Umweltsenator Jens Kerstan hat heute in der Landespressekonferenz weitere Einzelheiten zur Novellierung des Hamburger Klimaschutzgesetzes vorgestellt. Neben dem Klimaplan ist es das wesentliche Instrument, mit dem Hamburg seine Klimaschutzziele festlegt und erreicht. Vor dem Hintergrund eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts und angepassten Klimazielen im Bund wird es jetzt überarbeitet. Der vorgelegte Referentenentwurf des Klimaschutzgesetzes sieht nun unter anderem vor, dass die Hansestadt bis 2030 rund 70 Prozent Emissionen reduzieren und bis 2045 komplett klimaneutral werden soll. Die Grüne Fraktion begrüßt die neuen und ambitionierteren Ziele des Senats und merkt die Verantwortung an, die Hamburg als Wirtschafts- und Forschungsstandort im Kampf gegen die Klimakrise trägt.
Dazu Rosa Domm, Sprecherin für Klimapolitik der Grünen Fraktion Hamburg: „Das Bundesverfassungsgericht hat 2021 eindrücklich kommuniziert, was derzeit auf dem Spiel steht: Gelingt es uns nicht, die Klimakrise einzudämmen, ist die Freiheit der jüngeren und kommenden Generationen sowie die Zukunft unseres Planeten stark gefährdet. Die neuen Hamburger Klimaziele sind daher in Zeiten von zunehmenden Extremwetterereignissen sowie lauten Mahnungen aus Wissenschaft und Bewegungen das richtige Signal. Unser Dank gilt hier dem rot-grünen Senat und unserem Umweltsenator Jens Kerstan, der in den letzten Wochen und Monaten intensiv für eine Verschärfung gekämpft und nicht locker gelassen hat. Mit anvisierten 70 Prozent Emissionsreduktion bis 2030 haben wir jetzt eine gute Grundlage dafür, in den kommenden, entscheidenden Jahren alle wichtigen Maßnahmen für Klimaneutralität umzusetzen. Dazu gehören beispielweise, dass die Verpflichtung Erneuerbare Energien beim Heizungstausch einzusetzen, von 15 auf 65 Prozent erhöht wird sowie eine verschärfte Solargründach-Pflicht. Als Parlament werden wir das Gesetz nun im weiteren Verfahren beraten und weiterentwickeln. Es braucht zügigen Fortschritt in allen Sektoren und deshalb auch das Mitziehen aller Hamburger Behörden. Damit Hamburg und andere Länder bei ihren Klimazielen Erfolge verzeichnen können, ist aber auch der Bund gefragt. Blockadehaltungen, wie sie derzeit vom Bundesverkehrsministerium gezeigt werden, sind nicht weiter zu tolerieren.“
Klima
Neuste Artikel
Sonderparteitag an der Elbe: GRÜNE Hamburg beschließen Koalitionsvertrag mit der SPD
Die Hamburger GRÜNEN haben bei ihrer Sonder-Landesmitgliederversammlung am Montagabend im Alten Fährterminal Altona dem rot-grünen Koalitionsvertrag und vorgeschlagenen Personaltableau zugestimmt. Ein entsprechender Antrag des Landesvorstands wurde mit großer Mehrheit angenommen. Dem künftigen Hamburger Senat werden diese grünen Senator*innen angehören: Katharina Fegebank (Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft), Maryam Blumenthal (Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung), Anna Gallina (Justiz…
Fraktionsvorstand
De Vries wird Staatssekretär – Imhof: „Das ist eine irritierende Entscheidung von Friedrich Merz“
Die CDU hat heute ihre Personalentscheidungen für die neue Bundesregierung vorgestellt. Dass ausgerechnet der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium wird, ist aus Sicht der Grünen Fraktion Hamburg ein schlechtes Signal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land. De Vries, der in der Vergangenheit immer wieder durch rechtspopulistische Rhetorik und abwertende Aussagen…
Medien
Meinungsvielfalt schützen – Rot-Grün setzt sich für moderne Medienregeln ein
Medienvielfalt ist ein wichtiger Pfeiler für eine lebendige und stabile Demokratie. Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen daher für eine tiefgreifende Reform des Medienkonzentrationsrechts innerhalb der aktuellen Vertrags- und Rechtslage ein. Ziel ist es, die crossmediale Markmacht einzelner Konzerne zukünftig zu messen und zu bewerten. Damit wird die demokratische…
Ähnliche Artikel
Klima
Wichtiger Schritt für klimaresilientes Hamburg –Domm: „Unsere Straßen helfen künftig beim Schutz vor Hitze und Starkregen“
Beim Bau von Straßen wird künftig die Klimaanpassung eine größere Rolle spielen – das berichtet der Hamburger Senat in seiner Antwort auf ein bürgerschaftliches Ersuchen der Regierungsfraktionen (Drs. 22/12947). Künftig nimmt der Senat die sogenannte Blau-Grüne Infrastruktur in das Hamburger Regelwerk für Planung und Entwurf von Stadtstraßen (ReStra) auf und macht sie somit verbindlich für…
Klima
Von Windkraft finanziell profitieren – Rot-Grün für Bürgerenergiegesetz
Für eine erfolgreiche Energiewende sollen bis 2028 0,5 Prozent der Hamburger Landesfläche für Windenergie ausgewiesen werden. Damit dieser Ausbau gelingt, ist die Akzeptanz vor Ort von hoher Bedeutung. Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen deshalb für ein Bürgerenergiegesetz ein: Künftig sollen die Menschen vor Ort finanziell und organisatorisch am…
Klima
Empörung über COP28-Abschlusserklärung – Domm: „Dieser Entwurf ist eine Farce“
Die Weltklimakonferenz COP28 in Dubai befindet sich kurz vor dem offiziellen Abschluss, ist Stand jetzt aber noch weit von einem geeinten Ergebnis entfernt. Der vom Gastgeber Vereinigte Arabische Emirate (VAE) vorgelegte Textentwurf für die Abschlusserklärung der Konferenz wird von einer Mehrheit der anwesenden Länder, darunter Deutschland, USA und Staaten des Globalen Südens, abgelehnt, da er…