In den letzten Monaten haben viele Menschen aus der Ukraine Schutz in Hamburg gesucht. Jetzt gilt es, ihnen und auch Geflüchteten aus anderen Regionen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Hierfür möchten die rot-grünen Regierungsfraktionen eine Bestandsaufnahme bisheriger Angebote machen, um Arbeits- und Sprachförderung der aktuellen Situation anzupassen. Bereits durch den Hamburger Senat in die Wege geleitete Maßnahmen sollen so verbessert und Kapazitäten – zum Beispiel im Welcome Center, im Jobcenter oder bei Projekten und Trägern – ausgebaut werden. Ziel ist zudem, Beratungsstrukturen in anderen Sprachen zu erweitern sowie Berufsabschlüsse zügig anzuerkennen. Zugleich richten sich SPD und Grüne in ihrem Antrag, der am 1. Juni in der Hamburgischen Bürgerschaft beraten wird, mit einem Appell an den Bund, die Integrationsvorhaben der Länder umfassender finanziell zu unterstützen.
Dazu Filiz Demirel, Sprecherin für Arbeitsmarkt und Migration der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Hamburg ist eine solidarische Stadt und bietet Geflüchteten aus Kriegsregionen Schutz und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wir können hier sehr davon profitieren, dass viele Menschen, die zu uns kommen, Abschlüsse und Qualifikationen mitbringen. Damit weiterhin alles zügig anerkannt wird und eine gute Integration möglich ist, setzen wir in den Regierungsfraktionen jetzt auf einen Ausbau der Kapazitäten auf Landesebene. Damit wollen wir den richtigen Weg des Senats noch weiter unterstützen und nachvollziehen, wo wir aufgrund der hohen Zahl an Geflüchteten nachsteuern müssen. Es braucht genug Sprachkurse, viel Beratungsmöglichkeiten und entsprechende Arbeitsförderung für alle – begleitet durch eine tatkräftige finanzielle Förderung durch den Bund. Die Aufgabe der Integration ist in den letzten Monaten noch einmal deutlich größer geworden und kann nur gelingen, wenn es nicht am Geld fehlt.“
Dazu Jan Koltze, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Wie schon 2015 hilft Hamburg Geflüchteten auch in diesen Tagen. Solidarität bedeutet kurzfristige Unterstützung, aber auch nachhaltige Integration und Teilhabe, gerade auch in Ausbildung und Arbeit. Dabei können wir auf die guten Erfahrungen zurückgreifen, die wir 2015 mit dem Hamburger Programm ‚Work and Integration for Refugees (W.I.R.)‘ gemacht haben und das die Basis für das heutige ‚Hamburg Welcome Center‘ bildet. Auch jetzt hat der Senat sehr zügig alle Akteure an einen Tisch geholt und vor allem für eine schnelle Beratung der Ankommenden gesorgt. Daran wollen wir jetzt anknüpfen und unsere Kapazitäten ausbauen, wo es nötig ist. Es geht um gute Beratung, Sprachförderung, Anerkennung der oft schon vorhandenen guten Qualifikationen, Weiterqualifizierung wo nötig, und nachhaltige Integration in Gute Arbeit, statt Ausbeutung in prekären oder sogar illegalen Jobs. Die Kompetenz dafür haben wir bei Senat, Arbeitsagentur, Jobcenter und vielen Trägern und Projekten. Der Bund muss nun die benötigten Mittel bereitstellen, nachdem er mit dem SGB II bereits gute rechtliche Voraussetzungen geschaffen hat.“


Neuste Artikel
Fraktionsvorstand
Handreichung zur Smartphonenutzung – Gwosdz: „Gemeinsam gute Regeln entwickeln – klar, verständlich und alltagstauglich“
Heute hat die Behörde für Schule, Familie und Berufsbildung die neue Handreichung zum Umgang mit privaten mobilen Endgeräten an Schulen vorgestellt. Sie bündelt rechtliche Orientierung, gesundheitliche Aspekte und konkrete Empfehlungen für altersgerechte Regeln. Grundlage ist ein gemeinsamer Entwurf Hamburgs und Niedersachsens, der in enger Abstimmung mit Eltern-, Schüler*innen- und Lehrkräftevertretungen entstanden ist. Für die Grüne…
Wirtschaft
Transformation der Wirtschaft – Hamburg übernimmt Vorreiterrolle bei nachhaltiger Industrie- und Standortentwicklung
Hamburg nimmt eine führende Rolle bei der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Industrie ein. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen hervor. Mit der Inbetriebnahme von Landstromanlagen an 13 Liegeplätzen können auch die größten Containerschiffe der Welt mit grünem Strom versorgt werden. Ab 2026 wird…
Fraktionsvorstand
Verbot von „Muslim Interaktiv“ – Imhof: „Der demokratische Rechtsstaat wehrt sich“
Die Grüne Fraktion begrüßt das Verbot der islamistischen Vereinigung „Muslim Interaktiv“: Der demokratische Rechtsstaat zeigt sich wehrhaft gegen die Feinde von Freiheit und Demokratie. Das Verbot ist ein weiterer wichtiger Baustein im Kampf gegen den Islamismus. Die Hamburger Sicherheitsbehörden haben bei der Vorbereitung des Verbots ganze Arbeit geleistet. Dazu Sina Imhof, Vorsitzende und innenpolitische Sprecherin…
Ähnliche Artikel
Arbeitsmarkt
Aktuelle Stunde – Block: „Alle müssen von ihrer Arbeit gut leben können!“
Auf Anmeldung der Grünen Fraktion debattiert die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer heutigen Sitzung das Thema „Der Fall Lieferando mahnt: Die Menschen brauchen bessere Bedingungen im Niedriglohnsektor, mehr Tarifbindung und einen fairen Mindestlohn“. Hintergrund sind die Entlassungen von 2.000 Fahrer*innen bundesweit – darunter der gesamte Hamburger Standort mit über 500 Beschäftigten, den sogenannten Ridern – und…
Arbeitsmarkt
Gute Arbeit gilt für alle – Rot-Grün setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen bei Lieferdiensten ein
Die Förderung guter Arbeit ist ein zentrales Ziel der rot-grünen Regierungskoalition. Das gilt auch für Beschäftigte in der Plattformökonomie, beispielsweise bei Lieferdiensten: Immer wieder kommt es zu Berichten über prekäre Arbeitsbedingungen und fehlende Mitbestimmung, zuletzt beim Anbieter „Lieferando“. SPD und Grüne ersuchen den Senat, sich auf Bundesebene für ein Direktanstellungsgebot, die schnelle Umsetzung der EU-Plattformrichtlinie…
Arbeitsmarkt
Zum Tag der Arbeit – Grüne in Hamburg warnen vor sozialen Rückschritten im Bund
Am heutigen 1. Mai gehen in Hamburg Tausende Menschen unter dem Motto „Mach dich stark mit uns“ auf die Straße – für bessere Löhne, gerechte Arbeitsbedingungen und eine solidarische Gesellschaft. Der diesjährige Tag der Arbeit steht im Zeichen zweier Regierungsbildungen: Während in Hamburg Rot-Grün den sozial-ökologischen Kurs fortsetzt, ist im Bund unter Führung der Union ein Rückschritt…