Agrarpolitik

Neue Chancen für Solarstrom: Wenn Stromproduktion und Landwirtschaft Hand in Hand gehen

Die Kombination von Landwirtschaft und Solarstromproduktion birgt Chancen – nicht nur für Betriebe, sondern auch für Energiewende und Artenvielfalt. Ein gemeinsamer Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen sieht vor, mit einem Pilotprojekt zur sogenannten Agri-Photovoltaik den Einsatz neuartiger vertikaler Solaranlagen in Hamburgs Landwirtschaft zu prüfen und wissenschaftlich begleiten zu lassen. Dabei sollen insbesondere die Landwirtschaftskammer und der Bauernverband miteinbezogen werden.

Dazu Andrea Nunne, agrarpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Unsere Landwirtschaft ist enorm vielfältig. Um künftige Herausforderungen zu meistern, sind viele Betriebe dazu bereit, innovative Schritte in Richtung Klimaschutz und Energiewende zu gehen. Konzepte wie Agri-Photovoltaik sind hier sehr vielversprechend. Sie ermöglichen nicht nur Klima- und Umweltschutz, sondern können auch einen handfesten Wettbewerbsvorteil bedeuten. Die kombinierte Nutzung für Agrar- und Stromproduktion ist ein wichtiger Schritt für eine klimaneutrale Zukunft und unterstreicht den wegweisenden Dreiklang von erneuerbarer Energieerzeugung, landwirtschaftlicher Produktion und der Förderung von Biodiversität. Artenreiche Blühstreifen unter vertikalen Solaranlagen, Windschutz und Schatten für Pflanzen, Gemüse und Blumen in zunehmend trockenen Sommern sowie eine kontinuierliche Stromproduktion – das soll bald keine Zukunftsvision mehr sein, sondern wissenschaftlich begleiteter Fortschritt.“

Dazu Alexander Mohrenberg, Fachsprecher für Agrarwirtschaft, Umwelt und Energie der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „In einem Stadtstaat muss man traditionell jeden Quadratmeter besonders effektiv nutzen. Eine mögliche Kombination von Agrar- und regenerativer Stromproduktion könnte die Flächeneffizienz und damit die Leistungsstärke der Hamburger Betriebe weiter stärken. Vertikale Agri-PV-Anlagen fügen sich in der Theorie optimal in Hamburgs Agrarstruktur ein: Sie beanspruchen verhältnismäßig wenig Platz und sind gerade in nördlichen Breitengraden aufgrund des hiesigen Sonnenwinkels deutlich effizienter. So könnte die nachhaltige Energieversorgung des eigenen Betriebs bei geringem Flächenverbrauch gelingen. Ob diese neuen technologischen Möglichkeiten Hamburgs Betrieben tatsächlich auch in der Praxis weiterhelfen, wird nun geprüft. Am Ende entscheiden die Bauern, was auf ihre Höfe kommt – die Agrarbehörde muss jetzt klären, wie groß das Interesse ist und welche Einstiegshürden es zu meistern gilt.“

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