Die Gremien des Erzbistums Hamburg haben sich dafür ausgesprochen, die Verhandlungen mit der Initiative Hamburger Schulgenossenschaft abzubrechen. Damit wird die innovative Idee der Kooperation zwischen katholischer Zivilgesellschaft und Erzbistum eventuell scheitern. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion appelliert an den Erbischof, sich von der Verwaltung nicht unter Druck setzen zu lassen, sondern sich für die Interessen der Kinder und Eltern einzusetzen.
Dazu Stefanie von Berg, bildungspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Erzbischof Heße hat eine überaus schwierige Entscheidung zu treffen. Die Gremien des Erzbistums haben ihm die Ergebnisse monatelanger Verhandlungen vor die Füße geworfen. Dies ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass die Beratungs-Gremien aufgrund einer einseitigen, vernichtenden Stellungnahme der Verwaltung des Bistums zum Konzept der Hamburger Schulgenossenschaft entschieden haben. Für mich sieht es sehr danach aus, dass die Verwaltung den Erzbischof unter Druck setzen will. Erzbischof Heße muss nun Tacheles reden und eine klare Haltung zeigen: Trifft er seine Entscheidung aufgrund des Druckes der Verwaltung oder aber mit Blick auf die Eltern und Kinder an den Hamburger Katholischen Schulen? Für mich kann es nur eine richtige Entscheidung geben: Die fraglichen Schulen brauchen eine Zukunft. Dafür hat die Initiative ein beispielloses Engagement an den Tag gelegt. Ich wundere mich darüber, mit welcher Arroganz die Verwaltung des Bistums mit diesem zivilgesellschaftlichen Engagement umgeht.“
Hintergrund:
Folgende Beratungs-Gremien des Erzbistums Hamburg haben ihre Voten zu einer Zusammenarbeit mit der Schulgenossenschaft abgegeben: Diözesanpastoralrat, Priesterrat, Kirchensteuerrat, Diözesanvermögensverwaltungsrat (DVVR), Konsultorenkollegium sowie die Pfarrerkonferenz. Diese Gremien setzen sich aus Personen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zusammen. Grundlage für die Entscheidung über das Votum waren die von der Bistumsverwaltung kommentierten „Unterlagen für die Entscheidungsfindung des Erzbistums über die Übernahme gemeinsamer Verantwortung für die katholischen Schulen in Hamburg“. Diese Unterlagen waren am 24. Juni von der Initiative Hamburger Schulgenossenschaft veröffentlicht worden.
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