Zur heutigen Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft beantragen die Fraktionen von SPD und Grünen die Erweiterung des Fraunhofer ITMP-ScreeningPort um ein immunologisches Biomarkerlabor. Damit wird eine Brücke zwischen der Grundlagenforschung an immunvermittelten Erkrankungen und der Entwicklung von Medikamenten geschlagen. Bis 2025 sind für den Ausbau des Biomarkerlabors fünf Millionen Euro vorgesehen. Mit dem Antrag setzen die Fraktionen die 2018 interfraktionell beschlossene Erweiterung der Fraunhofer Strategie am Standort Hamburg fort.
Dazu Miriam Block, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Ausbau des Biomarkerlabors am Frauenhofer ITMP ScreeningPort in Hamburg ist ein relevanter Baustein, um Immunerkrankungen besser verstehen und vorbeugen zu können. Die Wechselwirkungen von Infektionen und dem Immunsystem sind bislang nicht ausreichend erforscht. Ein schwerer COVID-Verlauf hängt zum Beispiel höchstwahrscheinlich mit einer Überreaktion des Immunsystems zusammen. Anhand von Biomarkern können Erkrankungen erkannt werden und sie liefern darüber hinaus auch Auskünfte über das Immunsystem und seine Zusammenhänge. Mit unserem Antrag nehmen wir in den kommenden Jahren rund fünf Millionen Euro in die Hand, um die Forschung in diesen Bereich voranzutreiben, die am ITMP im übrigen tierfrei sein wird.”
Dazu Philine Sturzenbecher, Mitglied im Wissenschaftsausschuss und Abgeordnete der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der Ausbau des Fraunhofer ITMP-ScreeningPorts mit einem Biomarkerlabor schafft exzellente Voraussetzungen, damit Hamburg zukünftig eine Spitzenstellung im Bereich der Biomarkerforschung einnehmen kann. Außerdem verhilft der Ausbau der Stadt zu einer guten Positionierung innerhalb des dynamischen Ausbaufeldes der angewandten Gesundheitsforschung. Im Konkreten schaffen wir mit dem Labor die Grundlage dafür, die Ursache von Krankheiten wie Allergien oder auch Infektionen weiter zu erforschen – ebenso wie die Folgen chronischer Entzündungen oder auch Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen für das Immunsystem. Mit den drei bestehenden Fraunhofer-Zentren haben wir in den vergangenen Jahren bereits wichtige Einrichtungen bei uns in Hamburg etabliert. Jede dieser Institutionen ist ein wichtiger Baustein, um den Wissenschafts- und Innovationsstandort Hamburg zukunftsfest zu machen. Auch die Stärkung der Forschung im Bereich Biomarker wird dazu einen wichtigen Beitrag liefern.“


Neuste Artikel
Rechtspolitik
Einfacherer Ausstieg aus Mietverträgen – Zagst: „Ein wichtiger Hamburger Vorstoß für gewaltbetroffene Frauen“
Hamburg geht beim Gewaltschutz von Frauen voran und setzt sich auf Bundesebene für eine schnellere, unkomplizierte Auflösung gemeinsamer Mietverträge bei Partnerschaftsgewalt ein. Bislang ist dafür ein langwieriges Gerichtsverfahren notwendig, das für gewaltbetroffene Frauen verlängertes Leid bedeutet. Die Grüne Fraktion zeigt sich hocherfreut darüber, dass der Senat diese wichtige Initiative, die auf einem Bürgerschaftsantrag der Regierungsfraktionen…
Fraktionsvorstand
Besuch des Bundeskanzlers – Gwosdz: „Wir erwarten von Friedrich Merz ein klares Signal“
Am heutigen Dienstag kamen der Hamburger Senat und Bundeskanzler Friedrich Merz zu einer gemeinsamen Sitzung im Rathaus zusammen. An dem Termin nahm auch der Vorsitzende der Grünen Fraktion, Michael Gwosdz, teil. Die Grüne Fraktion nimmt den Besuch zum Anlass, um auf die notwendige Unterstützung des Bundes bei zentralen Zukunftsthemen hinzuweisen. Insbesondere beim Klimaschutz und der…
Rechtspolitik
Femizide klar benennen – Rot-Grün für schärfere Gesetzeslage
Im Jahr 2023 wurden laut Bundeskriminalamt 360 vollendete Tötungsdelikte durch (ehemalige) Partnerinnen und Partner registriert. Auch im vergangenen Jahr ist die Gewalt gegen Frauen weiter angestiegen – das verdeutlicht das vergangene Woche veröffentlichte Bundeslagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2024“ des Bundeskriminalamtes. Besonders häufig eskaliert die Gewalt im Zusammenhang mit Trennungen der meist weiblichen Opfer….
Ähnliche Artikel
Wissenschaft
Friedens- und Sicherheitsforschung stärken: Rot-Grün unterstützt IFSH auf dem Weg in die Leibniz-Gemeinschaft
Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) ist eine der wichtigsten deutschen Einrichtungen in der zivilen Sicherheitsforschung. 2026 bewirbt es sich für eine Aufnahme in die renommierte Leibniz-Gemeinschaft. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich dafür ein, das IFSH bei diesem Schritt umfassend finanziell zu unterstützen und damit beste Voraussetzungen…
Wissenschaft
Aktuelle Stunde in der Bürgerschaft – Storm: „Fokus auf Spitzenforschung und Innovation zahlt sich aus“
Die heutige Aktuelle Stunde steht im Zeichen von Innovation und Spitzenforschung. Zuletzt erhielt die Stadt hier einen zusätzlichen Schub: Mit 50 Millionen Euro werden Hamburger Startups im Rahmen der neu gegründeten Startup Factory „Impossible Founders“ unterstützt. Diese Förderung zeigt, dass kontinuierliches, politisches Engagement für exzellente Forschung langfristig Früchte trägt. Die Grüne Fraktion sieht das als…
Wissenschaft
Freie Wissenschaft – Hamburg soll sicherer Hafen für US-Wissenschaftler*innen werden
In einem gemeinsamen Zusatzantrag setzen sich Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen dafür ein, Hamburg als sicheren und attraktiven Forschungsstandort für Wissenschaftler*innen aus den USA zu etablieren. Hintergrund für diesen Schritt sind die besorgniserregenden Entwicklungen in den Vereinigten Staaten, wo zentrale wissenschaftliche Institutionen gezielt und teils rechtswidrig geschwächt werden. Hamburg bietet mit seiner vielfältigen Forschungslandschaft schon…