Alle 47 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben, jährlich werden rund 10.000 Todesfälle durch Suizid gezählt. Allein in Hamburg gibt es 200 solcher Verzweiflungstaten im Jahr. Der Welttag der Suizidprävention am 10. September ist ein Tag des Gedenkens an die durch Suizid Verstorbenen und ein Anlass, die Suizidprävention in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. An diesem Tag werden – unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit – weltweit Gottesdienste und Veranstaltungen zum Thema Suizid durchgeführt. In Hamburg findet ein solcher Gottesdienst am 10.September um 18 Uhr in der Jacobi Kirche statt.
Dazu Christiane Blömeke, Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion für Gesundheitspolitik: „Menschen, die ihr Leben selbst beenden, leiden zu einem sehr großen Anteil unter psychischen Erkrankungen. Leider bleibt die Erkrankung viel zu häufig unbehandelt. Dabei ist Hilfe und Suizidprävention in akuten Krisen möglich.
Menschen mit suizidalen Gedanken brauchen den Zugang zu professioneller therapeutischer Hilfe. Sie brauchen aber auch eine Gesellschaft, die hinschaut, anspricht und dazu ermutigt, Hilfe anzunehmen. In Hamburg gibt es eine breite Palette von Hilfsangeboten für Menschen jeden Alters mit suizidalen Gedanken. Aber wir brauchen noch verstärkter als bisher den vorurteilsfreien und differenzierten Umgang mit der Suizidthematik – im privaten Rahmen und am Arbeitsplatz. Nur wenn wir nicht tabuisieren, sondern das Thema Suizid in das öffentliche Bewusstsein rücken, schaffen wir ein Klima, in dem Betroffene, aber auch Angehörige, Freunde und Hinterbliebene gestärkt werden können. Für Hinterbliebene ist es wichtig, dass über Suizide offen gesprochen werden kann, ohne dass sie befürchten müssen, ausgegrenzt zu werden. Der Welttag der Suizidprävention leistet dazu einen großen Beitrag.“
Hintergrund:
Um die Öffentlichkeit auf die weitgehend verdrängte Problematik der Suizidalität aufmerksam zu machen, wird alljährlich der Welttag der Suizidprävention veranstaltet. Er wurde von der International Association for Suicide Prevention (IASP) und der Weltgesundheitsorganisation WHO das erste Mal für den 10. September 2003 ausgerufen. Anlässlich des Weltsuizidtages findet am Montag, den 10. September 2018 um 18 Uhr, ein Gottesdienst für alle von Suizid betroffenen Angehörigen und Freunde in der Hauptkirche St. Jacobi Hamburg statt. Der Gottesdienst ist aber auch offen für Menschen, die sich in schweren Krisen befinden und sich mit suizidalen Gedanken tragen. Im Rahmen des Gottesdienstes und bei anschließenden Gesprächen stehen kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zur Verfügung, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Der Gottesdienst wird von Hamburger Selbsthilfegruppen und der Kirche gemeinsam gestaltet. Eine Übersicht über Hilfsangebote in Hamburg ist in der aktuellen Senatsanfrage von Christiane Blömeke zu finden. Zusätzlich liefert die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention DGS eine umfassende Darstellung von Hilfsangeboten und Informationen zum Thema.
Neuste Artikel
Arbeitsmarkt
Zum Tag der Arbeit – Grüne in Hamburg fordern 14 Euro Mindestlohn und mehr Rechte für Betriebsräte
Die gewerkschaftlichen Kundgebungen finden am heutigen 1. Mai in Hamburg unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ statt. Damit soll in Zeiten steigender Preise, globaler Krisen und Kriege sowie erstarkten rechtsextremen Parteien auf die zentrale Bedeutung von sozialer Sicherheit und einer gerechteren Arbeitswelt hingewiesen werden. Die Grüne Fraktion sowie der grüne Landesverband Hamburg…
Außerschulische Bildung
Offene Kommunikation – Rot-Grün schafft Rechtssicherheit mit Änderung des Hamburger Schulgesetzes
Offene Kommunikation ist eine wichtige Basis für den Lernerfolg und für ein gutes Miteinander an Schulen. Dazu gehört es insbesondere, die Mimik des Gegenübers lesen zu können. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einem gemeinsamen Antrag die bereits gelebte Praxis einer offenen Kommunikation im Hamburgischen Schulgesetz verankern und damit Rechtssicherheit schaffen. Die Gesetzesänderung…
Soziales
Ankauf der Repsoldstraße 27 – Engels: „Ein wichtiger Schritt für die Sucht- und Obdachlosenhilfe“
Wie der Senat am heutigen Dienstag mitgeteilt hat, ist dem städtischen Unternehmen Fördern & Wohnen (F&W) der Ankauf der Immobilie Repsoldstraße 27 gelungen. Diese liegt in direkter Nähe der Drogenberatungsstelle Drob Inn. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt diesen Ankauf, durch den für die Sozialbehörde rund um den Hauptbahnhof weitere Möglichkeiten entstehen, die Schutz- und Beratungsangebote…
Ähnliche Artikel
Gesundheit
Bessere kinderärztliche ambulante Versorgung – Schittek: „Wichtige Maßnahmen für Familien in unterversorgten Stadtteilen”
Bereits im September haben die Hamburger Regierungsfraktionen im Gesundheitsausschuss die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) und die Krankenkassen gebeten, alle Möglichkeiten der regionalen Steuerung von Praxissitzen zu nutzen, um die Gesundheitsversorgung in unterversorgten Stadtteilen zu sichern. Dieser Einsatz zeigt nun Erfolg: Anfang Januar 2024 eröffnet die KVH im Hamburger Osten erstmals eine eigene Kinderarztpraxis. Zudem sollen…
Gesundheit
Apotheken stärken – Gute Arzneimittelversorgung in Hamburg sicherstellen
Die Arzneimittelversorgung in Hamburg soll künftig durch eine bessere Koordinierung von Apothekerkammer, Krankenkassen sowie der Verbände der Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzt*innen sichergestellt werden. Einen entsprechenden Antrag bringen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen zur nächsten Bürgerschaftssitzung am 8. November ein. Ein Fachgespräch soll in Hamburg Möglichkeiten aufzeigen, die Apotheken in der Arzneimittelversorgung zu entlasten und…
Gesundheit
Geringe Zahl an Organspenden – Rot-Grün will Trendwende einleiten
Die Chance, in Deutschland ein lebensrettendes Spenderorgan zu bekommen, ist im europäischen Vergleich schon seit vielen Jahren erschreckend gering. Auch 2022 ist die Zahl der Organspenden weiter eingebrochen. Mit einem Bürgerschaftsantrag wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen nun in Hamburg eine Trendwende einleiten und setzen sich für den Aufbau eines zentralen Organspende-Registers ein. Unter…