Wir bauen die Stadträume von morgen.

 

Die Ansprüche an das Leben in der Stadt und ihre öffentlichen Räume verändern sich kontinuierlich. Nicht zuletzt ist unter den Eindrücken der Corona-Pandemie eine Debatte über die Entwicklung des städtischen Zusammenlebens entstanden, jahrzehntelange Gewissheiten werden zunehmend hinterfragt. Die Fraktion der Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft legt daher nun ein eigenes Konzept für die Zukunft des Stadtbildes der Hansestadt vor. Unter dem Motto Aufbruch Hamburg: Wir bauen die Stadträume von morgen zeigen die 33 Abgeordneten auf, wie sie Hamburg besser, lebenswerter und klimagerechter machen wollen. Erste Ideen sind einem Papier zu entnehmen, das eine Debatte anstoßen soll und in dem Skizzen für die Zukunft öffentlicher Räume zu finden sind. Im Mittelpunkt stehen hier visuell ausgearbeitete Vorschläge für vier zentrale Orte in unterschiedlichsten Stadtteilen.

 

Dazu haben wir aktuell eine Veranstaltungsreihe mit unserem Fraktionsvorsitzenden Dominik Lorenzen und verschiedenen Gästen!

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen aus der Reihe folgen.

 

Mobilitätswende beginnt im Quartier
Eine Veranstaltung der Grünen Bürgerschaftsfraktion
Mittwoch, 14. Juni 2023
Um 18:00 Uhr
Im Bürgersaal, Rathaus HamburgDominik Lorenzen und Rosa Domm laden zum Gespräch über die Stadt der Zukunft: Der Vorsitzende und die Sprecherin für Klimapolitik und Mobilitätswende der Grünen Bürgerschaftsfraktion sprechen mit Verkehrsexperte Christian Scheler (Good Mobility Council) und Christine Stecker vom Projekt „Superbüttel“ über die Gestaltung von Quartieren für ein klimafreundliches Morgen. Denn unsere Quartiere können einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende leisten: Die Hälfte des Autoverkehrs entsteht durch Wege mit einer Länge von unter 5 Kilometern. Sehr viele Wege beginnen und enden also im oder in unmittelbarer Nähe des Wohnumfelds. In diesen kurzen Strecken liegt ein großes Potential, vom Auto auf den Umweltverbund umzusteigen. Wie kann die Mobilitätswende im Quartier vorangebracht werden? Was erleichtert den Umstieg? Wie muss der Stadtraum gestaltet sein, damit Haltestellen und Umstiegspunkte zu Anziehungspunkten werden und sogar die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum erhöhen? Was wünschst du dir für dein Quartier? Komm vorbei und rede mit!

 

Ideenpapier Aufbruch Hamburg: Wir bauen die Stadträume von morgen.

 

Zur Pressemitteilung

 

Brahmsplatz Mönckebergstraße Lohbrügger Marktplatz Wandsbeker Chaussee

 

Johannes-Brahms-Platz: Die Innenstadt lebt

Im Hamburg der Zukunft sitzen wir an einem lauen Sommerabend mitten in der Stadt. Musik strömt von der Bühne über den Platz. Sie tönt nicht nur in der Musikhalle, sondern schallt durch den öffentlichen Raum. Die Kultur, zuvor primär in den Theatern und Konzerthäusern der Innenstadt beheimatet, erreicht die Straßen und wird so für alle erlebbar. Getränke und Gerichte gibt es an der Brahmsbar und in umliegender Gastronomie. Die Bodenvertiefung in der Mitte des Platzes spiegelt die Topographie der nördlichen Platzhälfte wieder. Hier findet man sich ein, geborgen im Abstand zum umlaufenden Treiben. Bänke und Bühnenanlage bieten sich bei Tag, und wenn keine Aufführungen stattfinden, zum Verweilen und als Spiel- und Klettergelegenheiten an. Zwischen drei Denkmälern – der Laeiszhalle, dem Brahmskontor und der Parkanlage Planten un Blomen – wurde den Menschen ein Platz zurückgegeben. Mit Veranstaltungsmöglichkeiten, vielen Sitzgelegenheiten und einer öffentlichen Toilette bietet er neue Aufenthaltsqualität für konsumfreies Verweilen, während neu gewonnene Flächen für die Außengastronomie den Platz weiter beleben. Eine breite Protected Bike Lane am Holstenwall führt bequem an der alten Begrenzung der Stadt entlang. Mit einer Autofahrspur weniger je Richtung hat sich auch die Lärmeinwirkung der Straße auf den Platz verringert.

