Seit dem 1. Januar 2021 greift die neue Bundesdüngeverordnung in Hamburg. Sie reguliert den Einsatz von Düngemitteln und deren Auswirkungen auf Böden und Grundwasservorkommen. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen ersuchen den Senat daher, die Einhaltung der Düngeverordnung im landwirtschaftlichen Bereich auch über Landesgrenzen hinweg mit einem engen Monitoring zu begleiten. Dabei sollen insbesondere die Ursachen für Verunreinigungen untersucht und Nitrateinträge, die die Wasserqualität belasten, vermieden werden. Der rot-grüne Antrag wird am 21. April in der Hamburgischen Bürgerschaft beraten.
Dazu Andrea Nunne, Sprecherin für Agrarpolitik und Wasserwirtschaft der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der empfindliche Wasserkreislauf ist elementar für unser Ökosystem und stellt unsere Lebensgrundlage dar. Mit Blick auf dieses komplexe Gesamtsystem können weitere entscheidende Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung richtig eingeordnet und zielgerichtete Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz ergriffen werden. Der ressourcenschonende Einsatz von Düngemitteln führt nicht nur zu verbesserter Boden- und Grundwasserqualität, sondern auch zu weniger Treibhausgasemissionen. Ursachenforschung und Kontrolle, die über die Düngeverordnung und die klassische Landwirtschaft hinausgehen, sehen wir als eine große Chance für die Sicherung eines gesunden Ökosystems. Die Umweltbehörde flankiert die Maßnahmen dabei in der Praxis durch Beratung und Monitoring. So werden wir auch der EU-Wasserrahmenrichtlinie gerecht.”
Dazu Alexander Mohrenberg, agrar- und umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Wasser ist die wertvollste Ressource, die wir haben. Damit das so bleibt, müssen wir sicherstellen, dass die Vorgaben der neuen Düngeverordnung konsequent eingehalten werden. Mit einem umfassenden Monitoring wollen wir die Qualität des Grundwassers kontinuierlich im Blick behalten, um im Fall einer Verunreinigung schnell reagieren zu können. Entscheidend wird sein, dass wir bei belastetem Grundwasser eine sorgfältige Ursachenforschung betreiben: Hohe Nitrateinträge dürfen nicht ignoriert oder vorschnell auf landwirtschaftliche Nutzung zurückgeführt werden. Dann werden wir die Qualität unseres Grundwassers auch langfristig erhalten können. Dafür müssen wir auch die Beratungen durch staatliche Stellen ausweiten.”
Neuste Artikel
Fraktionsvorstand
Entscheidung zum Volksbegehren – Lorenzen: „Netto-Null-Versiegelung ist unser ausdrückliches Ziel“
Am heutigen Freitag hat das Hamburgische Verfassungsgericht über die Durchführung des Volksbegehrens „Rettet Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt!“ entschieden. Demnach ist die Vorlage der Volksinitiative nicht mit höherrangigem Recht vereinbar und in der Folge unzulässig. Hauptforderung der Initiative war es, alle Flächen, die als Gehölz, Wald oder Landwirtschaft sowie Sport-, Freizeit- oder Erholungsflächen ausgewiesen und…
Öffentliche Unternehmen
Arbeiten für Hamburg – Öffentliche Unternehmen auf gutem Kurs
Über 70.000 Menschen arbeiten in Hamburgs städtischen Unternehmen. Diese werden seit 2020 durch die von Rot-Grün auf den Weg gebrachte Hamburger Stadtwirtschaftsstrategie an den Leitlinien der finanziellen Nachhaltigkeit, der Ökologie und sozial gerechter Arbeitsbedingungen ausgerichtet. Eine Antwort des Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten René Gögge (Grüne) und Markus Schreiber (SPD) zeigt nun…
Verbraucher*innenschutz
EuGH-Urteil zu Bonitäts-Scoring – Kern: „Die Bonität der Verbraucher*innen muss gerecht und umfassend bewertet werden“
Viele Unternehmen entscheiden über die Vertragsbeziehungen mit Kund*innen ausschließlich auf Basis des Bonitätsscores der Schufa. Am heutigen Donnerstag hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) dieses Verfahren für rechtswidrig erklärt. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diese Entscheidung als wichtigen Schritt für den Schutz von Verbraucher*innen und plädiert für ein transparenteres Verfahren und gerechtere Regelungen bei Vertragsabschlüssen. Dazu Lisa…
Ähnliche Artikel
Wasserwirtschaft
Hamburger Wasserstrategie – Wasserversorgung nachhaltig sichern
Zunehmende Klimaextreme wie Dürren und Starkregenereignisse stellen auch die Wasserversorgung vor Herausforderungen. Um die Versorgung mit Trinkwasser auch bei Engpässen langfristig und nachhaltig zu gewährleisten, sind umfangreiche Weichenstellungen nötig. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen bringen deshalb in einem gemeinsamen Antrag eine Hamburger Wasserstrategie auf den Weg, die Maßnahmen zur Instandhaltung und Weiterentwicklung der notwendigen…
Wasserwirtschaft
Weltwassertag 2022 – Nunne: „Grundwasserschutz ist Grundlage für eine nachhaltige und gerechte Welt“
Der heutige UN-Weltwassertag 2022 steht unter dem Motto “Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“. Zu diesem Anlass setzt Hamburg ein Zeichen für das Menschenrecht auf Wasser und erklärt sich offiziell zur Blue Community. Angesichts vielfacher Krisen und Kriege um Ressourcen sowie Extremwetter, Dürren und Fluten steigt die Aktualität von Nutzungskonflikten, einem ressourcenschonenden Umgang, Wasserverbrauch und -belastung täglich. Die…
Umwelt
Wasserschutz in Hamburg: Mehr Beratungsangebote für Landwirtschaft und Gartenbau
Ob Düngemitteleinsatz, effiziente Bewässerungsmethoden oder Biodiversitätsberatung: Auf Initiative der rot-grünen Regierungskoalition gibt es in Hamburg zukünftig ein breiteres und kostenloses Beratungsangebot für den klimaschonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen Wasser, Luft und Boden, auf das alle Gartenbau- und Landwirtschaftsbetriebe zurückgreifen können. Mit ihrem gemeinsamen Antrag wollen SPD und Grüne Umwelt- und Klimaschutz weiter vorantreiben und…