Um den Opferschutz in Hamburg weiter zu verstärken, soll die Zeugenbetreuungsstelle am Landgericht Hamburg ausgebaut werden. Das sieht ein gemeinsamer Antrag von SPD und Grünen vor, über den die Bürgerschaft am 23. Oktober abstimmen wird. Für den Ausbau ist die Schaffung von zwei zusätzlichen Stellen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Entgeltgruppe E9 vorgesehen. Die Zeugenbetreuungsstelle informiert, berät und begleitet seit 1994 vor allem Zeuginnen und Zeugen von Straftaten.
Dazu Carola Timm, justizpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Von einer Straftat direkt betroffene Menschen haben teils schwere Übergriffe gegen Leib und Leben erlitten oder mussten als Außenstehende grausame Szenen mit ansehen. Solche oftmals traumatisierenden Gewalterfahrungen machen es den Betroffenen schwer, über das Erlittene zu sprechen und damit ihre für die Aufklärung der Straftat zentrale Rolle als Zeuginnen und Zeugen wahrzunehmen. Damit sie das schaffen, steht ihnen am Hamburger Landgericht seit vielen Jahren die Zeugenbetreuungsstelle zur Verfügung. Hier werden die Betroffenen nicht nur rechtsberatend unterstützt, sondern sie erfahren auch menschlichen Beistand und Halt, der es ihnen oftmals überhaupt erst ermöglicht, sich in einem Strafverfahren im Rahmen ihrer Aussage erneut mit der besagten Gewaltsituation zu konfrontieren. Darum begrüßen wir die personelle Aufstockung der Zeugenbetreuungsstelle ausdrücklich, denn ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten elementare Arbeit zugunsten unseres humanitären Prinzipien verpflichteten Rechtsstaates. Die komplexer werdenden Verfahren erfordern eine immer zeitintensivere Betroffenenbetreuung. Sie gilt es auch weiterhin sicherzustellen, denn sie dient beidem: Der Strafverfolgung der Täter ebenso wie dem Schutz der Opfer.”
Dazu Urs Tabbert, justizpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „In den letzten Jahren gab es zahlreiche Neuregelungen, um Opfer von Straftaten und deren Rechtsstellung zu stärken. Wer Zeugin oder Zeuge einer Straftat geworden ist, ist in der Regel – gerade wenn es sich um ein Gewalt- oder Sexualverbrechen handelt – auf Hilfe angewiesen. Die in diesen Fällen so wichtige Unterstützung übernimmt in Hamburg die Zeugenbetreuungsstelle des Landgerichts. Dazu gehört beispielsweise die anspruchsvolle Aufgabe, Opfer- und Tatzeuginnen und -zeugen vor Gericht zu begleiten und so zu verhindern, dass Aussagen aus Angst vor Täterinnen und Tätern nicht gemacht oder zurückgezogen werden. Damit kommt der Zeugenbetreuung eine bedeutende Aufgabe zu. Infolge der Stärkung des Opferschutzes wird auch die Zeugenbetreuung immer häufiger in Anspruch genommen. Mit zwei zusätzlichen Stellen sorgen wir dafür, dass die Betroffenen auch in Zukunft bestmöglich unterstützt werden können.“
Neuste Artikel
Gesundheit
Krankenhaus Groß-Sand – Rot-Grün stellt Initiative für innovativen Gesundheitsstandort in Wilhelmsburg vor
Das Erzbistum Hamburg hat heute seine Pläne für Veränderungen am Krankenhaus Groß-Sand in Wilhelmsburg bekannt gegeben. Demnach wird das Bistum die medizinischen Angebote sukzessive abbauen und an andere Standorte verlagern. In Groß-Sand verbleiben für einen Übergangszeitraum die Geriatrie sowie die Neurologische Frührehabilitation. Für die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen ist die Entscheidung des Bistums unzureichend…
Fraktionsvorstand
Angriff am Hauptbahnhof – Imhof: „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Angehörigen“
Bei einem Angriff am Hamburger Hauptbahnhof am gestrigen Abend gab es mehrere Verletzte und Schwerverletzte. Die Grüne Fraktion Hamburg ist zutiefst betroffen von den Nachrichten über die Geschehnisse und drückt den Verletzten und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Dazu Sina Imhof, Vorsitzende der Grünen Fraktion Hamburg: „Die Geschehnisse gestern Abend am Hauptbahnhof machen uns betroffen…
Wohnen
Wohnungsbauzahlen 2024 – Alam: „Ein gutes Signal für alle, die eine bezahlbare Wohnung suchen“
Hamburg geht voran beim Wohnungsbau: 2024 wurden laut Statistikamt rund 39 Prozent mehr Wohneinheiten gebaut als im Vorjahr. Diese Trendwende gilt es nun zu verstetigen. Der rot-grüne Koalitionsvertrag ist dafür die beste Grundlage: mit dem neuen Hamburg-Standard für günstigeres und effizientes Bauen, mehr Wohnraumförderung, einem Online-Dienst gegen Mietwucher und Maßnahmen gegen Gebäudeleerstand. Damit ist Hamburg…
Ähnliche Artikel
Justiz
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Rot-Grün stärkt Justiz, Verbraucher- und Tierschutz
Im Rahmen des Doppelhaushalts 2025/26 setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die nachhaltige Stärkung des Hamburger Rechtsstaats, des Verbraucherschutzes und des Tierschutzes ein. Der kostenlose Examens-Crashkurs für angehende Jurist*innen wird fortgeführt und die Digitalisierung der Verbraucherzentrale Hamburg weiter ausgebaut. Darüber hinaus werden zusätzliche Mittel in Höhe von jährlich 2,5 Millionen Euro für…
Justiz
28 neue Stellen für die Staatsanwaltschaften – Zagst: „Eine starke Justiz ist elementar für das Vertrauen in unseren Rechtsstaat“
In den kommenden beiden Jahren werden bei den Hamburger Staatsanwaltschaften 28 neue unbefristete Stellen geschaffen. Dieser Personalausbau sorgt vor allem dort für Entlastung, wo es zuletzt zu deutlich mehr Verfahren kam, etwa bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Wirtschaftskriminalität, Drogendelikten und Kinderpornografie. Durch eine gut aufgestellte Justiz und effektive Strafverfolgung wird das Vertrauen in den…
Justiz
Elektronischer Rechtsverkehr – Rot-Grün schafft Grundlage für mehr Digitalisierung am Hamburgischen Verfassungsgericht
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag für den elektronischen Rechtsverkehr und die Einführung der elektronischen Verfahrensakte am Hamburgischen Verfassungsgericht ein. Die geplante Gesetzesänderung beinhaltet auch eine Anpassung der Aufwandsentschädigung für Mitglieder des Hamburgischen Verfassungsgerichts und neue Regelungen zu Stellvertretungen sowie zu Beginn und Ende der Amtszeit. Ein entsprechender rot-grüner…