SPD und Grüne setzen sich mit einem Bürgerschaftsantrag für die Fortführung eines Hilfsangebots ein, mit dem Prostituierte, die aufgrund des Lockdowns und des Verbots sexueller Dienstleistungen ihre Wohnung verloren haben, vor Obdachlosigkeit bewahrt werden. Der Senat hatte in den vergangenen Monaten eine Hostelunterbringung für von Obdachlosigkeit bedrohte Prostituierte ermöglicht und mit Halbpension, Sicherheitsdienst sowie einer Betreuung und Beratung vor Ort verbunden. Der rot-grüne Antrag wird heute in der Hamburgischen Bürgerschaft beraten.
Dazu Mareike Engels, sozial- und frauenpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Unbürokratisch, flexibel und schnell hat Hamburg auf die durch Corona geschaffene Notsituation und die drohende Obdachlosigkeit für viele Sexarbeitende reagiert. Die Unterbringung im Hostel in Verbindung mit begleitender Sozialarbeit konnte in schwierigen Zeiten die Lebenssituation vieler Sexarbeiter*innen stabilisieren, teilweise sogar verbessern. Mit unserem Antrag stellen wir die Weichen, um diesen Hilfeansatz auch langfristig nach der Pandemie zu etablieren. In einem gesicherten Umfeld sollen so Sexarbeiter*innen in prekären Lebenslagen die Möglichkeit bekommen, gemeinsam mit der Sozialarbeit an der Verbesserung ihrer Lebenssituation zu arbeiten und – wenn gewünscht –einen beruflichen Umstieg zu wagen.“
Dazu Annkathrin Kammeyer, Expertin für Sozialpolitik der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Sexarbeitende haben es während der Pandemie besonders schwer, denn sie sind durch den Lockdown von der Erwerbstätigkeit abgeschnitten. Die soziale Lage derjenigen, die bereits vorher in schwierigen Abhängigkeitsverhältnissen gearbeitet haben, hat sich durch den Lockdown noch weiter verschlechtert und teilweise gravierend zugespitzt. Einige haben mit der Möglichkeit zu arbeiten, auch Wohnung und Obdach verloren. Der Senat hat hier gleich zu Beginn der Pandemie unbürokratisch geholfen und Wohnmöglichkeiten in einem Hostel geschaffen. Die Lebenssituation vieler Sexarbeiter*innen konnte so deutlich verbessert werden. Zudem konnte auch ein Zugang zu Frauen gefunden werden, die sonst nur sehr schwer mit Hilfs- und Beratungsangeboten erreicht werden konnten. Deshalb sorgen wir mit unserem Antrag dafür, dass dieses gute und erfolgreiche Projekt weitergeführt wird.“
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