Gesundheitsbewusste Ernährung beginnt bereits im Grundschulalter. Deshalb setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die Einführung des EU-Schulprogramms im Schuljahr 2023/24 ein (siehe Anlage). Rund vierzig Hamburger Grundschulen sollen künftig mehrmals pro Woche Gemüse, Obst und Milch kostenfrei erhalten. Zugleich wird angestrebt, dass im Rahmen des Programms verstärkt Bio-Produkte angeboten werden. Die teilnehmenden Schulklassen können zusätzlich pädagogische Angebote wahrnehmen, etwa zu gesunden Essgewohnheiten oder zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Über den rot-grünen Antrag wird in der kommenden Bürgerschaftssitzung am 15. Februar 2023 abgestimmt.
Dazu Andrea Nunne, Sprecherin für Ernährungswende der Grünen Fraktion Hamburg: „Wer früh lernt, sich gut und gesund zu ernähren, profitiert davon ein Leben lang. Das EU-Schulprogramm leistet einen wichtigen Beitrag dazu. In rund vierzig Hamburger Grundschulen wird es künftig zwei bis dreimal die Woche kostenfreies Obst, Gemüse und Milch geben. Dabei streben wir Bio-Qualität an. Begleitangebote wie Bauernhofbesuche oder Kochkurse schulen das Ernährungsverhalten zusätzlich und erhöhen die Wertschätzung für Lebensmittel. Besonders wichtig ist, dass Kinder lernen, was wann regional geerntet wird und welche Vielfalt es im saisonalen Anbau gibt. Essen ist immer auch politisch: Die Entscheidung, was wir jeden Tag zu uns nehmen, hat einen Einfluss auf unsere Umwelt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass verstärkt Anbieter von Bio-Lebensmitteln am Schulprogramm teilnehmen. Auf diese Weise trägt das Programm zur Erreichung der Klimaschutzziele sowie Zielvorgaben im Ökolandbau bei.“
Dazu Philine Sturzenbecher, Schulexpertin der SPD-Fraktion Hamburg: „Es ist ein gutes Zeichen, wenn sich nun auch Hamburg am EU-Schulprogramm beteiligt und gesunde Ernährung – etwa mit Aktionstagen oder Bauernhofbesuchen – einen noch größeren Stellenwert im Schulalltag einnimmt. Rund vierzig Hamburger Grundschulen profitieren von dem neuen Angebot. Eine Apfelkiste allein schafft keine Bildungsgerechtigkeit – doch nicht jede Brotdose in Hamburg ist mit einem gesunden Pausensnack gefüllt. Kostenloses Obst ist deshalb auch ein guter Baustein für mehr soziale Gerechtigkeit an Hamburgs Schulen. Ein weiterer toller Effekt: Mit dem Projekt erleben viele Hamburger Kinder die Europäische Union in ihrem Alltag ganz konkret. Damit wird die Staatengemeinschaft zu mehr als einem abstrakten Länderbund.“
Neuste Artikel
Fraktionsvorstand
Attacke auf Hamburger Antisemitismusbeauftragten – Gwosdz: „Antisemitismus darf in Hamburg keinen Platz haben“
Die Grüne Fraktion Hamburg verurteilt den heutigen Angriff auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel und seine Tochter aufs Schärfste. Die Attacke ist zugleich ein erschreckendes Beispiel für zunehmenden Antisemitismus, dem Menschen jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Dazu Michael Gwodsz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Attacke auf Stefan Hensel und seine Tochter ist absolut inakzeptabel und…
Fraktionsvorstand
Aktuelle Stunde zu Olympia – Imhof: „Wir zeigen Chancen auf und lassen die Menschen selbst entscheiden“
Mit der Übergabe des Hamburger Konzepts hat der Senat die Grundlage für eine mögliche Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gelegt. Die finale Entscheidung werden die Hamburger*innen per Referendum im kommenden Jahr treffen. In der heutigen Aktuellen Stunde der Bürgerschaft macht die Grüne Fraktion klar, dass ein mögliches Olympia so ausgestaltet sein muss, dass es…
Fraktionsvorstand
Mit neuer stellvertretender Vorsitzender – Grüner Fraktionsvorstand im Amt bestätigt
Auf der gestrigen Sitzung der Grünen Fraktion Hamburg wurde der amtierende Vorstand im Amt bestätigt. Die anwesenden 21 Grünen Abgeordneten wählten Sina Imhof und Michael Gwosdz mit 16 bzw. 14 Ja-Stimmen erneut als Fraktionsvorsitzende und Lena Zagst mit 14 Ja-Stimmen zur Parlamentarischen Geschäftsführerin. Neu im Fraktionsvorstand ist Rosa Domm, die seit 2020 in der Bürgerschaft…
Ähnliche Artikel
Agrarpolitik
UN-Nachhaltigkeitsziele – Rot-Grün bringt Hamburger Strategie auf den Weg
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie für Hamburg auf den Weg bringen. Die Strategie wird sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientieren, die darauf abzielen, weltweit ein würdevolles Leben für alle Menschen zu ermöglichen und die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu sichern. Rot-Grün strebt eine Bündelung bestehender Ansätze sowie eine…
Agrarpolitik
Gutes Essen für alle – Hamburg bekommt eigene Ernährungsstrategie
Für den Schutz von Klima und Artenvielfalt sowie die Förderung der regionalen Landwirtschaft ist eine Kombination aus Agrar- und Ernährungswende notwendig. SPD und Grüne setzen sich deshalb für die Entwicklung einer Hamburger Ernährungsstrategie ein, die in das fortzuschreibende Agrarpolitische Konzept des Senats integriert wird (siehe Anlage). Ziel ist es, möglichst vielen Menschen eine gesunde sowie…
Agrarpolitik
Deregulierung der Neuen Gentechnik – Nunne: „Ein riskanter Schritt für Ökolandbau und Ernährungswende“
Heute berät der Bundesrat über den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Deregulierung der Neuen Gentechnik. Danach sollen die Zulassungsverfahren für Pflanzen und Lebensmittel, die durch neue Gentechnikverfahren verändert wurden, in der EU vereinfacht werden. Aus Sicht der Grünen Fraktion Hamburg bedeutet die Deregulierung ein Risiko insbesondere für den Ökolandbau, da die bisherige umfassende Risikoprüfung gentechnisch…