In einer Antwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage von SPD und Grünen legt der Senat den aktuellen Sachstand zur Aufarbeitung der gewalttätigen Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel dar (siehe Anlage). 2017 hatte der Senat eigens Stellen für die Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte eingerichtet, um die Aufarbeitung zu gewährleisten. Derzeit sind noch Verfahren offen, die juristisch besonders anspruchsvoll sind. Gegen einige erstinstanzliche Entscheidungen wurden Rechtsmittel eingelegt. Die rot-grünen Regierungsfraktionen möchten prüfen, ob eine Verlängerung der befristeten Stellen zur Aufarbeitung möglich ist.
Dazu Lena Zagst, justizpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die vollständige strafrechtliche Aufarbeitung des G20-Komplexes ist uns wichtig. Wir wollen eine abschließende Aufklärung. Die Antwort des Senats zeigt, dass dies aufgrund der hohen Komplexität der Verfahren noch nicht gewährleistet werden konnte. Um sicherzustellen, dass die Hamburger Justiz für die Erfüllung dieser Aufgabe auch in Zukunft gut aufgestellt ist, wollen wir prüfen, die dafür geschaffenen und bis zum Jahresende befristeten Stellen zu verlängern.“
Dazu Urs Tabbert, justizpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Nach den gewalttätigen Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel sind Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte zügig in die strafrechtliche Aufarbeitung eingestiegen. Diesen Prozess haben wir als Rot-Grün mit der Einrichtung zusätzlicher Stellen unterstützt. Insgesamt sind im Zusammenhang mit den Ausschreitungen bislang 2.786 Verfahren bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. Das ist eine immense Zahl, die die Arbeitslast der staatlichen Stellen deutlich macht. Ein großer Teil der Verfahren konnte bereits abgeschlossen werden. Doch weil viele Fälle besonders komplex und anspruchsvoll sind, kommt es auch zu Verzögerungen, die den Aufarbeitungsprozess verlangsamen. Für uns ist klar, dass die strafrechtliche Aufarbeitung bis zuletzt gründlich und mit der gebotenen Sorgfalt zu Ende geführt werden muss. Die bereitgestellten Ressourcen waren in der Vergangenheit hierfür eine wichtige Hilfe. Mit Blick auf die noch nicht abgeschlossenen Verfahren, werden wir daher nun noch einmal prüfen, ob die bis Jahresende befristeten Stellen nochmals verlängert werden können.“


Neuste Artikel
Klimaschutz Landesausschuss Zukunftsentscheid
Leon Alam: „Während andere sagen, was beim Klimaschutz alles nicht geht, zeigen wir, was möglich ist!”
Landesausschuss GRÜNE Hamburg: Leitantrag des Landesvorstands zu Klima- und Naturschutz einstimmig beschlossen Die Hamburger GRÜNEN haben am Mittwoch, 19. November, auf ihrem Landesausschuss den Leitantrag „Hamburg gemeinsam auf Kurs Zukunft: Klima und Stadtnatur schützen” einstimmig angenommen. In dem Antrag schlägt der grüne Landesvorstand konkrete Maßnahmen für sozial gerechten und ambitionierten Klimaschutz vor. Mit dem erfolgreichen…
Fraktionsvorstand
Handreichung zur Smartphonenutzung – Gwosdz: „Gemeinsam gute Regeln entwickeln – klar, verständlich und alltagstauglich“
Heute hat die Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung die neue Handreichung zum Umgang mit privaten mobilen Endgeräten an Schulen vorgestellt. Sie bündelt rechtliche Orientierung, gesundheitliche Aspekte und konkrete Empfehlungen für altersgerechte Regeln. Grundlage ist ein gemeinsamer Entwurf Hamburgs und Niedersachsens, der in enger Abstimmung mit Eltern-, Schüler*innen- und Lehrkräftevertretungen entstanden ist. Für die Grüne…
Wirtschaft
Transformation der Wirtschaft – Hamburg übernimmt Vorreiterrolle bei nachhaltiger Industrie- und Standortentwicklung
Hamburg nimmt eine führende Rolle bei der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Industrie ein. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen hervor. Mit der Inbetriebnahme von Landstromanlagen an 13 Liegeplätzen können auch die größten Containerschiffe der Welt mit grünem Strom versorgt werden. Ab 2026 wird…
Ähnliche Artikel
Justiz
Bei häuslicher Gewalt – Einfacherer Ausstieg aus dem gemeinsamen Mietvertrag
Der gemeinsame Mietvertrag bedeutet für Betroffene von häuslicher Gewalt zusätzliches Leid: Sie bleiben häufig auch nach dem Auszug abhängig von ihren gewalttätigen Partnern und müssen langwierige Gerichtsverfahren durchstehen. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich deshalb für einen einfacheren Ausstieg aus gemeinsamen Mietverträgen in Fällen häuslicher Gewalt ein. Betroffenen wird so ein klarer Neuanfang…
Justiz
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Rot-Grün stärkt Justiz, Verbraucher- und Tierschutz
Im Rahmen des Doppelhaushalts 2025/26 setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die nachhaltige Stärkung des Hamburger Rechtsstaats, des Verbraucherschutzes und des Tierschutzes ein. Der kostenlose Examens-Crashkurs für angehende Jurist*innen wird fortgeführt und die Digitalisierung der Verbraucherzentrale Hamburg weiter ausgebaut. Darüber hinaus werden zusätzliche Mittel in Höhe von jährlich 2,5 Millionen Euro für…
Justiz
28 neue Stellen für die Staatsanwaltschaften – Zagst: „Eine starke Justiz ist elementar für das Vertrauen in unseren Rechtsstaat“
In den kommenden beiden Jahren werden bei den Hamburger Staatsanwaltschaften 28 neue unbefristete Stellen geschaffen. Dieser Personalausbau sorgt vor allem dort für Entlastung, wo es zuletzt zu deutlich mehr Verfahren kam, etwa bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Wirtschaftskriminalität, Drogendelikten und Kinderpornografie. Durch eine gut aufgestellte Justiz und effektive Strafverfolgung wird das Vertrauen in den…