Beim Bau von Straßen wird künftig die Klimaanpassung eine größere Rolle spielen – das berichtet der Hamburger Senat in seiner Antwort auf ein bürgerschaftliches Ersuchen der Regierungsfraktionen (Drs. 22/12947). Künftig nimmt der Senat die sogenannte Blau-Grüne Infrastruktur in das Hamburger Regelwerk für Planung und Entwurf von Stadtstraßen (ReStra) auf und macht sie somit verbindlich für die Hamburger Straßenbauplanung. Die Grüne Fraktion begrüßt diese Maßnahme als wichtigen Schritt für ein klimaresilientes Hamburg, das aktiv vor den Folgen von Extremwetter wie Starkregen und Hitze schützt.
Dazu Rosa Domm, Sprecherin für Klimapolitik und Mobilitätswende der Grünen Fraktion Hamburg: „Der Straßenraum in Hamburg wird blau und grün – ein riesiger Gewinn für uns alle! Die Umsetzung der ersten Projekte in der Königstraße und auf dem Recha-Lübke-Damm haben uns gezeigt, dass die Blau-Grüne Straßenplanung funktioniert. Wasser aus Starkregenereignissen wird besser abgeleitet und kann verdunsten, Pflanzen kühlen die Luft, Bäume bieten Schatten bei Hitze. Damit werden wir robuster gegenüber den Folgen der Klimakrise, zugleich steigt die Aufenthaltsqualität im Straßenraum. Durch den Erfolg der ersten beiden Projekte konnten wir viel Aufmerksamkeit generieren und haben schon ein weiteres Projekt in der Prüfung: die klimaangepasste Umgestaltung der Straße Dehnhaide. Es ist jedoch wichtig, dass wir diese blau-grüne Straßenplanung nicht nur in Einzelprojekten, sondern jetzt auch als verbindliches Element in die Hamburger Straßenplanung aufnehmen. Dadurch wird die Klimaanpassung als wesentliches Planungsziel in jeder Straßenplanung berücksichtigt und mit entsprechenden Maßnahmen umgesetzt. Die Straßen in unserer Stadt werden künftig mithelfen, die Menschen vor Hitze, Starkregen, aber auch schlechter Luftqualität zu schützen. Eine kluge und nachhaltige Verkehrsplanung sorgt für mehr Sicherheit und höhere Lebensqualität – damit machen wir Hamburg fit für die Zukunft.“
Hintergrund:
Zur Blau-Grünen Infrastruktur gehören Elemente und Bauweisen, die die negativen Effekte der Klimakrise wie Hitze, Überschwemmungen oder schlechte Luftqualität abmildern sollen. Dafür werden „grüne“ Komponenten wie Grünstreifen und Bäume mit „blauen“ Elementen wie Versickerungsflächen oder Rückhaltebecken systematisch kombiniert und so die Verdunstung gefördert, das Niederschlagswasser effizient genutzt und damit die Klimaresilienz erhöht. Zwei Pilotprojekte mit Blau-Grüner Straßenplanung werden mit wissenschaftlicher Begleitung der Hafencity Universität (HCU) in der Königstraße und auf dem Recha-Lübke-Damm (ehemals Högerdamm) aktuell bereits umgesetzt.
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