Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie für Hamburg auf den Weg bringen. Die Strategie wird sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientieren, die darauf abzielen, weltweit ein würdevolles Leben für alle Menschen zu ermöglichen und die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu sichern. Rot-Grün strebt eine Bündelung bestehender Ansätze sowie eine konsequente und behördenübergreifende Umsetzung der 17 Ziele auf Hamburger Ebene an, um die Vorreiterrolle der Stadt im Bereich Nachhaltigkeit weiter zu stärken (siehe Anlage). Über den entsprechenden Antrag entscheidet die Bürgerschaft in ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause am 4. September.
Dazu Andrea Nunne, Sprecherin für Agrarpolitik, Ernährungswende und Wasserwirtschaft der Grünen Fraktion Hamburg: „Endlich ist es soweit: Wir bringen eine Nachhaltigkeitsstrategie für Hamburg auf den Weg. Damit stärken wir die Vorreiterrolle unserer Stadt in Sachen Nachhaltigkeit und bieten Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik eine klare Orientierung bei diesem wichtigen Thema. Unser Antrag sieht eine Vielzahl von Maßnahmen vor. Der Nachhaltigkeitsbericht soll künftig in Hamburg eine noch wichtigere Rolle spielen und Transparenz schaffen, während ein Nachhaltigkeits-Check die Leitlinien städtischen Handelns überprüft. Zudem wollen wir im Dialog mit der Bevölkerung bürgernah und klar formulieren, wie wir die UN-Ziele in Hamburg umsetzen und unseren Umgang mit Ressourcen weiter optimieren wollen. In einer zunehmend von der Klimakrise geprägten Welt wird es immer wichtiger, maßvoll mit den Grenzen unseres Planeten umzugehen. An diesen Aufgaben müssen sich zwangsläufig alle Hamburger Behörden beteiligen, von denen wir daher eine intensive Mitarbeit an der Strategie erwarten. Hierbei wollen wir auch auf Künstliche Intelligenz setzen, um die Prozesse in und zwischen den Behörden effektiv auf Nachhaltigkeit auszurichten. Im Oktober 2024 wird Hamburg zudem als Gastgeberin die internationale Sustainability Conference ausrichten und ein Forum bieten, um die weltweite Dringlichkeit von Nachhaltigkeit erneut in den Fokus zu rücken und die bereits bestehenden Zielverfehlungen entschlossen anzugehen.“
Dazu Alexander Mohrenberg, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Städte spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Wir nehmen diese Verantwortung wahr und sichern die Lebensqualität für kommende Generationen. Der erste Nachhaltigkeitsbericht im letzten Jahr hat gezeigt, dass Hamburg schon auf einem guten Weg ist. Damit Nachhaltigkeit ganzheitlich gedacht wird und nicht jede Behörde nebeneinander eigene Programme startet, wollen wir mit einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie die bereits erfolgreichen Maßnahmen noch enger verzahnen und verbindlicher in der behördlichen Praxis verankern. Zur Unterstützung der Umsetzung sind verschiedene Instrumente denkbar, wie beispielsweise behördenübergreifende Steuerungsteams oder Nachhaltigkeits-Checks bei wichtigen politischen Entscheidungen. Damit stellen wir die Weichen für eine zukunftsfähige Entwicklung, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.“
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