SPD und Grüne wollen das Thema Barrierefreiheit und den Umgang mit Assistenzleistungen für Menschen mit Behinderung im Krankenhaus voranbringen und haben dazu einen gemeinsamen Antrag in die heutige Bürgerschaftssitzung eingebracht. Demnach sollen die Themen in der mehrjährigen Krankenhausplanung, also in der Planung des stationären Versorgungsangebots, einen Schwerpunkt bilden. Der rot-grüne Senat hatte bereits in den vergangenen Jahren die medizinische Versorgung von Menschen mit schweren Behinderungen im ambulanten Bereich durch die Einrichtung eines „Medizinischen Zentrums für erwachsene Menschen mit Behinderung“ (MZEB) beim „Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion“ (SIMI) vorangebracht und auf Bundesebene für eine Finanzierungsgrundlage im Sozialgesetzbuch gesorgt.
Dazu Linus Jünemann, Sprecher für Pflege und Gesundheitsförderung der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Zu einem inklusiv gestalteten Gesundheitssystem gehört mehr als ein barrierefreies Krankenhauszimmer. Neben der Schulung des Personals müssen Umgebungen geschaffen werden, in denen sich alle Menschen frei und sicher bewegen können. Dazu gehört zum Beispiel auch die akustische und visuelle Aufbereitung von Informationen und die Bereitstellung von technischen Hilfsmitteln. Zusätzlich leisten gerade auch vertraute, persönliche Assistenzpersonen einen wichtigen Beitrag. Für diese muss der Bundesgesetzgeber eine allgemeine Finanzierung während Krankenhausaufenthalten sicherstellen. Ein entsprechender Bundesratsbeschluss wurde vor Kurzem auf Initiative des Landes Bremen verabschiedet. Mit unserem Antrag wollen wir sicherstellen, dass die Versorgung von Menschen mit Assistenzbedarf bei der Fortschreibung des Hamburger Krankenhausplans im Sinne einer immer inklusiveren Gesellschaft zum Schwerpunkt gemacht wird.“
Dazu Sabine Jansen, Expertin für Krankenversorgung der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die Themen Barrierefreiheit im Krankenhaus und Assistenzleistungen für Menschen mit Behinderung müssen in der Krankenhausplanung schon heute bewegt werden, um dann für die nächsten Jahre verankert zu sein. Im Gespräch und unter Einbeziehung der Verbände der Menschen mit Behinderung wollen wir die Krankenhausplanung in diesem Punkt weiter verbessern. Das Hamburger Krankenhausgesetz formuliert bereits heute hohe Ansprüche an den Umgang mit Menschen mit Behinderung im Krankenhaus. Dennoch sind in manchen Häusern noch Verbesserungen notwendig und das wollen wir in den kommenden Jahren Schritt für Schritt angehen. Damit lösen wir ein wichtiges Versprechen aus unserem Koalitionsvertrag ein.“
Neuste Artikel
Haushalt
Sanierungsfonds Hamburg 2030 – Rot-Grün sichert barrierefreie Sportangebote im Hammer Park
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für die umfassende Modernisierung des Stadions im Hammer Park ein. Um die Finanzierungslücke in Höhe von 220.000 Euro zu schließen, die durch gestiegene Baukosten entstanden ist, soll der Sanierungsfonds Hamburg 2030 in Anspruch genommen werden. Die Mittel sind insbesondere für die barrierefreie Erweiterung der Calisthenics-Anlage sowie die…
Fraktionsvorstand
Attacke auf Hamburger Antisemitismusbeauftragten – Gwosdz: „Antisemitismus darf in Hamburg keinen Platz haben“
Die Grüne Fraktion Hamburg verurteilt den heutigen Angriff auf den Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel und seine Tochter aufs Schärfste. Die Attacke ist zugleich ein erschreckendes Beispiel für zunehmenden Antisemitismus, dem Menschen jüdischen Glaubens ausgesetzt sind. Dazu Michael Gwodsz, Vorsitzender der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Attacke auf Stefan Hensel und seine Tochter ist absolut inakzeptabel und…
Fraktionsvorstand
Aktuelle Stunde zu Olympia – Imhof: „Wir zeigen Chancen auf und lassen die Menschen selbst entscheiden“
Mit der Übergabe des Hamburger Konzepts hat der Senat die Grundlage für eine mögliche Olympiabewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gelegt. Die finale Entscheidung werden die Hamburger*innen per Referendum im kommenden Jahr treffen. In der heutigen Aktuellen Stunde der Bürgerschaft macht die Grüne Fraktion klar, dass ein mögliches Olympia so ausgestaltet sein muss, dass es…
Ähnliche Artikel
Gesundheitsförderung
Haushaltsantrag Gesundheit – Zukunftsstadt Hamburg – Gesundheit und Pflege auf hohem Niveau und für alle zugänglich
Die Gesundheit der Hamburger*innen zu schützen und den Zugang zu exzellenter medizinischer Versorgung im Krankheitsfall durch hohe Investitionen in die Krankenhäuser und die Erprobung neuer Versorgungsformen abzusichern, sind wichtige Ziele der rot-grünen Regierungskoalition. Mit dem Haushaltsantrag werden darüber hinaus Akzente bei der Pflege und der Verstärkung der Gesundheitsförderung durch Information und Bildung gesetzt (siehe Anlage)….
Gesundheitsförderung
„Long Covid“: Gute Versorgung braucht rechtlichen Rahmen und anhaltende Solidarität
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, eine gute Versorgung von „Long Covid“-Patientinnen und Patienten sicherzustellen. So soll der Senat sich im Bundesrat dafür einsetzen, dass „Long Covid“ als Berufskrankheit anerkannt wird. Auch die Einrichtung von interdisziplinären Post-Covid-Ambulanzen soll von der Stadt unterstützt werden. Der Antrag wird im…
Gesundheit
Haushaltsberatungen zum Einzelplan Gesundheit: Auf allen Ebenen besser vorsorgen und versorgen
Die Bürgerschaft debattiert heute den Einzelplan 4 der Behörde für Gesundheit. Die Krankenhausinvestitionen erreichen in den Jahren 2021 und 2022 mit mehr als 135 Millionen Euro jährlich einen neuen Höchststand. Der Öffentliche Gesundheitsdienst wird personell verstärkt. Zudem wird in die Prävention von Infektionskrankheiten wie HIV/AIDS investiert, Hilfen für Suchtkranke werden ausgebaut, Familien im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes noch besser unterstützt und die Schwangerschaftskonfliktberatung gestärkt. Dazu Gudrun Schittek, gesundheitspolitische Sprecherin der…