Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich in einem gemeinsamen Antrag dafür ein, Menstruationsprodukte an Schulen kostenlos zugänglich zu machen. Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen dafür an 20 weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Hamburg Informationsangebote zur Periode sowie einfach zu bedienende Automaten mit Menstruationsprodukten zur Verfügung gestellt werden. Über den rot-grünen Antrag wird die Hamburgische Bürgerschaft am 7. Juni debattieren.
Dazu Ivy May Müller, schulpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Unser Pilotprojekt für kostenlose Menstruationsprodukte an Schulen bricht mit veralteten Tabus, schafft mehr Geschlechtergerechtigkeit und normalisiert etwas ganz Natürliches. Es ist ein gutes und zeitgemäßes Zeichen, dass wir jetzt klarmachen: Ein Tampon auf dem Klo gehört zweifelsfrei genauso an eine Schule wie ein Kuli in der Federtasche. Vor diesem Hintergrund gilt mein Dank insbesondere den vielen engagierten Schüler*innen und Schüler*innenvertretungen, die bei dieser Frage schon lange vorausgehen und ehrenamtlich kostenlose Menstruationsprodukte in ihren Schulen zur Verfügung stellen. Von ihren Erfahrungen und den Berichten aus den kommenden Pilotschulen wollen wir nun perspektivisch lernen, damit nicht nur einige Schulen, sondern schon bald alle Schüler*innen Hamburgs kostenlose Hygieneprodukte in ihrer Schule bekommen können. Besonders wertvoll ist ebenso die in unserem Antrag vorgesehene pädagogische Begleitung, die für Aufklärung rund um die Menstruation, Schmerzen und Erkrankungen wie Endometriose sorgt. Das reduziert Scham und schafft einen Raum des Austauschs für sehr wichtige Themen, die im Alltag noch zu oft unter den Tisch fallen.“
Dazu Clarissa Herbst, Schulexpertin der SPD-Fraktion Hamburg: „Das Thema Menstruation ist leider immer noch tabu- und schambehaftet. Wir wollen die Sichtbarkeit rund um den Themenkomplex Menstruation, Periodenartikel sowie damit verbundene Krankheiten erhöhen und ganz deutlich Schamgefühlen und vorhandener Unkenntnis entgegenwirken. Sogar der Zugang zu Menstruationsartikeln stellt auch heutzutage noch häufig eine Herausforderung dar. Mädchen und junge Frauen werden gelegentlich von ihrer Periode überrascht und sind in dieser Situation auf schnelle und unkomplizierte Hilfe angewiesen. Hier setzen wir mit unserem Antrag an und wollen nicht nur ausführlich rund um die Menstruation aufklären, sondern auch an geschützten Orten kostenlos Periodenartikel wie Binden oder Tampons in den Schulen bereitstellen. Dabei ist uns wichtig, die gesamte Schulgemeinschaft miteinzubeziehen. In vielen Schulen laufen bereits spannende Projekte rund ums Thema Menstruation – diesen Weg wollen wir begleiten und unterstützen. Nur gemeinsam können wir eine Enttabuisierung vorantreiben und für mehr Aufklärung und Geschlechtergerechtigkeit sorgen.“
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