend unterstützt, in den vergangenen zwei Jahren nicht in seiner üblichen Form stattfinden. Das nächste „Forum WIR“, mit einem umfassenden Austausch, findet am 2. September auf Kampnagel statt.
Neuste Artikel
Fraktionsvorstand
Entscheidung zum Volksbegehren – Lorenzen: „Netto-Null-Versiegelung ist unser ausdrückliches Ziel“
Am heutigen Freitag hat das Hamburgische Verfassungsgericht über die Durchführung des Volksbegehrens „Rettet Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt!“ entschieden. Demnach ist die Vorlage der Volksinitiative nicht mit höherrangigem Recht vereinbar und in der Folge unzulässig. Hauptforderung der Initiative war es, alle Flächen, die als Gehölz, Wald oder Landwirtschaft sowie Sport-, Freizeit- oder Erholungsflächen ausgewiesen und…
Öffentliche Unternehmen
Arbeiten für Hamburg – Öffentliche Unternehmen auf gutem Kurs
Über 70.000 Menschen arbeiten in Hamburgs städtischen Unternehmen. Diese werden seit 2020 durch die von Rot-Grün auf den Weg gebrachte Hamburger Stadtwirtschaftsstrategie an den Leitlinien der finanziellen Nachhaltigkeit, der Ökologie und sozial gerechter Arbeitsbedingungen ausgerichtet. Eine Antwort des Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten René Gögge (Grüne) und Markus Schreiber (SPD) zeigt nun…
Verbraucher*innenschutz
EuGH-Urteil zu Bonitäts-Scoring – Kern: „Die Bonität der Verbraucher*innen muss gerecht und umfassend bewertet werden“
Viele Unternehmen entscheiden über die Vertragsbeziehungen mit Kund*innen ausschließlich auf Basis des Bonitätsscores der Schufa. Am heutigen Donnerstag hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) dieses Verfahren für rechtswidrig erklärt. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diese Entscheidung als wichtigen Schritt für den Schutz von Verbraucher*innen und plädiert für ein transparenteres Verfahren und gerechtere Regelungen bei Vertragsabschlüssen. Dazu Lisa…
Ähnliche Artikel
Freiwilliges Engagement
Einsamkeit vermeiden – Rot-Grün fördert den sozialen Zusammenhalt
Unfreiwillige Einsamkeit wird immer stärker als Problem mit teils schweren Folgeerscheinungen verstanden. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, dem generationsübergreifenden Phänomen der Einsamkeit mit einer Hamburger Strategie entgegenzuwirken (siehe Anlage). So sollen unter anderem Aus- und Weiterbildungsangebote zur Früherkennung von Einsamkeit geprüft und gegebenenfalls entwickelt werden, lokale…
Freiwilliges Engagement
Für junge Eltern – Mehr Zeit für freiwilliges Engagement
Jungen Eltern fehlt oft die Zeit, um sich freiwillig zu engagieren. Die geförderte Tagesbetreuung könnte dabei gegebenenfalls ein Instrument sein, um ihnen den nötigen Raum für gemeinnützige Tätigkeiten zu geben. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich deshalb dafür ein, dass geprüft wird, ob künftig auch die Zeit für freiwilliges Engagement bei der geförderten…
Freiwilliges Engagement
Nach Anmelderückgang – Neuer Schwung für die Jugendfreiwilligendienste
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen sprechen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür aus, die Jugendfreiwilligendienste stärker zu bewerben (siehe Anlage). Eine öffentlichkeitswirksame Kampagne soll helfen, die zuletzt im Zuge der Corona-Pandemie zurückgegangene Anzahl der Bewerbungen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) wieder zu erhöhen. Dazu sollen auch die…