Gesundheitsförderung

„Long Covid“: Gute Versorgung braucht rechtlichen Rahmen und anhaltende Solidarität

Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag dafür ein, eine gute Versorgung von „Long Covid“-Patientinnen und Patienten sicherzustellen. So soll der Senat sich im Bundesrat dafür einsetzen, dass „Long Covid“ als Berufskrankheit anerkannt wird. Auch die Einrichtung von interdisziplinären Post-Covid-Ambulanzen soll von der Stadt unterstützt werden. Der Antrag wird im Rahmen der heutigen Sitzung in der Bürgerschaft abgestimmt.

Dazu Linus Jünemann, Sprecher für Pflege und Gesundheitsförderung der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die Corona-Pandemie wird uns mittel- und langfristig weiter beschäftigen. Es ist jetzt dringend erforderlich, diejenigen Menschen, die unter Langzeitfolgen einer durchgemachten Erkrankung leiden, verstärkt in den Fokus zu rücken. Anhaltende Symptome wie Herzbeschwerden, Lungenfunktionsstörungen und chronische Erschöpfung senken die Lebensqualität von ‚Long Covid‘-Patient*innen drastisch und müssen weiter behandelt werden. Hierzu sind neue interdisziplinäre Versorgungssettings in Form von ‚Long Covid‘-Ambulanzen notwendig. Besonders für die Menschen, die in den Krankenhäusern und Pflegeheimen unermüdlich Corona-Patient*innen versorgen und sich dann selbst angesteckt haben, muss ‚Long Covid‘ als Berufskrankheit anerkannt und Rehabilitationsmaßnahmen auskömmlich finanziert werden.“

Dazu Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass ‚Long Covid‘ und die Bedürfnisse der Betroffenen im Zuge des Fortschritts der Impfkampagnen nicht nach und nach in den Hintergrund geraten. Wir müssen davon ausgehen, dass zehn bis fünfzehn Prozent der Covid-Patienten auch an Spätfolgen leiden werden. Das sind in Deutschland 400.000 Menschen, um die wir uns kümmern müssen. Betroffen sind davon oft auch Patientinnen und Patienten, die zunächst nur mildere Symptome entwickelt haben – viele davon im mittleren, berufsfähigen Alter. Diese Menschen haben es nicht selten schwer, überhaupt ernst genommen zu werden, wenn sie von Beschwerden wie dem Fatigue-Syndrom, Konzentrationsschwierigkeiten oder verminderter körperlicher Belastbarkeit berichten. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass ‚Long Covid‘ als Berufskrankheit anerkannt wird und so die Finanzierung der Therapien für die Erkrankten sichergestellt ist. Zudem wollen wir die bereits bestehenden Hilfsangebote wie die ‚Long Covid‘-Ambulanz des AK-Nord oder auch die Selbsthilfegruppe, die sich bei Kiss Hamburg gefunden hat, und alle weiteren Einrichtungen und Akteure miteinander vernetzen und unterstützen. ‚Long Covid‘ bleibt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.“

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