 

Mönckebergstraße: Entdecken und verweilen

Zwischen Hauptbahnhof und Mönckebergstraße entsteht ein neuer Eingang in die Stadt. Die bekannteste Einkaufsstraße Hamburgs ist nun ein großer Fußverkehrsboulevard, weitläufig und grün. Der Radverkehr wird in einem gewundenen Verlauf gemächlich durch die Straße geführt. Zwischen Einkaufsbummel und Eisdiele wird flaniert, Sitzgelegenheiten sind über den gesamten Boulevard hinweg verteilt. Mitten im Zentrum der Stadt finden Kinder und Erwachsene jetzt Spielgeräte und Wasserspiele. Im vormals leerstehenden Klöpperhaus ist eine Kulturnutzung eingezogen. Über die Rundbögen im Erdgeschoss erreicht man eine Markthalle, die einer Vielfalt an Händler*innen und lokalen Produkten Raum bietet. So wird Kleinteiligkeit und Regionalität innerhalb der Einzelhandelsstruktur der Hamburger Innenstadt gestärkt. Bestehende Raumpotenziale werden durch Stadtmobiliar und Grünelemente hervorgehoben.

 

Lohbrügger Marktplatz: Begegnungsort Quartierszentrum

Lokale Stadtteilzentren sind die Dreh- und Angelpunkte unseres täglichen Lebens. Hier erledigen wir unsere wichtigsten Besorgungen, suchen Ärzte und soziale Treffpunkte auf. Marktplätze sind die ursprünglichen Markierungen dieser Zentren. Hier trifft man sich und lokale Anbieter können ihre Produkte verkaufen. Wenn kein Markt stattfindet, bietet sich Anwohnenden eine Freifläche als Spielwiese. Die Nutzer*innen der umliegenden Einrichtungen können ihre Aktivitäten auf den Platz ausweiten. Die Angebote des Stadtteils Lohbrügge werden sichtbarer im öffentlichen Raum. Spielgeräte, Sitzgelegenheiten sowie eine farbige und grafische Bodengestaltung laden zum Aufenthalt ein. Eine effiziente Platzaufteilung erlaubt neue Nutzungen, ohne dass der Markt weichen muss. Ein Weg über den Platz verbindet die Grünfläche vor der Schule Leuschnerstraße mit dem nordöstlich des Marktes gelegenen Wohngebiet. Dass hier einmal geparkt wurde, kann sich kaum jemand mehr vorstellen.

 

Wandsbeker Chaussee: Eine Magistrale für Menschen

An der Wandsbeker Chaussee wird in Zukunft flaniert. Üppiges Grün trennt den Fußweg von der Straße. Eine Fahrbahnverengung beruhigt die Straße und erlaubt eine bequeme Fußgänger*innenqerung. Die Teile Eilbeks, die durch die Chaussee getrennt sind, werden neu verbunden und der Stadtteil wird wieder eins. Eine durchlaufende Protected Bike Lane und zahlreiche Radbügel werden dem Mobilitätsmix der Zukunft gerecht, On-Demand-Shuttle ergänzen das HVV-Netz. Der elektrifizierte Individualverkehr hat die Lärmemissionen gesenkt und begrünte Fassaden sorgen für ein kühleres Mikroklima. So wird aus der Durchfahrtsstraße eine Destination, aus ehemals von Lärm geprägten Fahrbahnrändern breite Boulevards mit vielfältigen Aufenthaltsangeboten.