Wichtiges Signal für einen grünen Hafen
Der Senat hat am vergangenen Dienstag den Neubau des Kreuzfahrtterminals in der Hafencity beschlossen. Der jetzige Terminal (CC1) soll dabei ersetzt und in den Neubau des Überseequartiers integriert werden. Dies ist nicht zuletzt eine Reaktion auf den sich weiterhin dynamisch entwickelnden Markt. In der aktuellen Saison 2017 werden insgesamt rund 200 Anläufe mit etwa 800.000 Passagieren erwartet. Gleichzeitig ist der CC1 der Hamburger Schiffsterminal, der unmittelbar neben der Wohnbebauung liegt. Deswegen ist es aus Sicht der Regierungsfraktionen wichtig, dass in diesem Terminal zeitgleich eine Landstromanlage für die dort anlegenden Schiffe gebaut wird. So sollen die Menschen während der Liegezeit der Schiffe bestmöglich vor Emissionen geschützt werden.
Dazu Anjes Tjarks, Vorsitzender und hafenpolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Es ist richtig, dass der CC1 baulich dauerhaft in das Überseequartier integriert wird und wir auf diese Weise den Schritt von einem Provisorium zu einem echten Terminal vollziehen. Dadurch entsteht an einem attraktiven Standort in fußläufiger Entfernung zu vielen Attraktionen und Verkehrsanbindungen in der Stadt eine langfristige Nutzungsperspektive für die Kreuzschifffahrt. Gleichzeitig gilt: Dies ist der Schiffsterminal, der in unmittelbarer Lage zur Wohnbebauung liegt. Deswegen ist es uns wichtig, dass die Bevölkerung bestmöglich vor den Schadstoffemissionen der Schiffe geschützt wird, die zu etwa 65 Prozent während der Liegezeiten entstehen. Wir begrüßen es ausdrücklich, dass wir zeitgleich mit dem Bau des Terminals den Bau einer zweiten Landstromanlage in Hamburg beschlossen haben, um Emissionen während der Liegezeiten zu minimieren und die Wohnbevölkerung zu schützen. Der Bau einer zweiten Landstromanlage ist ein großer Schritt in die richtige Richtung und ein klares Bekenntnis der Politik für einen Grünen Hafen.“
Dazu Dorothee Martin, tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der Kreuzfahrtstandort Hamburg boomt. Die Zuwachsraten, die sich jährlich in Besucherzahlen durch Kreuzfahrtpassagiere feststellen lassen, sind beeindruckend und belegen Hamburgs ungebrochene Attraktivität bei Gästen aus aller Welt. Hierbei spielt aber auch das Thema Nachhaltigkeit eine ganz entscheidende Rolle, denn der Hafen und eben auch die hier anlandenden Kreuzfahrtschiffe tragen einen nicht unerheblichen Teil zur Luftbelastung bei, die insbesondere die Anwohnerinnen und Anwohner in Elbnähe trifft. Durch die Versorgung der Schiffe per Landstrom, noch dazu aus erneuerbaren Energien, kann hier eine spürbare Verbesserung erzielt werden. Die neue Anlage in der HafenCity ist daher ein wichtiger Baustein für nachhaltigen Tourismus und bessere Luft in Hamburg.“
Hintergrund:
Aus dem aktuellen Luftreinhalteplan der Stadt Hamburg ergibt sich, dass der gesamte Seeschiffsverkehr im Jahr 2013 7.944 Tonnen Stickoxide (NOx) emittierte – das sind etwa 2.000t mehr als der gesamte Straßenverkehr (5.949t NOx im Jahr 2014). 65 Prozent der Emissionen des Schiffsverkehrs entstehen während der Liegezeit. Aus diesen Zahlen entsteht die Notwendigkeit, dass auch der Hafen einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung leisten muss. Nachdem der Senat mit der Entwicklung des neuen Stadtteils Grasbrook bereits die Flächeneffizienz in der Stadtentwicklung und im Hafen erheblich vorangetrieben hat, erfolgt mit dem Bau einer zweiten Landstromanlage der nächste große Schritt zu einem Grünen Hafen. Weitere Initiativen sollen folgen.
