Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag für effektiven Tierschutz auf Hamburgs Wochenmärkten ein und ersuchen den Senat, ein Verkaufsverbot von lebenden Tieren auf Märkten zu prüfen. Insbesondere auf dem Hamburger Fischmarkt werden lebende Tiere wie Hühner, Kaninchen oder Meerschweinchen zum Verkauf angeboten.
Dazu Lisa Maria Otte, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Auf dem Hamburger Fischmarkt ist es laut, eng und wuselig. Das, was diesen Ort fürs Partyvolk und Tourist*innen besonders beliebt macht, ist für Tiere ein Albtraum. Meerschweinchen, Hühner und Kaninchen werden in enge Käfige gezwängt, die keinen Rückzugsort bieten. Besonders Hühner sind äußerst schreckhaft und leiden extrem unter dem lauten Trubel. Es ist uns wichtig, endlich mit dem ‚Feierritual Hühnerkauf‘ nach einer durchzechten Nacht Schluss zu machen. Weder für die Tiere noch für das Tierheim, in dem sie dann landen, ist das akzeptabel. Wer sich für ein Haustier entscheiden will, braucht eine ausführliche Beratung und auch Zeit, das Tier vorab etwas kennenzulernen. Wenn die Art des Verkaufs gegen die Grundbedürfnisse der Tiere verstößt, kann auch kein richtiger Umgang mit ihnen vermittelt werden. Grundsätzlich muss klar sein, dass mit dem Kauf eines lebenden Tieres eine Verantwortung und Fürsorgepflicht übernommen wird. Und deshalb wollen wir mit unserem Antrag den Tierverkauf auf Wochenmärkten und insbesondere dem Fischmarkt stoppen.“
Dazu Britta Schlage, Tierschutzexpertin der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Lebende Tiere wie Hühner, Tauben, Kaninchen und Meerschweinchen sollten nicht in der für sie stressigen Umgebung eines Marktes zum Kauf angeboten werden. Das gilt insbesondere für den Hamburger Fischmarkt, dessen Besuch am frühen Sonntagmorgen in Nicht-Corona-Zeiten für viele Menschen ein Freizeitvergnügen darstellt. Vor allem nach Partynächten besteht zusätzlich die Gefahr unüberlegter Tierkäufe. Die die Tierverkäufe auf Wochenmärkten regelnde Gewerbeordnung von 1869 ist längst aus der Zeit gefallen. Mit unserem Antrag wollen wir die Optionen zur Änderung der Gewerbeordnung prüfen lassen und damit weiteres Tierleid durch Verkäufe auf Märkten verhindern. Auch Vereinbarungen mit Marktbetreibern könnten Teil einer Lösung sein.“
Neuste Artikel
Kultur
390.000 Euro für barrierefreien Umbau – Rot-Grün fördert Erhalt des Allee Theaters
Damit das stadtweit beliebte Allee Theater in Altona künftig barrierefrei und für alle Menschen zugänglich ist, sind umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig. Damit diese wie geplant stattfinden können, stellen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen Mittel in Höhe von 390.000 Euro aus dem Sanierungsfonds bereit. Damit trägt Rot-Grün einem vertieften Gutachten Rechnung, das einen zusätzlichen finanziellen Mehrbedarf…
Justiz
Elektronischer Rechtsverkehr – Rot-Grün schafft Grundlage für mehr Digitalisierung am Hamburgischen Verfassungsgericht
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit einem gemeinsamen Antrag für den elektronischen Rechtsverkehr und die Einführung der elektronischen Verfahrensakte am Hamburgischen Verfassungsgericht ein. Die geplante Gesetzesänderung beinhaltet auch eine Anpassung der Aufwandsentschädigung für Mitglieder des Hamburgischen Verfassungsgerichts und neue Regelungen zu Stellvertretungen sowie zu Beginn und Ende der Amtszeit. Ein entsprechender rot-grüner…
Queer
Bundestag beschließt Selbstbestimmungsgesetz – Hector: „Endlich ist die lange Phase der Unsicherheit und Verzögerung vorbei“
Der Bundestag hat heute das lang erwartete Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet. Es löst das diskriminierende Transsexuellengesetz von 1981 ab, das mehrfach vom Bundesverfassungsgericht in Teilen für verfassungswidrig erklärt wurde. Durch das neue Gesetz wird die Änderung des Vornamens und Personenstandes durch eine einfache Erklärung beim Standesamt möglich. Bisher war dafür ein langwieriges, teures Verfahren vor dem Amtsgericht…
Ähnliche Artikel
Tierschutz
Am Hauptbahnhof und in Altona – Neue Taubenschläge für besseren Tierschutz und mehr Sauberkeit
Städtische Taubenschläge leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Sauberkeit und eine bessere Gesundheit der Stadttauben. In einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen deshalb für den Betrieb von jeweils drei Taubenschlägen am Hauptbahnhof sowie am Bahnhof Altona ein. Jährlich stehen dafür 350.000 Euro in den nächsten drei Jahren bereit. Neben mehr…
Tierschutz
Dringende Gelder für das Tierheim Süderstraße kommen – Otte: „Unser Einsatz für mehr Tierschutz hat sich ausgezahlt“
Wie nach der heutigen Sitzung des Senats bekannt gegeben wurde, geht die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Freien und Hansestadt Hamburg mit dem Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) weiter. Durch eine Nachbewilligung für den aktuellen Haushalt stehen nun genug Gelder bereit, um den gestiegenen Kosten des Tierheimbetriebs zu begegnen. Die Grüne Fraktion begrüßt diese Lösung, die…
Tierschutz
Tierheim Süderstraße – Otte: „Das Tierheim hat einen Neubau verdient”
Verbraucherschutzbehörde und Bezirksamt Mitte haben gestern bekanntgegeben, bestehende Kapazitätsprobleme beim Tierheim an der Süderstraße vorerst mit Containerlösungen zu entschärfen. Demnach ist vorgesehen, dass durch den HTV mindestens zehn tiergerechte Container oder vergleichbare Provisorien auf einer benachbarten Fläche aufgestellt werden. Die Grüne Fraktion Hamburg begrüßt, dass die Unterbringung der Tiere vorerst sichergestellt ist und spricht sich…