Agrarpolitik

Gutes Essen für alle – Hamburg bekommt eigene Ernährungsstrategie

Für den Schutz von Klima und Artenvielfalt sowie die Förderung der regionalen Landwirtschaft ist eine Kombination aus Agrar- und Ernährungswende notwendig. SPD und Grüne setzen sich deshalb für die Entwicklung einer Hamburger Ernährungsstrategie ein, die in das fortzuschreibende Agrarpolitische Konzept des Senats integriert wird (siehe Anlage). Ziel ist es, möglichst vielen Menschen eine gesunde sowie nachhaltige Ernährung zu ermöglichen und dafür den biologischen Landbau vor Ort zu stärken. In Mensen, Kantinen und Schulen sollen Speisepläne verstärkt ökologisch, regional sowie saisonal ausgestaltet werden. Über den gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen wird in der nächsten Bürgerschaftssitzung am 29. Mai entschieden.

Dazu Andrea Nunne, Sprecherin für Agrarpolitik und Ernährungswende der Grünen Fraktion Hamburg: „Wenn wir die Landwirtschaft aktiv schützen, retten wir die Umwelt und damit uns Menschen. Wie wir Lebensmittel anbauen und wie wir uns ernähren, hängt grundlegend zusammen. Es ist daher dringend notwendig, Agrar- und Ernährungswende zusammenzudenken. Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft wollen wir deshalb eine integrierte Hamburger Ernährungsstrategie entwickeln, die insbesondere die Gemeinschaftsverpflegung in den Blick nimmt. Über die Tresen der Mensen, Kantinen und in den Hamburger Schulen gehen täglich tausende Teller. Deswegen lohnt es sich, gerade hier dafür zu sorgen, dass künftig mehr regionale, saisonale, pflanzenbasierte und vor allem Bio-Lebensmittel angeboten werden. Eine gute und gesunde Ernährung für alle ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern vor allem sozial gerecht. Dabei ist es wichtig, bei allen Beteiligten das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung zu steigern. Wir benötigen einen Ausbau von Bildungs- und Beratungsangeboten für diejenigen, die täglich für das Essen auf den Tellern von Schulkindern, Studierenden und Berufstätigen sorgen – von Landwirt*innen bis hin zu den Küchenteams. Ich bin überzeugt, dass wir mit der Fortschreibung des Agrarpolitischen Konzepts samt Ernährungsstrategie das Fundament für eine erfolgreiche städtische Ernährungswende legen. Mit diesem Gesamtpaket ermöglicht Hamburg gutes Essen für alle.“

Dazu Alexander Mohrenberg, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Die Förderung regionaler Agrarwirtschaft und eine gute, bezahlbare Lebensmittelversorgung für Hamburg gehören zusammengedacht. Globale Krisen haben allen vor Augen geführt, wie wichtig die regionale Produktion von heimischem Obst, Gemüse, Milchprodukten und Fleisch ist. Mit einem Update der Hamburger Agrarstrategie wollen wir künftig den globalen Herausforderungen und auch den vielfältigen Bedürfnissen des Agrar- und Ernährungssektors gerecht werden. Wir schreiben fest, dass der Anteil der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen für unsere Betriebe nicht kleiner werden darf. Gleichzeitig sollen regionale Lieferketten für die Belieferung der Stadt gestärkt und ausgebaut werden. Durch eine klare Ernährungsstrategie und langfristige Planung ist damit künftig eine noch regionalere Versorgung von Schulen, Kitas und vielem mehr zu familienfreundlichen Preisen möglich. Dabei verzichten wir bewusst auf fixe Bio-Quoten, um eine umfassende Transformation zu ermöglichen und die Hamburger Agrarwirtschaft in ihrer Breite zu fördern. Unsere Initiative unterstreicht einmal mehr die Bedeutung einer nachhaltigen Agrarwirtschaft für unsere Stadt. Hamburg wird zur Vorreiterregion für eine zukunftsfähige Agrarwirtschaft, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in sich vereint.“

Den Antrag zur Pressemitteilung finden Sie hier. 

Neuste Artikel

Fraktionsvorstand

Rot-Grüner Empfang im Rathaus – SPD und Grüne feiern Beginn der Pride Week

Queer

Vorbereitungen auf Selbstbestimmungsgesetz – Hector: „Ein neues Zeitalter bricht an“

Religion

Dunkelfeldstudie zu Antisemitismus – Gwosdz: „Jüdisches Leben muss angstfrei möglich sein!“

Ähnliche Artikel