Neuste Artikel
Städtepartnerschaften
Mehr Sichtbarkeit an einem Ort – Hamburgs Städtepartnerschaften erlebbar machen
Hamburg betreibt weltweit mit mehreren Städten Partnerschaften, die künftig im Stadtbild noch sichtbarer und erlebbarer gemacht werden sollen. In einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die Entwicklung eines Konzeptes ein, das Hamburgs Städtepartnerschaften stärker im öffentlichen Raum verankert. An einem zentralen Ort in der Stadt sollen die vielfältigen Verbindungen…
Kultur
390.000 Euro für barrierefreien Umbau – Rot-Grün fördert Erhalt des Allee Theaters
Damit das stadtweit beliebte Allee Theater in Altona künftig barrierefrei und für alle Menschen zugänglich ist, sind umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig. Damit diese wie geplant stattfinden können, stellen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen Mittel in Höhe von 390.000 Euro aus dem Sanierungsfonds bereit. Damit trägt Rot-Grün einem vertieften Gutachten Rechnung, das einen zusätzlichen finanziellen Mehrbedarf…
Justiz
Elektronischer Rechtsverkehr – Rot-Grün schafft Grundlage für mehr Digitalisierung am Hamburgischen Verfassungsgericht
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag für den elektronischen Rechtsverkehr und die Einführung der elektronischen Verfahrensakte am Hamburgischen Verfassungsgericht ein. Die geplante Gesetzesänderung beinhaltet auch eine Anpassung der Aufwandsentschädigung für Mitglieder des Hamburgischen Verfassungsgerichts und neue Regelungen zu Stellvertretungen sowie zu Beginn und Ende der Amtszeit. Ein entsprechender rot-grüner…
Ähnliche Artikel
Hafen
Impulspapier zur Zukunft des Hafens – Müller: „Unsere Wirtschaft macht klar: Es ist Zeit zu handeln“
Heute haben die Handelskammer und der Unternehmensverband Hafen Hamburg ein Impulspapier mit Ideen zur künftigen Entwicklung des Hamburger Hafens vorgestellt. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt die notwendigen Denkanstöße aus der Hamburger Wirtschaft. Auf dem Weg zum nachhaltigen Umbau des Hamburger Hafens müssen alle Beteiligten eng zusammenarbeiten, damit der Wohlstand in Hamburg auch langfristig bewahrt werden…
Hafen
Positionspapier zur Maritimen Konferenz – Putz: „Unsere Häfen sind auf eine Investitionsoffensive angewiesen“
Am Donnerstag und Freitag dieser Woche findet in Bremen die von der Bundesregierung ausgerichtete Nationale Maritime Konferenz statt. Aus diesem Anlass fordern die Sprecher*innen für Häfen und Schifffahrt der norddeutschen Landtagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen in einem gemeinsamen Positionspapier ein klares Bekenntnis des Bundes für die Hafenstandorte der Bundesrepublik. Die Abgeordneten aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen…
Hafen
Hafenentwicklungsplan des Senats – Putz: „Wir müssen nun mit konkreten Maßnahmen schnell ins Handeln kommen“
Die Behörde für Wirtschaft und Innovation und die Hamburg Port Autorithy haben heute den Hafenentwicklungsplan des Senats vorgestellt. Unter dem Titel „Innovationshafen 2040: Mit Innovationskraft und Qualität zu nachhaltiger Wertschöpfung“ beschreibt das Papier strategische Leitlinien für die Zukunft des Hamburger Hafens. Die Grüne Fraktion begrüßt, dass nun ein Plan vorliegt, an dem sich alle Beteiligten…