Stefan Hensel ist seit heute offiziell und für die nächsten drei Jahre Antisemitismusbeauftragter der Stadt Hamburg. Seine Einsetzung erfolgt auf einen Antrag der rot-grünen Regierungsfraktionen und auf Vorschlag der Jüdischen Gemeinde KdöR sowie der Liberalen Jüdischen Gemeinde e.V. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion sieht in dieser Personalie ein starkes Zeichen im Kampf gegen zunehmende antisemitische Haltungen und Taten.
Dazu Filiz Demirel, Sprecherin für Antidiskriminierung der Grünen Bürgerschaftsfraktion:
„Es ist ein unerlässlicher Schritt und ein klares Zeichen, dass Hamburg nun einen zentralen Ansprechpartner für jüdisches Leben und die Bekämpfung von Antisemitismus hat. Die deutliche Zunahme antisemitischer Vorfälle im vergangenen Jahr, insbesondere im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, macht auf traurige Weise sichtbar, wie bedeutsam diese Personalie ist. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Stefan Hensel, der sich bisher mit viel Einsatz und einer engen Vernetzung in diesem Themenfeld hervorgetan hat. Er ist eine klare Stärkung für die Arbeit des Senats und der Bürgerschaft sowie die Entwicklung und Umsetzung der Landesstrategie zur Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus. Wir wünschen ihm einen guten Start in seine neue Tätigkeit.“
Dazu Michael Gwosdz, Sprecher für Religionspolitik der Grünen Bürgerschaftsfraktion:
„In einer Zeit, in der sich Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland mit der Frage ‚Gehen oder Bleiben?‘ beschäftigen, ist es ein wichtiges Signal, dass Hamburg ab heute einen eigenen Beauftragten für das jüdische Leben hat. Jüdisches Leben gehörte und gehört elementar zu Deutschland und zu Hamburg, ob mit dem Festjahr ‚1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘, dem geplanten Wiederaufbau der Synagoge am Bornplatz, dem Erhalt des Tempels an der Poolstraße, der jüdischen Schule oder Restaurants und Eisdielen mit koscheren Speisen. Mit Stefan Hensel bekommt die Stadt eine starke unabhängige Stimme, die für den Schutz jüdischen Lebens ebenso wie für dessen Sichtbarkeit eintreten wird. Gleichzeitig ist uns klar, dass das neue Amt allein dafür und für die Prävention wie Bekämpfung von Antisemitismus aber nicht reicht. Dafür braucht es uns alle gemeinsam. In diesem Sinne werden wir Stefan Hensel in seiner Arbeit im neuen Amt wirkungsvoll unterstützen.“
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